Der Titel My Time at Portia machte erstmals vergangenes Jahr mit einer Kickstarter-Kampagne auf sich aufmerksam. Entwickelt wird der Titel von dem chinesischen Studio Pathea Games und vertrieben werden soll das Spiel von dem Publisher Team 17. Vor kurzem ist das Spiel dann auch in die Early Access-Phase auf Steam gestartet und wir konnten uns bereits einen ersten Eindruck verschaffen. Natürlich befindet sich das Spiel mit der Alpha-Phase noch am Anfang, doch steht bereits der Großteil der wesentlichen Spielelemente zur Verfügung. Mit My Time at Portia erwartet euch ein interessanter Sandbox-Rollenspiel-Mix, welchen wir euch in unserem Vorschaubericht näher vorstellen möchten.
Wir präsentieren zwei Stunden Gameplay aus My Time at Portia, um einen ersten Eindruck vom Spiel zu bekommen. Viel Spaß!
Auf nach Portia
Zu Beginn des Spiels könnt ihr in My Time at Portia ganz klassisch euren eigenen Charakter erstellen. Dabei könnt ihr unter anderem euer Geschlecht, die Haare, Farben sowie Gesichtspartien anpassen. Bisher ist die Auswahl jedoch noch etwas eingeschränkt. Danach kann es schon losgehen und ihr begebt euch in das namensgebende Portia, wo ihr einen Brief von eurem Vater vorfindet. Wie so oft hat euch dieser sein Grundstück mitsamt einer Hütte hinterlassen. Die Hütte ist etwas heruntergekommen und steht leer, doch könnte sich das bald mit etwas Geschick ändern. Ihr werdet freundlich als Neuankömmling begrüßt und erhaltet bereits erste Quests, um die grundlegenden Spielmechaniken kennenzulernen. Dafür steht immerhin auch eine Werkbank im Garten euch zur Verfügung, womit ihr bereits Axt und Spitzhacke fertigen könnt.
Trotz anfänglicher Quests gestaltet sich der Einstieg etwas wenig zielführend. Es obliegt euch selbst euer Abenteuer zu beginnen, die Welt zu erkunden und bereits erste Materialien zu sammeln. Die Quests die ihr zu Beginn bekommt sind bereits zwei Schritte voraus. Auch benötigt ihr meist bereits fortgeschrittene bzw. Anderweitige Herstellungsplattformen, welche ihr aus Teilgegenständen herstellen müsst, welche ebenfalls wieder über die Möglichkeiten der normalen Werkbank hinaus gehen. Das werdet ihr auch anhand unseres Gameplay-Videos eventuell feststellen können, dass uns kein roter Faden vorgegeben wird. Immerhin gibt es ein entsprechendes Handbuch für die verschiedenen Herstellungsplattformen sowie die einzelnen Bestandteile. Wo ihr was herbekommt und womit ihr etwas weiterverarbeitet, müsst ihr nichtsdestotrotz selbst herausfinden.
Grundsätzlich gilt es alles Mögliche an Ressourcen zu sammeln. Grundlage dafür sind meist Holz und Steine sowie Metalle, welche ihr mehrfach weiterverarbeiten könnt. Zu Beginn solltet ihr euch jedoch um die notwendigen Maschinen zur Verarbeitung kümmern, da ihr sonst Probleme mit den Aufträgen bekommt. Allein mit Holz und Stein kommt ihr nämlich kaum weit. Meist werden bereits höherwertige Materialien oder fortgeschrittene Bestandteile benötigt. Ihr sammelt zum Beispiel Kupfer und könnt dieses dann zu Barren schmelzen und wiederum zu Rohren oder als Sägeblatt weiterverarbeiten. Findet ihr euch erstmal zurecht und habt den dreh raus, macht das Sammeln und weiterverarbeiten jedenfalls jede Menge Spaß. Statt nur einer einzigen Werkbank ist die Vielfalt an Arbeitsplattformen in My Time at Portia auf jeden Fall deutlich größer und gibt dem Spiel so auch mehr Tiefe in Bezug auf die Herstellung.
Aufträge könnt ihr ganz einfach am Brett im Haus der Erbauer-Gilde annehmen. Des Weiteren bekommt ihr weitere Haupt- und Nebenmissionen von den Bewohnern der Stadt. So habt ihr stets etwas zu tun und seid vielfältig beschäftigt. Die Aufträge vom Brett haben meist noch eine Terminierung, bis wann ihr den Auftrag erfüllt haben solltet. Selbstverständlich könnt ihr auch für euer Haus neue Einrichtungsgegenstände herstellen oder eure eigene Ausrüstung verbessern. Darunter bessere Werkzeuge, Waffen, Kleidung oder auch eine Angel.
Das Leben eines Erbauers
My Time at Portia bietet jedoch noch viel mehr als nur das bloße Herstellen von Gegenständen und bewohnen eines feinen Grundstücks. Darüber hinaus bietet das Spiel auch zahlreiche Rollenspiel-Elemente und lädt euch zur Erkundung der Umgebung ein. Dort trefft ihr auf allerhand süßer Gegner, welche ihr schamlos verprügeln könnt. Arme Lamas. Diese greifen euch jedoch nur an, wenn auch ihr sie angreift. Wie gesagt, liebevolle und zuckersüße Tierchen. Diese lassen auch einiges an Ressourcen Fallen, welche ihr wiederum weiterverarbeitet könnt. Darunter auch leckeres Fleisch, welches ihr gegeben falls mit einem Grill deftig braten könnt.
Ebenfalls verfügt euer Charakter über ein Level-System mitsamt Fähigkeitenbaum. Mit jeder Tätigkeit sammelt ihr wie gewohnt Erfahrungspunkte und steigt so im Level auf. Dadurch erhaltet ihr wiederum Skill-Punkte, welche ihr investieren könnt, um zahlreiche Boni und Verbesserungen zu erhalten. Natürlich gibt es auch ein Inventar, mit erweiterbaren Feldern für das nötige Kleingeld. Auch eure Ausrüstung lässt sich zudem anpassen. So könnt ihr sowohl eure Angriffsstärke, euer Leben sowie eure Ausdauer erhöhen. Alle wichtigen Gegenstände lassen sich zudem praktisch in der Schnellleiste positionieren und können so flott abgerufen werden.
In der Stadt findet ihr allerhand freundliche Bewohner, mit welchen ihr interagieren könnt. Neben Dialogen könnt ihr auch Geschenke machen, Beziehungen schließen sowie Kämpfe starten. Außerdem stehen allerhand Geschäfte zur Verfügung, wo ihr unterschiedliche Gegenstände erwerben könnt. Auch könnt ihr gut Geld verdienen, wenn ihr gesammelte Gegenstände verkauft, welche ihr nicht mehr benötigt. Am meisten Erfahrungspunkte sowie Geld erhaltet ihr jedoch für den Abschluss von Quests. Ansonsten könnt ihr euch in die Ruinen begeben. Diese spiegeln erstmal leere Höhlen wieder, welche ihr jedoch nach Belieben durchgraben könnt. Dort findet ihr dann allerhand wertvolle Ressourcen. Ausgestattet mit coolem Scanner und Jetpack macht das buddeln auch ordentlich Spaß. Viele weitere Aufgaben und Tätigkeiten warten noch im weiteren Verlauf auf euch. Ob Angeln, Pflanzenanbau oder eure eigenen Tiere. My Time at Portia bietet euch bereits jetzt ein umfangreiches Erlebnis, welches noch erweitert werden wird.
Optisch ist der Stil des Spiels auf jeden Fall sehr entzückend und vor allem farbenfroh. Der Sound ist auch sehr solide und flüssig läuft das Spiel bereits in der Alpha-Version ebenfalls. Momentan verfügt das Spiel nur über englische Texte. Eine Lokalisierung in weitere Sprachen wäre in Zukunft wünschenswert. Ein Multiplayer-Modus ist zudem nicht geplant und euch erwartet daher ein reines Einzelspieler-Erlebnis, welches euch jedoch zahlreiche Stunden ähnlich wie Stardew Valley beschäftigen wird.
Unser Ersteindruck
Bereits in der Early-Access-Phase macht My Time at Portia einen sehr guten Eindruck. Das Spiel vereint dabei vielfältige Spielmechaniken in einer großen Sandbox-Welt, welche es zu entdecken gibt. Der Umfang ist jedenfalls mächtig und weitere Inhalte werden folgen. Bislang könnt ihr allerhand herstellen, Beziehungen zu den Bewohnern aufbauen, jede Menge Haupt- und Nebenaufgaben absolvieren, zahlreichen Tätigkeiten nachgehen, die Ruinen erforschen und noch vieles mehr.
Damit werdet ihr zahlreiche Stunden in der wunderhübschen und liebevoll gestalteten Welt von My Time at Portia versenken können. Alles was ich mir noch wünschen würde wären lokalisierte Texte sowie ein besserer Einstieg in das Spiel. Zu Beginn fühlt man sich noch etwas alleingelassen mit den vielfältigen Möglichkeiten. Alles in allem verspricht My Time at Portia ein wunderbares Spiel zu werden.
Seit 23. Januar 2018 ist My Time at Portia als Early Access-Titel für PC auf Steam erhältlich. Ein Veröffentlichungstermin ist bislang nicht bekannt. Aber man kann davon ausgehen das es noch bis Ende 2018 oder 2019 dauern wird, bis My Time at Portia offiziell für PC, PS4 sowie Nintendo Switch erscheint.
Vielen Dank an Team 17 für die freundliche Unterstützung.
Ein Review-Update zur Veröffentlichung wird folgen.