Ursprünglich erschien Gravity Rush im Jahr 2012 als Exklusiv-Titel für PlayStation Vita. Bereits damals beeindruckte das Spielkonzept aufgrund der einzigartigen Steuerung und der offenen Welt. Lange hat es gedauert und nach zahlreichen Gerüchten und der Ankündigung im vergangenen Jahr, erschien nun die Fortsetzung Gravity Rush 2 exklusiv für PlayStation 4. Nach wie vor könnt ihr mit Kat die Schwerkraft kontrollier. Welches Abenteuer euch dieses mal erwartet und auf welche bekannten Charaktere ihr trefft, wird euch unser Test zum Spiel verraten.
Kraftlos verschollen
Zu Beginn werdet ihr während eines Sturms mit Hilfe eines Lastenaufzugs herabgelassen. Dabei tragt ihr und andere Personen um euch herum erstmal merkwürdige Schutzanzüge. Abgebaut werden dort besondere Erze, mit welchen gut Geld verdient werden kann. Nachdem ihr selbst zum Abbau eines dieser Erze kommt, zieht schon ein gewaltiger Gravitationssturm auf und die Region wird evakuiert. Dabei wird euer Schutzanzug und der eures Begleiters beschädigt. Nachdem beide ihre Anzüge ausziehen, kommen Kat, die Protagonistin von Gravity Rush, sowie ihr Freund Syd zum Vorschein.
Ohne die Anzüge haben beide nur zehn Minuten Zeit, um schnellstmöglich dem Sturm zu entfliehen. Schnell wird jedoch klar, dass Kat ihre besonderen Fähigkeiten, die Gravitation zu beeinflussen, verloren hat. Doch wie konnte das passieren? Kat, Dusty, Raven als auch Syd gerieten eines Tages in einen starken Graviationssturm und wurden voneinander getrennt. Kat und Syd sind dabei zusammen bei der Banga Schiffssiedlung gestrandet und mussten mit harter Arbeit ihr Brot mit dem Schürfen von Erz verdienen. Erst als Kat die kleine schwarze Katze namens Dusty wiederfindet, erhält Kat ihre Fähigkeiten zurück und ihr könnt wie gewohnt durch die Lüfte schweben.
Tolles Gameplay auf PlayStation 4!
Ich kenne nur die ursprüngliche Version von Gravity Rush auf der PS Vita und nicht die Remastered-Version für PS4. Doch kann ich auf jedenfalls zustimmen, dass die Steuerung genauso gut und gar besser mit DualShock 4 funktioniert! Das Spielprinzip an sich ist gleich geblieben und wartet mit spaßigen Action-Adventure-Passagen auf. Dabei könnt ihr die Gravitation als sogenannter Shifter beeinflussen, könnt so gekonnt durch die Luft fliegen und gelangt an jede nur erdenkliche Stelle. Dabei ist es fast ein Normalzustand, wenn die Welt praktisch Kopf steht.
Die Geschichte wird mit zahlreichen, gezeichneten Dialogen in Form von verschiedenen Missionen vorangetrieben. Bei den verschiedenen Missionen müsst ihr meist fiese Schattenwesen, Nevi genannt, bekämpfen. Es gibt jedoch auch Missionen, bei welchen ihr bestimmte Akteure beschatten oder möglichst unbemerkt vorankommen müsst. Die Missionen an sich bieten zwar nicht allzu viel Abwechslung, bereiten jedoch hingegen sehr viel Spaß. Natürlich gibt es auch jede Menge Nebenmissionen sowie Herausforderungen, welche ihr nach und nach freischaltet.
Bei den verschiedenen Herausforderungen könnt ihr wieder einmal eure Shifter-Fertigkeiten unter Beweis stellen. Dabei gibt es ebenfalls bestimmte Kurse, welche ihr möglichst schnell absolvieren müsst. Dabei erhaltet ihr natürlich besondere Edelsteine als Belohnung, womit ihr wiederum die Fertigkeiten von Kat verbessern könnt.
Die neuen Stealth-Missionen bieten auf jeden Fall gute Ansätze. Je nachdem ob ihr entdeckt werdet, füllt sich ein Balken. Ist dieser vollständig gefüllt, wird die Wache alarmiert und es kommt Verstärkung. Solltet ihr die Wache jedoch bereits vorher ausschalten, sind die Probleme aus der Geschichte. Leider ist es etwas frustrierend, wenn die Wachen euch trotzdem sehen, wenn ihr euch noch in großer Distanz befindet. Andererseits reicht es auch euch zu verstecken und in nächster Nähe, selbst kurz bevor der Alarm ausgelöst werden würde, ignoriert euch die Wache anschließend.
Hierbei leistet sich die KI auf jeden Fall ein paar unschöne Schnitzer, welche gelegentlich für Frustration sorgen können. Dazu ist auch zu sagen, dass meist ein Lösungsansatz richtig ist und man die verschiedenen Möglichkeiten im Zusammenhang mit der offenen Welt und eurer Fertigkeiten leider außer Acht gelassen werden.
Physik-Spielerein und Langzeit-Unterhaltung
Mit Gravity Rush 2 erwarten euch interessante Physik-Spielereien, wenn ihr die Schwerkraft beeinflusst. Nutzt ihr die Kräfte, könnt ihr auch umliegende Objekte beeinflussen, welche anschließend um euch herum fliegen und auch gezielt auf Gegner geschossen werden können. Eure Schwerkraft-Fähigkeiten und eure maximalen Lebenspunkte könnt ihr jedoch nicht frei verbessern. Nur durch das abschließen von Missionen können diese automatisch verbessert werden. Stattdessen könnt aus sechs verschiedenen Kategorien wählen und so gezielt zum Beispiel euren Angriff stärken.
Die Hauptgeschichte von Gravity Rush bieten einen moderaten Umfang von ca. 15-20 Stunden. Dabei warten auf euch außerdem noch zahlreiche Nebenmissionen, Herausforderungen, Sammelgegenstände sowie versteckte Schätze. Ebenfalls gibt es wieder einmal besonders seltene Nevi zu entdecken. Und wer wirklich in allen Herausforderungen die Gold-Medaille ergattern möchte, wird hierfür auf jeden Fall einige Zeit benötigen. Nach jeder Herausforderung wird euch entsprechen eure Bestzeit angezeigt und wie viel Zeit ihr für einen höheren Rang benötigt. Dazu könnt ihr auch Freunde herausfordern und deren Bestzeiten schlagen.
Gravity Rush 2 bietet aber auch sonst einige tolle Extras. Unter anderem könnt ihr das Haus von Kat mit allerlei Möbeln ausstatten, welche ihr natürlich auch erstmal finden müsst. Dazu gehören natürlich auch verschiedene Kostüme für Kat. Des Weiteren verfügt sie im späteren Spielverlauf auch über eine Kamera, wodurch euch ein Foto-Modus zur Verfügung steht. Die von euch geschossenen Bilder können dann von anderen Spielern bewertet werden. Besonders hübsche Schnappschüsse werden anschließen mit Dusty Tokens vergütet, welche ihr gegen Items eintauschen könnt.
Farbenfrohe Spielwelt und toller Sound
Optisch macht Gravity Rush 2 auf der PlayStation 4 einen sehr guten Eindruck und weiß durch die sehr farbenfrohe Spielwelt zu gefallen. Neben toller Details werden auch sehr atmosphärische Licht- und Schatteneffekte geboten. Vermittelt jede neue Umgebung eine unterschiedliche Stimmung. Unschön wird es erst, wenn ihr Kats Fähigkeiten verbessert habt und später weitaus schneller durch die Gegend fliegen könnt. Hierbei kommt es des Öfteren zu Pop-Ups und nachladen von Texturen.
Auch Soundtechnisch kann das Spiel mit zahlreichen sehr schönen Hintergrundmelodien überzeugen. Dabei trägt die Musik genauso wie die Grafik zur Atmosphäre und der Stimmung eines jeden Abschnitt bei. Synchronisiert wurde auch der zweite Ableger nicht und bietet lediglich eine Fantasiesprache. Somit solltet ihr nicht auslassen, die Dialoge zu lesen.
Fazit
Mit Gravity Rush 2 könnt ihr euch auf eine mehr als gelungene Fortsetzung gefasst machen, welche sehr viel Spaß und Unterhaltung verspricht. Das Gameplay weiß zu gefallen und die Steuerung geht dazu sehr gut von der Hand. Des Weiteren bietet der zweite Teil einen sehr guten Umfang, ist sehr hübsch und farbenfroh und bietet jede Menge abwechslungsreiche Extras abseits der Haupthandlung. Dabei setzt man gekonnt auf die Stärken des Erstlings und konzentriert sich auf die einzigartigen Fähigkeiten von Kat. Abgesehen von kleinen technischen Mankos bei Grafik und schwächelnder KI bei Stealth-Missionen, macht das Spiel einen wirklich guten Gesamteindruck. Wer bereits den Erstling gemocht hat oder ein neues Highlight sucht, wird bei Gravity Rush 2 auf jeden Fall fündig!