Hidden Agenda ist einer von insgesamt drei neuen PlayLink-Titeln für PlayStation 4 erschienen, welche ihr allesamt gemütlich mit Freunden spielen könnt. Zum Einsatz kommt neben dem entsprechenden Spiel jeweils eine entsprechende Smartphone-App, welche zur Steuerung des Spiels benötigt wird. Somit könnt ihr problemlos mit Freunden spielen, ohne zusätzliche Controller.
Auf Hidden Agenda haben wir uns ganz besonders gefreut, da euch hierbei ein scheinbar spannender Thriller zum Nachspielen erwartet. Entstanden bei Supermassive Games, welche zuvor für Until Dawn zuständig waren, war die Erwartungshaltung hoch. Doch konnte der Titel letztendlich begeistern und uns am Geschehen fesseln?
Die Jagd nach dem Trapper-Killer
Wie bereits angesprochen, gleicht Hidden Agenda einem Krimi- oder Thriller-Film, bei dem ihr in Echtzeit interaktiv Entscheidungen treffen könnt. Die Handlung dreht sich um den Serienkiller „The Trapper“, welche gerne seine Opfer mit Sprengfallen ausstattet und damit nicht nur die Opfer tötet, sondern zumeist ebenfalls unzählige Polizisten am Ort des Geschehens. Sein Markenzeichen sich zudem Rattenfallen, welche er stets am Tatort hinterlässt, daher auch der Titel „The Trapper“. Der Spieler schlüpft in die Rolle von Detektivin Becky Marnie und Staatsanwältin Felicity Graves, welche versuchen den Fall aufzuklären und den Trapper zu fangen. Doch solltet ihr vorsichtig sein, sonst stellt eventuell der Trapper euch noch eine Falle.
Da es sich um einen spielbaren Film im wahrsten Sinne des Wortes handelt, hält sich der spielerische Anteil wirklich in Grenzen. Gegenüber Until Dawn oder gar den Telltale-Spielen könnt ihr nun noch weniger selbst spielen. Ihr könnt keinen Charakter bewegen oder großartig die Umgebung untersuchen. Der Fokus liegt rein auf euren Entscheidungen. Es kommt stets zu Abschnitten, an denen das Spiel kurzzeitig unterbrochen wird. Unter anderem müsst ihr untereinander euch gegenseitig bewerten und entscheiden wer von euch am mutigsten ist. So wird diese Person an einer ganz bestimmten Stelle im Spiel eine entsprechende Entscheidung treffen dürfen. Ansonsten können alle Teilnehmer aus meist zwei Antworten bzw. Reaktionen auswählen, welche den weiteren Verlauf beeinflussen.
Auch könnt ihr die Tatorte untersuchen bzw. müsst ihr geschwind nach Hinweisen suchen. Mit einer Taschenlampe müsst ihr über den Tatort leuchten und Hinweise entdecken. Dafür habt ihr jedoch nur kurze Zeit und wer die meisten Hinweise entdeckt, desto besser. Auch kommt es zu kurzen Quick-Time-Events, bei welchen ihr nur sehr kurz Zeit habt bei rasanten Verfolgungsjagden oder einem gefährlichen Schusswechsel zu reagieren. All das geschieht, indem ihr über das Display eures Smartphones wischt und die entsprechend markierten Bereiche anvisiert. Am Bildschirm wird das über entsprechend farbige Kreise dargestellt.
Spannung kommt vor allem durch die schnellen Entscheidungen auf. Gestaltet sich der Anfang noch relativ langatmig, kommt die Handlung zunehmend ins Rollen, sobald man etwas mehr hinter den möglichen Verdächtigen kommt. Dann bekommt man auch so richtig ein Mittendrin-Gefühl. Wer erstmal einen Durchgang erlebt hat, der weiß das man selbst daran schuld sein kann, wenn ein Charakter stirbt. Dementsprechend beeinflusst ihr auch das Ende des Spiels, welches beim schlechten Ende ziemlich mau ausfällt. Jede Entscheidung ist endgültig, weshalb ich es euch gut überlegen solltet, welche Wahl ihr trefft. Zumindest lohnt sich so auch ein weiterer Durchgang.
App-Interaktionen und optische Schönheit
Wie zuvor erwähnt, wird Hidden Agende, wie auch seine PlayLink-Kollegen, mit der entsprechenden Begleit-App bedient. Diese ist kostenlos für Android- und iOS-Geräte verfügbar. Grundsätzlich könnt ihr sowohl alleine, als auch mit bis zu sechs anderen Spielern die Geschichte erleben. Die App an sich ist nicht besonders hübsch, aber doch sehr praktisch. In Hidden Agenda könnt ihr zudem über die App zusätzliche Informationen über die Charaktere, Entscheidungen oder Geschehnisse abrufen.
Überwiegend lief die Steuerung unkompliziert und ohne Probleme ab. Lediglich bei sehr hektischen Passagen, wo ihr sehr schnell reagieren müsst, ist es wirklich sehr schwer den winzigen Punkt anzuvisieren. Das kann schon mal das komplette Ende des Spiels negativ beeinflussen, ohne zu viel verraten zu wollen. Es war jedenfalls recht frustrierend. Auch die Untersuchung der Tatorte ist recht knapp bemessen und solltet ihr einen Hinweis finden, müsst ihr auch immer einen Moment warten. Was den Umfang anbelangt, könnt ihr Hidden Agenda in rund zwei Stunden beenden. Es lohnt sich jedoch mehrere Durchgänge mit unterschiedlichen Entscheidungen zu wagen.
Abseits des normalen Geschichts-Modus gibt es außerdem auch einen Wettkampf-Modus, wo ihr gegeneinander antreten könnt. Optisch ist Hidden Agenda jedoch ausnahmslos ein Hingucker. Sowohl die Atmosphäre, als auch die Charaktere schauen äußerst realistisch und gut animiert aus. Hierfür kamen zudem echte Schauspieler zum Einsatz, welche mit Motion-Capturing aufgenommen wurden. Definitiv ein Blickfang. Auch der Sound ist gelungen und bietet eine komplett deutsche Synchronisation.
Unser Fazit zu Hidden Agenda
Mit Hidden Agenda von Supermassive Games nimmt Sony den ersten interaktiven Spielfilm in die PlayLink-Reihe auf. Euch erwartet ein spannender Kriminal-Thriller, welcher recht langsam einsteigt und zunehmend packender wird. Im Fokus liegt hierbei das treffen von Entscheidungen, welche endgültig sind und den weiteren Verlauf der Handlung beeinflussen. Durch die Begleit-App, welche benötigt wird, könnt ihr wunderbar gemeinsam mit Freunden spielen.
Die Steuerung ist sehr simpel und auch zusätzliche Infos zur Handlung, den Charakteren oder den Ermittlungen lassen sich abrufen. Alles in allem ein unterhaltsames Spiel, mit optisch filmreifer Inszenierung. Nur spielerisch bleibt man stark auf der Strecke. Das Gameplay erreicht somit in dieser Art von Aufmachung ein neues Maß an Film statt Spiel. Wer gerne selbst die Geschichte schreibt und auf Thriller steht, der darf sich Hidden Agenda nicht entgehen lassen.