Bereits mit dem Vorgänger Kingdom: New Lands konnten die Entwickler von Noio und Publisher Raw Fury überzeugen. Nun erschien mit Kingdom Two Crowns ein neuer Ableger des beliebten 2D-Sidescroll-Aufbauspiels. Diese Mal könnt ihr sogar im Koop-Modus als zwei Könige über euer Reich herrschen und die Dämonenwellen abwehren. Welche neuen Inhalte Kingdom Two Crowns mit sich bringt, wird euch unser Test zur PlayStation 4-Fassung des Spiels näherbringen.
Zurück in der Rolle als König oder Königin
Auch dieses Mal schlüpft ihr wahlweise in die Rolle des Königs oder der Königin und seid maßgeblich für den Aufbau und den Schutz eures Reichs verantwortlich. Demnach sammelt ihr Gold und investiert dieses in den Aufbau eurer Festung, die Ausrüstung eurer Bewohner und das Anwerben neuer Unterstützer. Um euer Reich zu erweitern, lasst ihr zudem umliegende Bäume abholzen. Das Spiel wechselt dabei stetig zwischen Tag und Nacht. Während ihr am Tag mit dem Aufbau und der Erkundung beschäftigt seid, fallen nachts zahlreiche Monsterwellen sowohl aus West und Ost an, welche hinter eurer Krone her sind. Die aus Portalen strömenden Monster begeben sich zur Mitte der Karte, wo auch euer Lager errichtet ist. Verliert ihr während eines Angriffs eure Krone an die Monster, habt ihr verloren. Damit endet das Spiel jedoch nicht automatisch, wie es für ein roguelike Titel der Fall wäre. Ihr werdet praktisch wieder zu eurem Lager zurückgesetzt und habt dabei einen größeren Teil eures Lagers eingebüßt.
Damit es erst gar nicht soweit kommt, solltet ihr für eine Ausreichende Abwehr sorgen, welche aus einer starken Befestigung mit Wachtürmen und zahlreichen ausgebildeten Bogenschützen besteht. Mit vereinten Kräften gilt es dann die drohenden Mächte in jeder Nacht zurückzuschlagen. Mit jeder Nacht steigt natürlich auch die Stärke des Gegners. Da man hierbei keinen direkten Einfluss auf die Untergebenen hat, könnt ihr nur auf die KI hoffen, welche nicht immer intelligent agiert. Zwar ziehen sich die Truppen automatisch hinter die Mauern zurück, doch manchmal sind vor allem auch Arbeiter sehr risikobereit und bauen noch entspannt etwas zu Ende, wenn bereits die Monster drohen. Und werden eure Untergebenen erwischt, verlieren diese nicht nur ihre Ausrüstung, sondern werden wieder umherstreunende Heimatlose, welche ihr erneut anwerben müsst.
Um dies zu vermeiden, solltet ihr selbstverständlich auch selbst auf den Einbruch der Nacht achten und nicht zu viele oder zu spät Bauaufträge anordnen. Immerhin folgen eure Untertanen nur euren Befehlen. Selbstverständlich gibt es auch Ziele, um eine Insel abzuschließen. Hierfür gilt es das Portal am Ende jeder Karte mit einer Bombe zu zerstören. Diese kann jedoch nicht einfach hergestellt werden. Insgesamt warten nämlich fünf unterschiedliche Gebiete darauf, von euch erobert zu werden. Mit jeder neuen Insel wird es schwieriger den Monsterwellen standzuhalten.
Auf neue Inseln gelangt ihr, indem ihr das Schiffswrack wieder instand setzt. Dieses mal könnt ihr sogar auch zu bereits besuchten Inseln zurückkehren. Denn neben neuen Rohstoffen wie Stein und Eisen, welche ihr erst auf späteren Inseln finden, um neue Technologien zu erfroschen, findet ihr auch besondere Diamanten. Diese können ebenfalls investiert werden, um neue Inhalte wie Reittiere und spezielle Bauten freizuschalten.
Bis dahin gilt es jedoch möglichst zu überleben und sein Reich zunehmend zu erweitern. Dafür holzt ihr zahlreiche Bäume ab, errichtet neue Wälle und heuert weitere Bogenschützen an. Neben den Handwerkern und Schützen gibt es zudem auch Farmer, welche ebenfalls für euren Unterhalt sorgen. Auch die Jäger sorgen für gut Gold. Sollte es euch mal zu gut gehen, solltet ihr vorsichtig sein, dass überschüssige Münzen nicht verloren gehen. Ein interessanter Jahreszeitenwechsel darf natürlich auch nicht fehlen. Sowohl Diamanten als eure generellen Erträge sind nicht unendlich. Seid daher nicht zu langsam mit der Zerstörung der Portale, sonst werdet ihr schon bald von den Monstern überrannt.
Zwei Kronen
Mit Kingdom Two Crowns wird erstmals ein Koop-Modus eingeführt. Sowohl online als auch lokal im Splitscreen-Modus können nun zwei Spieler gleichzeitig herrschen. Damit ergeben sich völlig neue taktische Möglichkeiten, da ihr euch nicht mehr zerteilen, sondern euch gemeinsam um euer Reich kümmern könnt. Das macht gemeinsam im Couch-Koop vor allem deutlich mehr Spaß!
Die Handhabung von Kingdom Two Crowns gestaltet sich äußerst einfach. Für einen 2D-Sidescroller typisch, könnt ihr euch nach links und rechts bewegen. Mit den gesammelten Münzen könnt ihr wiederum durch langes drücken des X-Button Strukturen errichten und Gegenstände herstellen. Trotz der ungewohnten Perspektive steht Kingdom Two Crowns gegenüber anderen Strategiespielen in nichts nach. Vor allem durch die begrenzten Ressourcen, wird man ab einem bestimmten Punkt merken, dass die eigenen Entscheidungen von Bedeutung sind. Das fällt vor allem bei den späteren Inseln auf. Grundsätzlich kommt die Steuerung allein mit nur sehr wenigen Tasten aus und ist daher sehr minimalistisch und schnell eingängig.
Optisch besticht das Spiel mit seiner 2D-Pixeloptik, welche harmonische Landschaften auf den Bildschirm zaubert. Für eine ganz besondere Atmosphäre sorgt zudem auch der sehr gelungene Soundtrack. Vor allem wenn ihr gerade außerhalb eures Lagers das Gebiet erkundet und mit eurem Pferd bei Beginn der Dämmerung über die Landschaft reitet. Während der Nacht kommt hingegen ein gewisses Gefühl von Bedrohlichkeit auf.
Zu guter Letzt erwartet euch in Kingdom Two Crowns noch ein besonderes Schmankerl. Neben dem Hauptszenario gibt es nämlich noch ein zweites, welches euch in das feudale Japan versetzt. Das bringt nicht nur optisch eine Abwechslung, sondern bringt auch Anpassungen an der Spielmechanik mit sich. Darunter unter anderem den Ninja als Einheit und andere Begebenheiten der Umgebung.
Unser Fazit
Kingdom Two Crowns ist gleichermaßen minimalistisch als auch taktisch fordernd. Erneut könnt ihr euch als Träger der Krone beweisen, indem ihr euer Lager nach und nach errichtet und Nach für Nacht gegen die anströmenden Monsterwellen kämpft. Die Steuerung ist dabei denkbar einfach. Ihr als Herrscher stolziert über das Land, sammelt Goldmünzen und investiert diese in neue Bauten, neue Bewohner und deren handwerkliche oder militärische Ausrüstung. Das Spielprinzip geht jedenfalls wunderbar auf und fesselt euch schnurstracks viele Stunden vor dem Bildschirm.
Und als wäre das nicht genug, könnt ihr nun sogar im Koop-Modus diese wundervollen Ländereien in 2D-Optik entdecken. Es steckt trotzt der minimalistischen Spielmechanik sehr viel taktische Tiefe in Kingdom Two Crowns. Die Erkundung jeder Karte hat dazu eine beruhigende Wirkung, welche mit dem Einbruch der Nacht plötzlich umschlägt. Die Atmosphäre ist jedenfalls gelungen und wird von der Hintergrundmusik wunderbar abgerundet. Zu guter Letzt als Kirsche auf dem Sahnehäubchen könnt ihr ein weiteres Szenario auch im feudalen Japan erleben, welches nicht nur optische Veränderungen mit sich bringt. Wer sich nach einem derartigen 2D-Sidescroll Strategie-Aufbauspiel mit Koop-Komponente gesehnt hat, dem können wir Kingdom Two Crowns nur ans Herz legen.