Das Point-and-Click-Adventure The Inner World erschien bereits 2013 für PC. Nun wurde der von Studio Fizbin entwickelte Titel in Zusammenarbeit mit Headup Games auch für PlayStation 4 veröffentlicht. Auf der PSX 2017 konnten wir bereits den Nachfolger etwas näher unter die Lupe nehmen. Doch wie beginnt das Abenteuer von Flötennase Robert und seinem Taubenpartner Hack? Wir haben uns nach Asposien begeben, um die Vielzahl einzigartiger Bewohner und kniffliger Rätsel dieser Welt kennenzulernen.
Wo ist der Wind abgeblieben?
In der Welt von The Inner World schlüpft ihr in die Rolle von Robert. Dieser lebt in der Welt von Asposien und wurde von Windmönch Konroy als Waise aufgezogen. Einst war Asposien erfüllt vom Wind, welcher durch die von Windmönchen beschützten Windbrunnen hereinströmte. Eines Tages versiegten die Brunnen jedoch und nach dem Kampf gegen die Windgötter, nahm die Dunkelheit Einzug in diese Welt. Konroy ist einer von drei Windmönchen, welcher sich selbst nach dem Sieg gegen die Basylen zum Held und Herrscher der Asposa erklärt hat. Er zog die Flötennase auf und obwohl Robert oftmals schwer von Begriff ist, hat es etwas besonderes mit seiner Nase auf sich.
Deshalb muss er auch seine Nase vor der Öffentlichkeit verstecken. Alles beginnt damit, dass eine merkwürdige Taube ein Amulett von Konroy stiehlt. Eure Aufgabe wird es sein, dieses Amulett von der Taube zurückzuholen. Dabei macht ihr schnell Bekanntschaft mit Laura, auf welche ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Ihr gehört zudem die Taube namens Hack. Des Weiteren trefft ihr auf eurer Reise auf zahlreiche Bewohner dieser Welt, mit welchen ihr allesamt Dialoge führen könnt. Um verschiedene Rätsel zu lösen und Ereignisse herbeizuführen, müsst ihr verschiedene Gegenstände auftreiben, kombinieren und an der richtigen Stelle einsetzen. Der Fokus der Handlung liegt natürlich darin herauszufinden, weshalb denn der Wind verschwunden ist.
Wer nicht viel mit Point-and-Click-Adventures am Hut hat, der wird sich erst nach kurzer Einspielzeit mit der Steuerung zurechtfinden. Hierfür bietet sich auch die bildlich dargestellte Steuerung für Einsteiger an. In jeder Szene lassen sich jede Menge Punkte, Hotspots genannt, einblenden. Diese könnt ihr mit den Schultertasten jeweils durchwechseln und verschiedene Aktionen durchführen. Habt ihr euch daran gewöhnt, kommt ihr recht schnell gut mit der Steuerung klar. Des Weiteren lassen sich auch in The Inner World allerhand Gegenstände finden, indem ihr mit der Umgebung interagiert, welche sich wiederum kombinieren lassen. Bei jeder eurer Aktionen erwartet euch zudem ein kurzer Kommentar von Robert, welcher euch meist verrät, ob eure Interaktion in die richtige Richtung geht.
Für jede Interaktion stehen meist drei Auswahlmöglichkeiten zur Wahl. Zum Beispiel eine direkte Aktion, ein Dialog oder das Hinzufügen bzw. Nutzen bestimmter Gegenstände. Wenn ihr euch in einen Dialog begebt, könnt ihr außerdem am unteren Bildschirmrand aus verschiedenen Themen in Form unterschiedlicher Symbole wählen. Einige Aufgaben sind echt knifflig, da ihr mit den Bewohnern mehrmals sprechen und verschiedene Bedürfnisse erfüllen müsst, um wiederum an neue Objekte zu kommen.
Kenner des Genres werden auf jeden Fall ihren Spaß haben. Neulinge des Genre werden sich jedoch zunächst schwer tun. Auch wir hatten etwas Probleme im vorwärtskommen. Es hilft jedoch, wenn ihr alle Bewohner ausführlich ansprecht, versucht Gegenstände zu kombinieren und auf gut Glück versucht diese an den Mann oder die Frau zu bringen. Irgendwie werdet ihr auf jeden Fall eine Lösung finden. Im Notfall könnt ihr mit L2 Schritt-für-Schritt-Tipps erfragen, welche euch bei den Rätseln auf die Sprünge helfen sollen.
Charmant handgezeichnete Spielwelt
Die Welt von The Inner World versprüht mit ihrer handgezeichneten Spielwelt ihren ganz eigenen Charme. Jede Kulisse ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Zugleich wird durch die eher grau gehaltenen Farben eine recht triste Welt symbolisiert, nachdem Asposien von Dunkelheit umgeben wurde. Zudem ist jeder Charakter auf seine eigene Art und Weise unterhaltsam.
Vor allem Robert hat mich durch seine liebevolle, aber oftmals naive Art sehr oft zum schmunzeln gebracht. Dabei nehmen die vielfältigen und gut geschriebenen Dialoge eine zentrale Rolle im Spiel ein. Auch die Animationen sind gelungen. Einziges Manko lässt sich jedoch bei der fehlenden Lippensynchronität finden, wo die Animationen selten zu den Stimmen passen. Ansonsten ist die deutsche Synchronisation sehr passend gewählt wurden.
Auch die musikalische Untermalung mit geheimnisvollen Klängen weiß zu gefallen und trägt zu einer passenden Atmosphäre bei. Ab und an sind mir auch ein paar Spielfehler aufgefallen. Unter anderem sind mir die Untertitel auf dem Bildschirm eingefroren und haben den Inventartext oder Dialog-Optionen verdeckt. Auch ist das Spiel selbst ab und zu vor der einsetzenden Sequenz eingefroren und musste neu gestartet werden. Ansonsten ist die Reise nach Aposien ein ganz besonderes Abenteuer, welches mit viel Liebe in allen Belangen ausgeschmückt wurde.
Fazit
Wer auf Rätselspaß und klassische Point-and-Click-Adventure steht, der sollte sich The Inner World auf jeden Fall mal anschauen! Die handgezeichnete Spielwelt mitsamt ihren Charakteren ist mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und versprüht ihren ganz eigenen Charme. Zudem erwarten euch verdammt knifflige Rätsel, welche selbst Genre-Kenner etwas herausfordern. Auch wenn Neueinsteiger es zunächst etwas schwierig haben werden, sind die Rätsel allesamt logisch aufgebaut und bringen ein gewisses Erfolgsgefühl mit sich, sollte man eines der Rätsel gelöst haben.
Mir hat der Einstieg in die Welt von Asposien mit der Flötennase Robert sehr gut gefallen. Zudem hatte ich bereits die Ehre, die Fortsetzung The Inner World – Der Letzte Windmönch auf der PSX 2017 anspielen zu können. Wer The Inner World noch nicht kennt, sollte sich diesen Titel auf jeden Fall nicht entgehen lassen. Ich persönlich freue mich jedenfalls schon riesig auf die Fortsetzung, welche im Sommer 2017 ebenfalls für PS4 erscheinen soll!