Mit Mass Effect Andromeda sind die Meinungen ja mittlerweile sehr gespalten. Die Anforderungen seitens der Gamer sind natürlich sehr hoch. Gleichzeitig ist das auch der Neustart der Serie, sprich auch Neueinsteiger müssen nicht die Vorgeschichte kennen und können sich auf ein komplett neues Abenteuer einlassen. Natürlich ist es aber von Vorteil, wenn man die anderen Ableger gespielt hat. Wir haben es uns auch zur Aufgabe gemacht, Mass Effect Andromeda genauer anzusehen, um euch ein entsprechendes Feedback geben zu können!
Neuanfang ist nicht immer leicht!
Mass Effect Andromeda muss in der Tat in großen Fußstapfen treten und genau deshalb wird wohl die Community so gespalten auf das Spiel reagieren. Nicht zu vergessen ist, dass Bioware allgemein sehr bekannt dafür ist, großartige Rollenspiele zu zaubern. Grundsätzlich sollte man ohne große Erwartungen an den Titel rangehen, denn es gibt so einige Änderungen im Spiel, die zum Teil aber auch sehr gut sind! Dazu aber später mehr!
Wer sich noch an das Ende der Mass Effect Triologie erinnern kann, der wird sich fragen wie es beim „vierten“ Teil wohl weitergeht. Allerdings hat Bioware schlauerweise einen Weg gefunden diese Geschichte und das Ende so zu umgehen, dass man im neuen Spiel nichts davon wissen muss. Sprich es existiert beinahe gar nicht und so finden wir uns in einer komplett neuen Welt wieder ein. Alle potentiellen Heimatplaneten sind nicht (mehr) bewohnbar und auch eine große Bedrohung drängt sich in der Galaxie auf. Man kann sagen, dass mit eurer Besatzung und den Verbündeten im Moment nichts nach Plan verläuft.
Dazu kommt auch noch, dass ihr es relativ schnell mit fremden Wesen zu tun habt, die euch nicht gerade freundlich gesinnt sind. Mass Effect Andromeda überliefert dabei tatsächlich ein sehr spannendes Gefühl, vor allem, weil der Neuanfang von euch wirklich authentisch wirkt. Knappe Ressourcen, überall die Gefahren und der Aufbruch ins ungewisse lassen uns zunächst nicht mehr vom Bildschirm los. Grundsätzlich kann man hier schon sagen, dass die Atmosphäre im Weltraum, aber auch auf den Planeten einfach super gelungen ist. Es fällt einem richtig schwer weiterzumachen, weil man einfach die gute Aussicht genießen möchte.
Das müsst ihr wissen!
Das Hauptnahrungsmittel von Rollenspielen sind natürlich die Quests. Genau hier scheiden sich nämlich die Geister. Während man schon in Inquisition zum Teil sehr langweilige „Fleißaufgaben“ machen musste, es hier nicht wirklich anders. Der einzige Unterschied ist, dass sich die Quests aber dynamisch ändern können – was durchaus wiederum positiv zu werten ist. So kann sich beispielsweise eine einfache Sammel-Aufgabe plötzlich zu einem bitteren Minispiel samt Wendungen entwickeln.
Nervig ist das Scannen der Planeten, was aber später wichtig für Rätsel ist. Wir finden aber dennoch das Feature „Umgebung Scannen“ eher aufgesetzt. Wie auch schon im zweiten Teil von Mass Effect gibt es hier wieder Loyalitätsmissionen, die ihr optional machen könnt. Dies bringt euch allerdings einen großen Mehrwert, da ihr so an neue Orte kommt und auch neue Skillpunkte eurer Kameraden freischalten könnt. Neben der spielerischen Abwechslung die dadurch auch geboten wird, bringt es natürlich auch viel für eure Beziehungen. Aus unserer Sicht sind diese Missionen ein wirklich großes Highlight!
Wer im Übrigen das Spiel durchspielen möchte und dabei sämtliche Nebenquests erledigt, der wird mit Sicherheit ewig beschäftigt sein. Inquisition war ja schon groß, aber Andromeda erreicht eine neue Dimension. Für das erstmalige durchspielen der Hauptstory haben wir schon gut 40 Stunden gebraucht! Dies hat allerdings dann wieder zur Folge, dass sich die Hauptmissionen wiederhohlen können und irgendwann ein bisschen eintönig werden können.
Andromeda hat natürlich auch ein Crafting System mit an Bord. Mit bestimmten Ressourcen könnt ihr so Waffen, Rüstung und andere Dinge herstellen, die euch das Leben auf den Planeten wesentlich einfacher gestalten können. Positiv dabei zu erwähnen ist, dass das Inventar System wirklich einiges an Items verstauen kann. Sollte der Platz dann doch einmal knapp werden, dann könnt ihr die Gegenstände auch zerlegen. Ein weiteres interessantes Feature ist, dass ihr die unbewohnbaren Planeten neu besiedeln müsst. Neben Ressourcen Sammeln, Quests erledigen müsst ihr die Umgebung auch „sauber“ machen und reparieren. Dies sorgt aus unserer Sicht für eine gehörige Motivation!
Ein großer negativer Punkt stellt allerdings das Kampfsystem da. Da waren die Vorgänger meilen weit voraus. Taktik ist hier nicht wichtig, auch das Ausnutzen von bestimmten Positionen ist egal. Selbst im hohen Schwierigkeitsgrad (und der ist knackig) gibt es eigentlich nur die Wahl zwischen Deckung und Schuss. Auch das optionale Platzieren der Teammitglieder macht gefühlt nicht wirklich Sinn. Schade, da haben wir wirklich mehr erwartet!
Technik und Multiplayer
Technisch gesehen hat sich Mass Effect durch die letzten Patches verbessert. Allerdings waren und sind zum Teil immer noch die Gesichter der Charaktere höchst unglaubwürdig dargestellt. Das kennt man so eigentlich gar nicht von Bioware.
Der Multiplayer Modus hat durchaus einen Reiz, wäre aber aus unserer Sicht nicht nötig gewesen. Allerdings sollte man diese Ballereien und kleine Aufgaben durchaus als Goodie ansehen!
Die Welt – wie schon erwähnt – ist wirklich riesig. Auch sonst hat sich viel getan: Die Nebencharaktere haben viel mehr Tiefe bekommen und selbst die Beziehungen zu den einzelnen Helden kann man weiter ausbauen und werden dann auch sinngemäß im Spiel beibehalten und nicht einfach abgeharkt wie noch bei den Vorgängern. Sound und Musik gehen wirklich in Ordnung und konnten überzeugen!
Fazit
Mass Effect Andromeda hat es wirklich schwer, denn die Vorgänger waren einfach nur brillant. Allerdings muss man auch ganz klar sagen, dass dieser Ableger sehr viele positive Erfahrungen bietet und auch manche Änderungen sinnvoll gewählt wurden. Es gibt viel zu entdecken, viel zu machen und man hat auch immer das Gefühl, dass man im Unbekannten gestrandet ist und eine neue Kolonie errichten muss. Und genau das wollen wir Spieler doch!
Klar ist es Schade, dass das Kampfsystem so abgestumpft wurde und sich viele Hauptquests wiederholen. Aber dafür rocken die Loyalitätsmissionen und das außen rum viel mehr! Bioware hat sich sichtlich Mühe gegeben und trotz der allen Kritiken ein super spannendes und vor allem frisches Rollenspiel abgeliefert!