Vor Kurzem erschien mit Umbrella Corps der erste reine Multiplayer-Shooter im Resident Evil-Universum. Euch erwarten schnelle Gefechte mit bis zu sechs Spielern und jeder Menge Zombies drumherum. Wieso der Titel eher weniger Anklang bei der Fangemeinde gefunden hat, möchten wir euch gerne verraten.
Wenig Inhalt und nur für Multiplayer-Fans
Umbrella Corps ist ein reines Mehrspielerspiel und empfiehlt sich daher aufgrund des geringen Umfangs kaum Einzelspielern. Es gibt keinerlei Handlung und zu Beginn nur ein kurzes Tutorial als Einführung. Der Modus „Das Experiment“ stellt einen lediglich sehr kurzen Abschnitt dar, in welchem ihr auf Zombies schießt um von diesen Proben zu erhalten. Habt ihr eure Aufgabe erledigt, habt ihr bereits alle Einzelspielerinhalte gesehen. Grundsätzlich gibt es bei Multiplayer-Titeln selten eine Story oder Singleplayer-Inhalte. Bei Umbrella Corps stellt sich jedoch schnell als Problem heraus, dass selbst der Multiplayer nicht sonderlich viele Inhalte zu bieten hat.
Ihr tretet jeweils in den zwei Modi „Ein Leben“ und „Multi-Mission“ in Teams von drei Spielern gegeneinander an. Statt bekannte Spielmodi miteinzubinden ist die Auswahl bei nur zei verschiedenen Spielvarianten mehr als nur gering. In dem Modus „Ein Leben“ tretet ihr in einer Art Team-Deathmatch an und müsst selbstverständlich alle Gegner ausschalten. Wer dies als erstes schafft gewinnt. Der „Multi-Mission“-Modus hält hingen weitere unterschiedliche Aufgaben für euch bereit, welche ihr vor dem gegnerischen Team erledigen müsst. Darunter den Erhalt von Koffern, dass absichern eines bestimmten Bereiches oder das Sammeln von Abzeichen des gegnerischen Teams. Statt verschiedener separaten Modi warten auf euch verschiedene Varianten zufällig im „Multi-Mission“-Spielmodus.
Die Karten selbst spiegeln oftmals Schauplätze aus vielerlei Resident Evil-Ablegern wieder. Darunter das heiß umkämpfte Dorf aus Resident Evil 4, Racoon City und verschiedene Abschnitte eines Labors. Leider sind diese Karten ebenfalls wenig umfangreich und fallen daher sehr klein aus. Demzufolge kommt es sehr schnell zu Gefechten mit dem Gegner-Team. Zusätzlich warten auf euch zahlreiche Zombie- und zombifzierte Hunde-Scharen.
Diese zu Beginn nicht gefährlich, da euch zunächst ein sogenanntener Jammer schützt. Wird dieser jedoch im Kampf zerstört, werdet ihr direkt von den Zombies konfrontiert und angegriffen. Meist kommt es aber selten dazu, da ein Kampf zwischen den Teams meist tödlich ausgeht. Vor allem bei möglichen Überraschungsangriffen sollte man vorsichtig agieren. Demzufolge machen die Zombie-Massen oftmals kaum Sinn, ohne dass der Jammer wirklich zerstört wird. Belohnt werdet ihr für die Tötung von Zombies jedenfalls nicht. Interessant gestalten sich hingen kleinere Abkürzungen wie Lüftungsschächte, womit ihr Gegner gekonnt überraschen könnt.
Dazu gibt es allerhand Deckungen, welche euch das Leben jedoch nicht erleichtern können. Problem ist die schwache Steuerung. Einerseits klebt ihr an der Deckung und kommt im Bestfall auch nur durch nochmaliges drücken des Deckungsbuttons von dieser weg. Wie gewohnt erhaltet ihr für die Leistungen in jeder Partie entsprechend Erfahrungspunkte, wodurch ihr im Rang aufsteigt, neue Waffen freischaltet und euren Charakter etwas personalisieren könnt.
Probleme beim Matchmaking und durchwachsene Grafik
Auch das Matchmaking-System von Umbrella Corps ist problematisch und nimmt keine Rücksicht auf das Level der Spieler. Somit kommt es oft dazu das Anfänger mit Spielern zusammengeschmischt werden, welche bereits viel weiter fortgeschritten sind und bessere Ausrüstungen besitzen. Vor allem die Axt als Nahkampfwaffe ist viel zu stark und ein Angriff reicht um das Zeitliche zu segnen. Bei Fernkampfwaffen dauert das hingegen einiges länger bis der Gegner erledigt ist.
Neben der schwachen Steuerung ist auch die Optik von Umbrella Corps kaum berauschend. Die Spieltwelt besitzt kaum Details und auch die Texturen sind unterdurchschnittlich. Gespielt wird zudem aus einer merkwürdigen Perspektive über der rechten Schulter eures Charakters, welche ihr steth an der linken Bildschirmecke sehen könnt. Nur wenn ihr das Visier eurer Waffe benutzt wird eine Art First-Person-Perspektive eingeblendet.
Fazit
Leider ist Umbrella Corps eine große Entäuschung. Da ist es noch zu verschmerzen das ein Mehrspielerspiel keine Einzelspielerinhalte samt Story besitzt. Jedoch macht auch sonst der Titel vieles falsch. Zwar machen die kurzen Partien Spaß, jedoch gibt es viel zu wenig Inhalte auch für den Multiplayer und sowohl Steuerung, Optik als auch Matchmaking sind schwach und machen größtenteils Probleme. Da ist selbst der tiefer angesetzte Preis von 30 Euro viel zu hoch angesetzt für den geringen Umfang. Selbst wer Resident Evil-Fan ist sollte seine Finger von diesem Titel lassen. Denn einerseits hat es kaum mit der Reihe zu tun und andererseits gibt es zahlreiche bessere Alternativen für gelungene Mehrspieler-Gefechte.