Es geht zurück in die fantastische Welt von Asposien. Robert sieht sich nach den Geschehnissen von The Inner World vor neue Probleme gestellt. Es stellt sich euch ein extremistischer Führer entgegen, welcher den Flötennasen jegliche Schuld am Unheil in Asposien gibt. Zudem sammelt er eine große Meute besorgter Bürger um sich und macht Jagd auf Robert und seine Artgenossen. Ob das für Robert gut ausgehen wird? Wir haben uns mit The Inner World: Der letzte Windmönch für euch auf ein neues Abenteuer begeben.
Eine spannende Handlung mit politischen Hintergrund
Im Vorgänger The Inner World fand unser Protagonist Robert heraus, dass das Volk der Flötennasen mit ihrem Flötenspiel essentiell für das Leben in der Hohlwelt von Asposien ist. Gleichzeitig wurde durch den finsteren Anführer Asposiens Emil veranlasst, dass die Flötennasen allesamt vertreiben oder eingesperrt wurden. In The Inner World: Der letzte Windmönch wird nun die Handlung fortgesetzt und ist im Vergleich zum Vorgänger noch etwas ernster, wenn auch nicht weniger satirisch. Robert ist gewohnt heiter unterwegs und lässt sich von niemanden seinen Tag vermiesen. Zudem seid ihr nie allein unterwegs und werdet wie gewohnt von Taube Hack unterstützt, welche ihr in manchen Abschnitten lenken könnt.
Es ist wirklich bewundernswert, wie The Inner World: Der letzte Windmönch es schafft eine sehr ernste Thematik mitsamt ihren politischen Hintergründen in einer lockeren Darstellung zu vermitteln. Da ist spielbare Comic-Satire gewiss der passende Ausdruck dafür. Im Spiel etwas undurchsichtig aufgegriffen wird unter anderem die rechte Tendenz der Bürger, aber auch die Verfolgung der Juden im Dritten reih in Form der vertriebenen Flötennasen. Damit gehört The Inner World 2 bislang nur zu einer kleinen Zahl von Spielen, welche wirklich auf politische Themen eingehen und Haltung zeigen. Ebenso recht auffällig ist das Symbol der wütenden Anhängerschaft. Eine schwarze Brezel auf einem rotweißen Hintergrund, woran erinnert uns das wohl?
Das Spiel lässt uns sowohl schmunzeln, als auch nachdenklich werden. Spielerisch sind vor allem die Rätsel in The Inner World 2 fordernd und kreativ umgesetzt. Da brauch man schon mal ein paar Anläufe, auf die Lösung zu kommen. Bereits auf der diesjährigen PlayStation Experience konnten wir davon einen Einblick erhaschen. Unter anderem durften wir Taube Hack als Pfeil verkleiden, damit er als Pfeil stets ins Schwarze trifft. Auch mussten wir eine Seilbahn wieder reparieren und dafür allerhand Einzelteile besorgen. Die Art und Weise, wie die Rätsel mit der lebhaften Spielwelt mitsamt ihren einzigartigen Charakteren verknüpft sind, ist wirklich etwas ganz besonderes.
Nur wer stets um die Ecke denkt, auf alle Details achtet und mit den Charakteren interagiert, wird im Spiel gut vorwärtskommen. Alternativ funktioniert zwar auch das Trial & Error-Prinzip, doch solltet ihr mal nicht weiterkommen, werden euch wahlweise auch Tipps angeboten. Wie auch im Vorgänger weiß vor allem die zusammenhängende Interaktion mit Hack oder anderen Charakteren zu gefallen. So könnt ihr mit Robert allein nicht alle Aufgaben lösen, sondern benötigt die Hilfe von Hack, um auch an höher gelegene Orte zu gelangen.
Gesunder Humor und charmante Aufmachung
Neben der interessant verpackten Darstellung von politischen Themen, ist vor allem der Humor auch in The Inner World 2 von einer ganz besonderen Machart. Der Humor ist zu keiner Zeit offensichtlich oder stumpf. Stattdessen liegt darin oftmals ein tiefgründiger Sinn verborgen, welcher von außen einen skeptischen Blick auf die Welt mitsamt ihren besorgniserregenden Gegebenheiten hervorrufen soll. Nur wer das erlebte nochmal überdenkt, wird die Essenz dahinter verstehen können.
Wie auch The Inner World zuvor, macht auch The Inner World 2: Der letzte Windmönch optisch einen sehr guten Eindruck. Trotz minimalistischer Darstellung, weiß die Welt von Asposien mitsamt ihren Bewohnern durch jede Menge Charme zu gefallen. Dazu ist es sehr bewundernswert, wenn man bedenkt, dass jeder der Charaktere und die gesamte Spielwelt von Hand gezeichnet wurden. Auch akustisch besticht das Abenteuer erneut mit schönen Klängen und einer soliden deutschen Synchronisation.
Wie auch der Vorgänger funktioniert die Steuerung mit dem Controller der PS4 hervorragend. Ihr könnt problemlos durch die Spielwelt navigieren und mit nahezu allen Elementen interagieren. Auch so wurde die Steuerung nochmal etwas angepasst und verbessert. Zusammen mit einer Spielzeit von rund sieben bis acht Stunden, je nachdem wie gut ihr durch die Rätsel kommt, wird euch insgesamt ein solider Umfang mit bester Unterhaltung geboten.
Unser Fazit
Mit The Inner World: Der letzte Windmönch schafft es Studio Fizbin ein weiteres Mal ein spannendes Adventure in der Welt von Asposien zu kreieren, welches es sich traut untergründig auf Gesellschaftskritische sowie politische Themen einzugehen. Gleichzeitig werden herausfordernde Rätsel mit Interaktionen in der Spielwelt sowie deren Charakteren sinnvoll verknüpft. Fehlen darf dabei auch die gewohnt heiter-naive Art von Robert nicht, welcher erneut von Taube Hack bei seinem neuen Abenteuer begleitet wird.
Ebenso ganz besonders ist wieder der tiefgründige Humor, welcher nicht selten zum Nachdenken anregt. Alles in allem ist The Inner World: Der letzte Windmönch mit viel Liebe zum Detail geschaffen wurden und besticht erneut durch den Charme, welche diese einzigartige Welt versprüht. Wer Rätsel mag und sich schon lange auf ein Abenteuer mit Tiefe gefreut hat, für den ist The Inner World: Der letzte Windmönch ein ganz besonderes Erlebnis. Und wer bereits The Inner World mochte, sollte sich die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen, denn euch bietet sich eine künstlerisch einmalige Erfahrung.