Bereits vor knapp drei Jahren erschien hierzulande mit Dragon Quest Builders ein interessanter Mix aus Rollenspiel-Elementen und Minecraft-Gameplay. Nun dürfen wir uns auf die Fortsetzung Dragon Quest Builders 2 freuen, welche zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen mit sich bringt. Worauf ihr euch neben einer größeren und hübscheren Welt freuen könnt, möchten wir euch mit dem folgenden Test nicht vorenthalten.
Zurück in der Rolle des Erbauers
Auch in Dragon Quest Builders 2 schlüpft ihr in die Rolle des Erbauers, welchen ihr nach Belieben benennen könnt und startet direkt in das kurze Tutorial, in welchem nochmal die Grundlagen verinnerlicht werden. Natürlich könnt ihr hierbei wieder zwischen einem männlichen oder weiblichen Charakter wählen. Darauf startet ihr auch schon auf der ersten von insgesamt fünf Inseln, welche ihr nach und nach mit eurer Baukunst verschönern werdet. Während der Vorgänger Parallelen zum allerersten Dragon Quest aufwies, wird die Geschichte von Dragon Quest Builders 2 parallel zur Handlung von Dragon Quest 2 erzählt. Zunächst strandet ihr auf der Insel des Erwachens und lernt den jungen Malroth kennen. Dem ein oder anderen Kenner der Dragon Quest-Reihe sollte der Name an dieser Stelle bekannt sein.
Zusammen begebt ihr euch auf dieses neue Abenteuer und versucht gemeinsam erneut als Erbauer den Frieden auf den verschiedenen Inseln wiederherzustellen. Dabei steht am Ende natürlich wieder ein Oberbösewicht an der Spitze, welchen es zu bekämpfen gilt. Die Handlung bleibt dabei gewohnt unterhaltsam mit humorvollen Elementen. Untermalt von hübschen Zwischensequenzen wird damit eine ansprechende Geschichte erzählt, welche mit einigen interessanten Verläufen und Twists aufwartet, um euch über die komplette Spielzeit bei Laune zu halten.
Wer bereits den Vorgänger gespielt hat wird sich auch in Dragon Quest Builders 2 bestens zurechtfinden. Wie gehabt zerlegt ihr verschiedene Objekte mit eurem Hammer Block für Block und sammelt dabei Materialien. Über ein umfangreiches Herstellungsmenü lassen sich wiederum unzählige neue Gegenstände und Objekte herstellen, womit ihr die zerstörten Ruinen wiederaufbauen und zu einer hübschen Siedlung heranwachsen lassen könnt. Dabei lassen sich wieder unzählige Räume und verschiedene Bauwerke errichten. Hinzukommen jedoch zahlreiche Verbesserungen und Neuerungen im Spiel, welche für mehr Möglichkeiten und besseren Komfort sorgen.
Unter anderem stehen euch einige neue Werkzeuge zur Verfügung. Unter anderem lassen sich einzelne Blöcke und Objekte nun neu platzieren, ohne diese dabei zerstören zu müssen. Zudem lässt sich im Laufe des Spiels euer Hammer auch mehrfach verbessern. Demnach könnt ihr später auch deutlich größere Flächen mit nur einem Schlag zerstören. Neben den Werkzeugen, welche ihr automatisch im Spiel erhaltet, gibt es auch einige, welche ihr erst durch den Abschluss bestimmter Aufgaben erhaltet. Darunter zum Beispiel die schon merkwürdig klingende Konvertierungskelle, mit welcher ihr mehrere Blöcke in andere Materialien verwandeln könnt.
Eindrucksvolle Bauwerke und ernüchternde Kämpfe
Gleichzeitig wurde auch die Zahl an unterschiedlichen Blöcken und verschiedenen Gegenständen gehörig aufgestockt. Nun stehen euch alle nur erdenklichen Dekorationsmöglichkeiten zur Auswahl. Darunter auch unzählige Wand-, Boden- oder Dach-Blöcke. Und statt euch ganz allein abrackern zu müssen steht euch nun tatkräftige Unterstützung zur Seite. Begleitet werdet ihr nämlich von eurem neuen besten Freund Malroth. Gut er wirkt etwas duster und gewaltsam, aber er hilft euch immerhin beim Abbau sowie in den Kämpfen gegen die Monster.
Diese Unterstützung könnt ihr aber auch gebrauchen. Denn die Auswahl an Materialien und Deko ist nicht nur mächtig gewachsen, sondern auch die Baupläne in ihrem Umfang. Davon gilt es auch dieses Mal zahlreiche der Pläne zum Wunsch der Bewohner umzusetzen. Dabei können die größten Pläne bis zu tausend Blöcke umfassen. Dabei leisten die Bewohner jedoch tatkräftig Unterstützung, sofern alle Materialien in eurer Kiste lagern. Dadurch können selbst mächtige Bauwerke in nur wenigen Minuten erschaffen werden, was einiges an Eindruck schafft. Das Gefühl nach Abschluss eines dieser Bauwerke ist jedenfalls wundervoll und motiviert zum weiterbauen und verschönern eurer Siedlung.
Auch generell liegt die Zusammenarbeit mit den Inselbewohnern nun deutlich im Fokus. Demnach ist auch die Zahl der Bewohner stark gestiegen. Auch könnt ihr nach wie vor charmante Unterhaltungen mit den Bewohnern führen. Neben der Unterstützung beim Bau von Gebäuden gehen die Bewohner zudem individuellen Aufgaben nach. Hierzu gehört auch der neu hinzugekommen Ackerbau, welcher aus Dragon Quest Builders 2 eine kleine Bauernhof-Simulation werden lässt. Demnach könnt ihr verschiedenste Pflanzen anbauen und ernten.
Natürlich gibt es auch wieder allerhand Quests, welche es zu erledigen gilt. Diese belohnen euch mit sogenannten Dankbarkeitspunkten, mit welchen ihr das Level eurer Siedlung steigern und neue Baupläne erlernen könnt. Neben der Hauptquests gibt es natürlich auch unzählige Nebenquests, welche euch oft mit nützlichen Gegenständen oder neuen Dorfbewohnern belohnen.
Ebenso dürfen auch die Kämpfe gegen die unzähligen Monster nicht fehlen, welche stetig und in regelmäßigen Abständen eure Siedlung bedrohen. Am Kampfsystem hat sich hierbei leider nichts getan und nach wie vor könnt ihr mit der Angriffstaste stumpf auf eure Gegner einprügeln. Immerhin seid ihr auch bei den Kämpfen nicht mehr auf euch gestellt. Unterstützt werdet ihr unter anderem von Malroth, mit welchem ihr einen Teamangriff ausführen könnt. Und auch die Bewohner sind wieder am Start und unterstützen euch in den Kämpfen. Durch das bekämpfen von Gegnern erhaltet ihr ebenso Erfahrungspunkte und könnt ganz klassisch in der Stufe aufsteigen.
Auch hierbei kommt der nötige Zusammenhalt mit euren Bewohnern zum Vorschein. Alleine könnt ihr nur sehr wenig gegen die Gegner ausrichten und nur mit der Unterstützung der Bewohner sind viele der Monster und vor allem auch die Bewohner zu bezwingen. Was die Bosskämpfe anbelangt, so sind diese nun besser inszeniert als noch im Vorgänger. Leider folgen diesen auch nur simplen Abläufen und wirklich clevere Verteidigungsanlagen wie noch im Vorgänger sind nicht notwendig. Immerhin ist die Zahl der unterschiedlichen Gegner und abwechslungsreichen Bosse nochmal etwas gestiegen.
Multiplayer-Modus und die Insel des Erwachens als zentraler Hub
Wie eingangs erwähnt landet ihr zu Beginn des Spiels auf der Insel des Erwachens. Diese dient im Sequel erstmals als zentraler Hub und als euer Rückzugsort. Damit löst man wohl eines der größten Mankos des Vorgängers. Im Vorgänger musste man nämlich jedes Mal bei einer neuen Insel komplett von vorne beginnen. Nun könnt ihr beliebig oft zu dieser Insel zurückkehren und von dort vorbereitet eure Reise in andere Welten antreten. Darüber hinaus stehen euch jegliche gesammelten Rezepte und Baupläne zur Verfügung, welche ihr auf anderen Inseln freigeschaltet habt. Damit fällt der Free-Build-Modus aus dem Vorgänger weg und ihr könnt nichtsdestotrotz eure Kreativität ausleben.
Darüber hinaus gibt es nun auch den vielfach gewünschten Multiplayer-Modus. Dieser steht jedoch nicht lokal zur Verfügung und kann auch erst im späteren Spielverlauf freigeschaltet werden. Die Story lässt sich demnach nicht zusammen absolvieren. Stattdessen könnt ihr bis zu drei Freunde auf eure Insel einladen und gemeinsam tolle Bauwerke errichten. Natürlich könnt ihr demzufolge auch andere Erbauer über das Anschlagbrett besuchen. Bereits jetzt lassen sich beeindruckende Werke der Spieler bestaunen.
Neben der fünf Inseln könnt ihr euch auch auf zufällig generierte Inseln begeben, welche ihr nach belieben zerstörten und so allerhand Materialien sammeln könnt. Darüber hinaus findet ihr Laufe des Spiels auch Monster, welche ihr für euch gewinnen und auf ihnen reiten oder fliegen könnt. Damit kommt ihr nicht nur deutlich schneller vorwärts, sondern könnt auch leichter bestimmte Abschnitte einer Welt erreichen.
Grafisch macht der Nachfolger einen tollen Eindruck. Beim Vorgänger musste man immerhin Rücksicht auf die PS Vita-Fassung nehmen, was jetzt nicht mehr der Fall war. Hinzukommt die gelungene Steuerung, welche im Nu erlernt ist. Ebenso verbessert wurde die Kamera. Nun könnt ihr zudem auch in die Ego-Perspektive wechseln und könnt so präziser die Klötze abbauen und positionieren. Gleichzeitig wird die Übersicht besser. Vor allem in engen Innenräumen macht die Kamera nämlich noch Probleme. Untermalt wird der Titel von gewohnten angenehmen Klängen. Eine Sprachausgabe gibt es jedoch nicht.
Weitere Inhalte werden zudem mit dem Season Pass folgen, welcher drei Pakete umfasst. Enthalten sein werden zahlreiche Rezepte für die Gebäudegestaltung, neue Kleidung und Frisuren sowie eine neue Insel, auf welcher ihr mit einer Angel unzählige Fischarten fangen könnt.
Unser Fazit zu Dragon Quest Builders 2
Bereits Dragon Quest Builders bot einen interessanten Gameplay-Mix mit der ein oder anderen Schwäche. Mit der Veröffentlichung des Nachfolgers Dragon Quest Builders 2 konnten nun zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen umgesetzt werden, welche sich Fans bereits gewünscht haben. Dragon Quest Builders 2 ist eindeutig größer, schöner, vielfältiger und bietet noch mehr Möglichkeiten um sich kreativ in der Welt von Dragon Quest auszutoben. Alleine das ihr nun nicht jedes Mal komplett neu anfangen müsst, sondern stets zu eurer Hauptinsel zurückkehren könnt, ist eine erfreuliche Nachricht.
Nach wie vor könnt ihr euch auf eine ansprechende Geschichte mit charmanten Charakteren freuen. Auch könnt ihr nun mit den Bewohnern zusammenarbeiten und habt außerdem mit Malroth eine vernünftige Unterstützung an eurer Seite. Lediglich beim Kampfsystem hat sich kaum etwas getan. Zudem wäre es schön, wenn man von Anfang an mit anderen Spielern gemeinsam starten könnte. Damit bleibt immer noch etwas Luft nach oben für die nächste Fortsetzung. Alles in allem könnt ihr euch auf ein noch besseres und unterhaltsameres Bau-Abenteuer im Dragon Quest-Universum freuen, welches wir nur allen Fans empfehlen können.