Mafia Definitive Edition – ein würdiges Remake?
Ihren Anfang nahm die beliebte Mafia-Reihe aus dem Hause 2K Games bereits im Jahr 2004 auf PlayStation 2 und konnte mit einer authentischen Gauner-Geschichte rund um Tommy Angelo die Spieler in seinen Bann ziehen.
Nun 16 Jahre später erschien im Zuge der Mafia Trilogy der erste Serienteil als neuaufgelegtes Remake frisch für die aktuellen Konsolen. Statt einer einfachen Frischzellenkur erwartet euch mit dem Remake eine aktuelle Optik sowie ein verbessertes Gameplay, welches den heutigen Maßstäben gerecht wird.
Wir haben uns der Familie angeschlossen und den Mafia-Epos in vollen Zügen ausgekostet. Dementsprechend präsentieren wir euch nun unseren Test zum Mafia-Remake. Schon vorab können wir euch versprechen, dass sich ein Blick sowohl für Kenner des Originals als auch für Serien-Neuzugänge lohnen wird.
Individueller Schwierigkeitsgrad für die Mafia-Simulation
Bevor wir uns in die Geschichte von Tommy Angelo stürzen, könnt ihr vor Spielbeginn den Schwierigkeitsgrad wählen und individuelle Einstellungen vornehmen. Unter anderem entscheidet der Schwierigkeitsgrad darüber, wie aktiv euch die Polizei verfolgen wird, wie stark euch gegnerische Treffer schaden und wie nah das Fahrverhalten an der Realität sein soll.
Das geht soweit, dass die Spielerfahrung einer Simulation ähnelt. Das gilt sowohl für die Autofahrten als auch für Konfrontationen mit Polizisten und Gegnern. Auf höheren Schwierigkeitsgraden kann somit bereits der kleinste Fehler zum Aus führen. Damit gestaltet sich die Spielerfahrung je nach Wahl äußerst knackig und herausfordernd, ohne Frust dabei zu erzeugen.
Wer sich nach dem Schwierigkeitsgrad des Originals sehnt, wird also auch mit Mafia Definitive Edition nicht enttäuscht werden. Darüber hinaus bietet der im jüngsten Update veröffentlichte Noir-Modus die Option, die Zwischensequenzen für mehr Ästhetik in Schwarz-Weiß mit stimmigen Filmkorn-Effekten ähnlich der Filme der frühen 1960er zu erleben.
Willkommen in Lost Heaven
Kommen wir nun zum eigentlichen Geschehen von Mafia. Alles beginnt in Lost Heaven, einer fiktiven Stadt in Amerika der 30er Jahre. Dort lernen wir Tommy Angelo kennen, ein einfacher Taxifahrer, welcher eines Abends Bekanntschaft mit den beiden Gaunern Sam und Paulie macht, welche zuvor in einen Hinterhalt geraten sind.
Nach deren Rettung und weiteren kleinen Aufträgen für gutes Geld konntet ihr Stück für Stück das Vertrauen der Mafia-Familie rund um Don Salieri gewinnen. Während ihr euch so nach und nach einen Namen macht, werdet ihr immer mehr in die brutalen Auseinandersetzungen mit der rivalisierenden Familie um Morello verstrickt.
Dabei erfahrt ihr am eigenen Leib, wie hart das Leben als Teil der Mafia ist. Dabei erfahrt ihr neben jeder Menge Gewalt, auch Intrigen und Verrat und müsst im Laufe der Handlung einige Rückschläge einstecken.
Während Tommy dabei oft genug versucht das richtige zu tun und Menschen verschont, wird euch das schon bald teuer zu stehen kommen. Als storybasierter Titel liegt der Fokus bei Mafia nach wie vor eindeutig auf der Handlung, welche durch die zeitgemäße Grafik umso authentischer und packender inszeniert werden konnte.
Vom Taxifahrer zum angehenden Mafiosi
Die Kampagne von Mafia ist Story- und Missionsgetrieben. Von Kapitel zu Kapitel gilt es also die vorgegebenen Missionsziele zu absolvieren. Als altbewährter Taxifahrer seid ihr dabei sehr oft mit dem Auto unterwegs und müsst euch und eure Kumpanen zu den Auftragszielen kutschieren oder euch aus brenzligen Verfolgungsjagden retten.
Selbstverständlich stehen euch im Laufe der Handlung einige weitere schicke Schlitten zur Auswahl. Je nach Fahrzeug bietet sich euch ein anderes Fahrgefühl. Allgemein ist das Handling der Fahrzeuge dieser Zeit selbstverständlich etwas behäbiger. Um der Polizei oder Rivalen zu entkommen müsst ihr euch entweder möglichst weit entfernen oder macht euch entsprechende Schikanen zunutze, um die Verfolger abzuschütteln.
Im Laufe der Karriere von Tommy erweitert sich natürlich auch sein Einsatzgebiet innerhalb der Familie sowie sein Waffenrepertoire. Während ihr zu Beginn hauptsächlich den Chauffeur gebt und eure Kollegen Sam und Paulie begleitet, legt ihr schon bald selbst Hand an. Von der ersten Schlägerei bis hin zum Schusswechsel.
So begibt sich Tommy auch gerne mal allein in eine Schlägerei gegen mehrere Rüpel, um die Jungfräulichkeit seiner bald schon angebeteten Sarah zu schützen. Direkte Auseinandersetzungen belaufen sich dabei auf lediglich zwei Tasten. Eine Taste zum angreifen und eine um gegnerischen Angriffen auszuweichen.
In einer Mission war es zum Beispiel das Ziel die Fahrzeuge eurer Rivalen zu demolieren. Hierfür standen euch neben eurem Revolver für Notfälle auch Baseballschläger und Molotowcocktails zur Auswahl, welche sich problemlos über das Waffenrad anlegen lassen. Für Nachschub ist stets bei Viny gesorgt.
Als angehender Salieri-Mafiosi werden euch bald schon bedeutendere Missionen zu Teil. So infiltriert ihr unter anderem ein Bordell, um eine bestimmte Person zu finden und im Anschluss den zwielichtigen Manager auszuschalten, worauf es zum Schusswechsel im kompletten Gebäude kommt.
Oft genug stellt Tommy dabei eine spektakuläre One-Man-Show dar, wenn er allein gegen ein Vielzahl von Gegnern bestehen muss. Zum Glück wartet hier und da ein Medi-Kit auf euch. Durch ein gelungenes Deckungssystem erwarten euch packende Schusswechsel, welche sich gut anfühlen und zugleich für jede Menge Action sorgen. Ein Wechsel der Deckung ist ebenso problemlos möglich.
Neben den meist ausufernden Gefechte erwarten euch auch Missionen, bei welchen ihr besonders wenig Aufsehen erregen müsst. So gilt es zum Beispiel unbemerkt in eine Villa zu gelangen, indem ihr geräuschlos die Wachen im Irrgarten ausschaltet. Darauf müsst ihr das Haus erkunden und hinter jedes Gemälde schauen, um den gesuchten Safe zu finden, in welchem sich die wertvollen Dokumente befinden.
Freie Fahrt voraus in Lost Heaven
Wie im Original könnt ihr auch in Mafia Definitive Edition im Modus Freie Fahrt erleben.
Ähnlich wie die GTA-Reihe könnt ihr hier Lost Heaven völlig frei von Missionen erkunden. So lassen sich die Sehenswürdigkeiten von Lost Heaven bewundern, Sammelobjekte entdecken oder besonders herausfordernde Aufgaben absolvieren.
Was die Optik anbelangt, liegen Welten zwischen dem Original aus 2002 und der neuen Mafia Definitive Edition. Mit Lost Heaven bietet sich euch eine authentische und zugleich prächtige Kulisse, welche unzählige Details für euch bereithält und die damalige Zeit perfekt einfängt. Sowohl bei Tag als auch bei Nacht ist der Anblick ein Genuss. Hinzukommen sehr gelungene Wettereffekte und realitätsnahe Charaktere, welche in Zwischensequenzen mit ihrer Mimik und Gestik auftrumpfen.
Hier und da gibt es kleinere Schwächen bei der Grafik auf den aktuellen Konsolen. Alles in allem ist die Mafia Definitive Edition ein Augenschmaus und dürfte auf den neuen Konsolen gerne weitere Verbesserungen erfahren.
Unser Fazit zu Mafia Definitive Edition
Mit Mafia Definitive Edition hat 2K Games alles richtig gemacht und beweist wie man einen Klassiker in neuem Gewand erstrahlen lässt. Hierbei liegt der Fokus eindeutig auf der eigentlichen Handlung, der prächtigen Kulisse sowie der filmreifen Inszenierung.
Gegenüber dem Original hat das Spiel technisch einen massiven Sprung nach vorne gemacht und auch das abwechslungsreiche Gameplay kann punkten. Für uns ist Mafia: Definitive Edition ein mehr als gelungenes Remake mit Fokus auf das Wesentliche.
Wer den Anfang der Mafia-Reihe bislang nicht kennt oder bisher nicht gespielt hat, für den kommt jetzt die richtige Gelegenheit den Titel nachzuholen. Von uns erhält Mafia: Definitive Edition eine klare Kaufempfehlung.
Mafia Definitive Edition ist sowohl im Handel und digital im PlayStation Store erhältlich. Wir bedanken uns vielmals bei 2K Games für die Bereitstellung eines Review-Codes.
