Die in Freiburg ansässigen Indie-Entwickler von Radiation Blue veröffentlichen in Zusammenarbeit mit Team17 ihren Debütitel Genesis Alpha One für PlayStation 4. Euch erwartet ein interessanter Sci-Fi-Titel, welcher einige unterschiedliche Spielmechaniken miteinander vereint und ein ansprechendes Rogue-Like Gameplay bietet. Als Captain eures eigenen Raumschiffs habt ihr die volle Verantwortung für eure Crew und müsst einiges ins Rollen bringen, um alles am Laufen zu halten. Ob uns der Titel überzeugen konnte, verraten wir euch in unserem Test zum Spiel.
Die Mission die Zukunft der Menschheit zu sichern
Worin besteht das Ziel eurer Raumfahrt-Mission? Wie so oft besteht eure Mission darin, einen geeigneten Planeten zu finden, auf welchem die menschliche Population fortbestehen und somit die Zukunft des menschlichen Genoms gesichert werden kann. Dafür schlüpft der Spieler in die Rolle eines Captains der Genesis-Raumflotte, welche über zahlreiche moderne Systeme verfügt, um im Weltraum zu überleben und über verschiedene Galaxien zu bereisen. Auf eurer Reise gilt es die verschiedenen Planeten zu untersuchen und neue Technologien sowie Ressourcen zu sammeln.
Zu Beginn des Spiels könnt ihr mit dem Start einer neuen Mission aus verschiedenen Konzernen wählen, mit welchen ihr die Mission bestreiten möchtet. Diese schaltet ihr nach und nach frei und bringen euch unterschiedliche Vorteile. Ebenso könnt ihr die Anfangs-Crew anpassen und gefundene Artefakte auswählen. Beim ersten Mal solltet ihr mit dem Tutorial einsteigen, wo zunächst alle Systeme erläutert werden, um die Genesis-Mission erfolgreich zu bestehen. Nach einem kurzen Intro schlüpft ihr in den zufallsgenerierten Captain und findet euch zunächst im Schiffbau-Menü wieder.
Dort könnt ihr fortlaufend neue Areale für euer Raumschiff bauen, um für genügend lebensnotwendige Ressourcen oder neue Technologien zu sorgen.Wählen könnt ihr aus verschiedenen Bereichen wie Rohstoffe, Crew, Lebenssysteme, Verteidigung und Raumfahrt. Mit der Zeit wächst und wächst euer Raumschiff zunehmend und jeder neu erbaute Bereich ist im Anschluss für euch frei zugänglich. Im Laufe des Spiels stehen euch immer mehr Optionen offen. Selbstverständlich müsst ihr auch eure Crew beschäftigen, damit alle Systeme am Laufen gehalten werden. Einige der wichtigsten Bauten sind der Traktorstrahl, das Treibhaus, eine Werkstatt für Waffen, die Raffinerie, ein Klon-Labor sowie ein Hangar.
Mit dem Traktorstrahl könnt ihr Schrott aus der Umgebung scannen und an Bord beamen, um verschiedene Ressourcen zu sammeln. Da hierbei auch verschiedenste Alien-Wesen mit an Bord gelangen können, solltet ihr am gleichen Punkt entsprechend einen Geschützturm aufstellen. Das Treibhaus ist hingegen äußerst wichtig für euer Überleben auf dem Schiff. Hier wird nämlich die lebensnotwendige Biosphäre geschaffen. Dies geschieht unter anderem mit dem Anbau von verschiedenen Pflanzen, welche Sauerstoff liefern. In der Raffinerie lassen sich hingegen gesammelte Rohstoffe und Erze sinnvoll weiterverarbeiten.
Darüber hinaus könnt ihr im Klon-Labor neue Crew-Mitglieder herstellen. Neben humanoiden Klonen könnt ihr auch Klone mit Alien-DNA hervorbringen, welche über besondere Eigenschaften verfügen, um auch auf fremden Planeten zu überleben. Solltet ihr über Alien-Kraft verfügen, könnt ihr diese auch aktiv zu eurem Vorteil nutzen. Selbstverständlich könnt ihr auch selbst auf Erkundungsmission gehen und fremde Planeten bereisen, was über den Hangar geschieht. So könnt ihr nochmal zuvor verschiedene Planeten scannen und mit einem kleinen Schiff auf einem fremden Planeten landen.
Gruselige Aliens und Retro-Sci–Fi-Setting
Dabei solltet ihr euch jedoch gut wappnen, da euch eine Menge Aliens erwarten, welche euch gewiss nicht freundlich gesinnt sind. Beim ersten Streifzug schaut man nicht schlecht, als auf einmal unzählige kleine Kreaturen aus dem nirgendwo euch hinterherwuseln und euch verfolgen. Lecker wird euer Ausflug gewiss nicht. Immerhin ist es sehr einfach die verschiedenen Rohstoffe aus den Gesteinen zu gewinnen. Seid ihr damit fertig, könnt ihr mit eurer Beute wieder zum Genesis-Raumschiff zurückkehren. Solltet ihr als Captain Mal das Zeitliche segnen, so wird der nächstbeste Crew-Kollege zum nächsten Captain erklärt und es kann für euch weitergehen.
Darüber hinaus solltet ihr euch stets darum bemühen, euer Schiff stetig zu warten und wieder auf Vordermann zu bringen, sofern bei euch Warnungen aufpoppen. Uns ist es schon passiert, dass uns alle Systeme ausgefallen sind und die Crew mitsamt Schiff in den Weiten des Weltalls verschollen sind. Die Schuld hierfür geben wir jedoch dem Tutorial, wo die Reparatur und das wieder in Stand setzen der Stromzufuhr nicht erklärt wird. Der Weltraum wird mit jedem Spieldurchgang zudem zufällig generiert, wodurch Genesis Alpha One zum Roguelike-Titel wird, bei welchem mit jedem Durchgang etwas anderes unerwartetes passieren kann. Sollte eure Mission versagen, solltet ihr nicht verzagen und euch auf ein neues, frisches Abenteuer einlassen.
Auch bei Genesis Alpha One macht es vor allem die Mischung aus, welche aus dem Spiel einen äußerst interessanten Titel macht. Gewiss ist der Einstieg etwas gewöhnungsbedürftig und ich muss mich jedes Mal wundern, wenn ich die gruseligen Menschen sehe. Denn ansonsten schaut das Spiel wie ein normales Sci-Fi-Abenteuer aus, welches Aufbau- und Survival-Elemente, mit Erkundungsmissionen, Ressourcen-Management und First-Person-Shooter-Passagen vereint. Das Management eures Schiffs nimmt dabei eine sehr bedeutende Rolle ein. Und mit der DNA etwas rumzuspielen und Alien-Fähigkeiten erlangen zu können ist auch ganz nett. Ach und erschreckt habe ich mich aufgrund der abstrakten Alien-Viecher auch nicht nur einmal.
Gleichzeitig muss man auch erwähnen, dass das Spielprinzip stets gleichbleibt und nicht allzu viel Aufregendes zu bieten hat, wodurch der Spielverlauf schon recht monoton wird. Auch wirkt nicht alles wirklich ausgegoren. So hätten auch die Shooter-Passagen mehr taktische Tiefe verdient. Die Gegner-KI agiert auch nicht besonders intelligent. An die Steuerung müsst ihr euch zunächst gewöhnen. Habt ihr euch jedoch mit der Steuerung vertraut gemacht, geht diese wunderbar von der Hand.
Grafisch haut Genesis Alpha One einen im ersten Moment nicht um. Obwohl der Titel mit der Unreal Engine 4 angefeuert wird, wirkt der Titel eher altmodisch und hat einen gewollten Retro-Touch. Vor allem die Menüs sind sehr altmodisch und auch die menschlichen Klone machen einen merkwürdigen Eindruck. Die Umgebungen sind sehr schlicht gehalten. Immerhin macht die eine oder andere Alien-Rasse Eindruck. Auch die Planeten sind eher eintönig und nicht sehr prächtig. Zumindest die Lichteffekte sind ganz fein. Auch der Soundtrack bringt mit seinen Synthesizer-Klängen die 70er und 80er zurück, was hervorragend zum Retro-Sci-Fi-Setting passt.
Unser Fazit zu Genesis Alpha One
Begebt euch mit Genesis Alpha One auf ein spannendes Sci-Fi-Abenteuer mit Retro-Feeling, welches an die 70er Jahre zurückerinnert. Dabei vereint der Titel einige interessante Spielmechaniken. Darunter der Aufbau eures Raumschiffs, das Management eurer Ressourcen, Crew und Systeme, die Entdeckung neuer Planeten mitsamt First-Person-Shooter-Passagen mit Rogue-Like-Elementen. Eine wirkliche, fortlaufende Handlung gibt es zwar nicht, doch Ziel ist es einen Planeten zu finden, auf dem die Menschheit fortbestehen und das menschliche Genom gesichert werden kann. Dafür lassen sich die menschlichen Gene auch mit denen der Aliens kreuzen, um neue Eigenschaften und Fertigkeiten hervorzubringen. Dieses Ziel werdet ihr nicht zwingend mit der ersten Mission erreichen, sondern ihr werdet nach und nach dazu lernen und neue Strategien austüfteln, um möglichst lange im Weltraum zu überleben.
Nur wenn ihr euer Raumschiff stetig wartet und euch um das Wohlergehen eurer Crew kümmert, habt ihr eine Chance zu überleben. Selbstverständlich stellen dabei die Aliens auch eine Bedrohung von außen dar, vor welcher ihr euch wappnen solltet. Die Gefechte gestalten sich jedoch kaum anspruchsvoll und enden eher im Dauerbeschuss. Dafür lockern diese das Spiel etwas auf. Segnet ihr zudem das Zeitliche, so schlüpft ihr einfach in die Haut des nächsten Klons. Trotz der ein oder anderen Schwäche macht der Genre-Mix Genesis Alpha One zu einem interessanten Titel mit Sci-Fi-70er-Charme. Wem das Setting und der Gameplay-Mix zusagt, dem können wir Genesis Alpha One nur empfehlen und wünschen bereits viel Erfolg bei der Mission!