Mit dem Film The Last King – Der Erbe des Königs veröffentlichte Koch Films ein interessantes Historienabenteuer, welches im Norwegen des Jahres 1206 zur Zeit der Bürgerkriege spielt. Dabei beruht die Handlung auf der Geschichte Norwegens und wurde von Regisseur Nils Gaup inszeniert. Wir haben uns den Film bereits angeschaut und verraten euch, wieso sich dieser Film für das heimische Kino für Blu-Ray oder DVD lohnen könnte!
Die abenteuerliche Rettung des letzten Erben
The Last King – Der Erbe des Königs spielt im Jahr 1206 während in Norwegen ein blutiger Bürgerkrieg herrscht. Die Kirche erlangt zunehmend Macht und es gibt verschiedene dem König feindlich gesinnte Parteien. Bereits zu Beginn des Films kommt es zum Giftattentat auf den König Norwegens, welcher den Birkebeiner angehörte. Ein Blick wird dabei auf die Charaktere geworfen, welche nach dem Attentat eine entscheidende Rolle um das Schicksal Norwegens spielen. Kurz vor dem Ableben des Königs gibt dieser preis, dass es nach ihm einen echten Thronfolger gibt. Dies ist das noch sehr junge Baby namens Håkon Håkonson, welcher fortan von der Kirche sowie den feindlich gesinnten Baglern gejagt wird.
Im Mittelpunkt des Geschehens stehen dabei die beiden tapferen Männer Torstein (Kristofer Hivju, bekannt aus Game of Thrones) und Skjervald (Jakob Oftebro), welche fortan alles daran setzen, das Kind zu beschützen und zum Königshof zu bringen. Immerhin ist das Kind für Norwegen die einzige Hoffnung, noch Frieden zu finden. Deshalb liegt auch größtenteils der Blick des Films auf den beiden Helden, welche aufgrund ihrer Darstellung gemeinsam mit dem Baby sehr sympathisch inszeniert wurden. Dazu trägt vor allem die hervorragende Leistung der beiden Schauspieler bei. Auf ihrem Weg dorthin müssen beide Charaktere eine emotionale Reise durchleben, was vor allem Skjervald sehr schwer trifft.
Im Bezug auf die Intrige, welche durch den Halbbruder des Königs und dessen Stiefmutter inszeniert wurde, wirkt diese recht unspektakulär und schwach umgesetzt. Es gibt dabei weder eine interessante Wendung, noch eine wirkliche Abrechnung aufgrund dieses Verrats. Ebenfalls spielt sich die Geschichte größtenteils in hübschen Winterlandschafen und kleinen Dörfern ab, statt in der Stadt Nidaros, wo sich der eigentliche Kampf um den Thron abspielen sollte. The Last King ist nun mal kein Game of Thrones und sollte sich auch nicht damit vergleichen lassen.
Denn The Last King beruht immerhin auf der Geschichte Norwegens und erzählt von der gefährlichen Reise, um den letzten König gesund und wohlbehalten zurückzubringen. Daher gibt es auch nur kurze Einblicke in die Stadt Nidaros, in welchen ihr meist nur kurze Szenen mit dem verräterischen Halbbruder sowie den Machenschaften der Kirche erblicken könnt. Viel mehr bezieht sich der Blick auf die spannende Verfolgungsjagd zwischen den beiden Helden und den gefährlichen Baglern, welche sich stets dicht auf den Versen befinden.
Verfolgungsjagden und gut inszenierte Kämpfe
The Last King bietet zudem eine durchweg gelungenes Gleichgewicht an verschiedenen Elementen. Dazu gehören die hübschen Landschaftsaufnahmen mit rasanten Verfolgungsjagden, dramatische Ereignisse und emotionale Momente sowie gut inszenierten Kampfszenen. Auch der Umfang bei einer Spielzeit von ca. 96 Minuten bietet eine vernünftige Länge, welche weder zu kurz, noch zu gestreckt wird. Die Kampfszenen sind entsprechend der USK ab 12-Kennzeichnung nur selten explizit in Szene gesetzt, solange es der Handlung zu gute kommt und für die Story relevant erscheint.
Meist sind die Action-Szenen recht kurz, aber prägnant umgesetzt und sind erfolgreich in die Handlung eingebunden. Neben der filmfüllenden Verfolgungsjagd werden sowohl Nah- als auch Fernkampf-Szenen gelungen in den Film eingebracht. Dabei stechen vor allem die sehr gut inszenierten Skirennen auf heraus, welche einerseits zunächst ungewohnt vorkommen, jedoch sehr wohl einen geschichtlichen Hintergrund als Fortbewegungsmittel aufzeigen.
Die sehr weitflächigen Landschaftsaufnahmen Norwegens sind wirklich sehr schön anzuschauen und wurden im Kontrast Mensch zur Natur wundervoll in Szene gesetzt. Musikalisch werden während des Abenteuers auf jeden Fall sehr imposante Töne angestimmt, welche vor allem zusammen mit Chorgesängen ihre volle Wirkung erzielen. Auch die Synchronstimmen wurden gut gewählt, auch wenn ich für Torstein alias Kristofer Hivju gerne die gleiche Stimme wie in Game of Thrones von Stefan Lehnen gewünscht hätte, was aber eher subjektiver Meinung ist im Bezug auf den Wiedererkennungswert.
Fazit
Mit The Last King – Der Erbe des Königs erwartet euch ein gut umgesetztes Historienabenteuer, welches in seiner Laufzeit ein gutes Gleichgewicht aus Verfolgungsjagd, dramaturgischen Elementen und Kämpfen darbietet. Die Handlung ist zwar nicht sonderlich tiefgehend und auch die grundsätzliche Intrige wurde eher schwach in Szene gesetzt, jedoch wird dahingehend die Reise der beiden Helden als Mittelpunkt der Geschichte umso besser dargestellt. Grundsätzlich ist es eine Reise von A nach B, welche jedoch mit Torstein (Kristofer Hivju) und Skjervald (Jakob Oftebro) ein sympathisches Duo erhält. Insgesamt ist es ein gut getroffener Abenteuerfilm, welcher durch schöne Bilder, die Geschichte Norwegens näher beleuchtet.