Mit Dragon Ball Xenoverse ist ein neuer Titel der bekannten Anime-Beat ‚em Up-Reihe erstmals auch für die aktuelle Konsolengeneration erschienen. Entwickelt wurde der neuste Ableger von dem Entwickler Dimps und im vorneherein wurden zahlreiche Verbesserungen versprochen, welche sowohl eingefleischten Fans als auch Gelegenheitsspieler gefallen und einen neuen Einstieg in die Serie bieten sollten. Selbstverständlich bleiben die Kämpfe weiterhin im Mittelpunkt der Serie, doch soll der neuste Titel Xenoverse neue Möglichkeiten bieten. Ob der jüngste Ableger der Serie uns auf PlayStation 4 überzeugen konnte und welche Neuerungen uns genau erwarteten, könnt ihr in unserem Test nachlesen.
Euer eigener Kämpfer – Beat ‚em Up & Rollenspiel in einem
Auch mit Dragon Ball Xenoverse wartet auf euch eine Serientypische Handlung, in der eine neue dunkle Macht erscheint und unsere bekannten Helden rund um Goku und Co. in Chaos zu stürzen. Dieses mal versucht ein mysteriöses Paar den Verlauf der Zeit zu manipulieren und entscheidende Ereignisse zu ändern, durch welche sich unsere Helden im original Verlauf der Geschichte stets im Nachteil befinden.
Demzufolge wird es natürlich zu eurer Aufgabe, diese Geschehnisse mit Hilfe des Zeitreisenden Trunks zu verhindern. Dieser ruft euch nämlich mit Hilfe der sieben Dragonballs durch erscheinen von Shenlong herbei. Demzufolge handelt Xenoverse von Zeitreisen und all den bekannten Umständen, unter welchen diese Leiden. Ihr könnt also die original Handlung von Dragon Ball nachspielen und den negativen Verlauf aufhalten.
Jedoch schlüpft ihr jedoch nicht in die Haut eines bekannten Dragon Ball-Helden, sondern könnt mithilfe eines Editors euren eigenen Charakter erstellen. Zunächst könnt ihr aus unterschiedlichen Rassen wählen, welche jeweils unterschiedliche Vor- oder Nachteile sowie spezielle Fähigkeiten besitzen. Wählen könnt ihr aus Erdlingen, Saiyajins, Namekianer, Majin und dem Freezer-Clan. Schon bereits an dieser Stelle des Spiels wird euch der Rollenspiel-Aspekt von Xenoverse klar. Denn erstmals könnt ihr mit eurem eigenen Helden kämpfen, diesen im Level steigern, Attribute verteilen, neue Kleidung ausrüsten und neue Fähigkeiten freischalten. Mit der Wahl der Klasse könnt ihr schon mal im vornherein festlegen ob ihr mehr Wert auf Nah- oder Fernkampf legt. So stehen euch zu Beginn entweder mehr stärkere Nahkampf-Fähigkeiten oder starke Energieattacken für den Fernkampf zu Verfügung. Somit können ihr von Beginn an und durch den Spielverlauf hinweg euren Charakter individuell anpassen, entwickeln und spezialisieren.
Toki Toki Stadt – Das Zentrum der Zeit
Als Zentrum eures Abenteuers dient die Stadt Toki Toki. Dort könnt ihr entweder im Zeitnest der Haupthandlung folgen oder zahlreichen anderen Aktivitäten nachgehen. Die Stadt teilt sich dabei in drei Abschnitte. Dort könnt ihr mit den zahlreichen NPCs reden, neue Kostüme oder Fähigkeiten erwerben sowie Nebenmissionen annehmen und lokal oder online gegen andere Kämpfer antreten. Auch könnt ihr nicht nur alleine sondern auch gemeinsam mit anderen Spielern Online-Koop-Missionen starten.
Habt ihr jedoch irgendwann die Haupthandlung sowie zahlreiche Nebenmissionen erledigt, so kommt es schnell zur Ernüchterung. Denn Xenoverse bietet weder weltbewegende Neuerungen, noch genügend Abwechslung und Umfang für den späteren Verlauf des Spiels. Denn nach wie vor erwarten euch wie gewohnt die zahlreichen Kämpfe, welche schon aus zahlreichen anderen Spielen zuvor bekannt sind. Die effektvollen Kämpfe gehören nun mal zur Dragon Ball-Serie und alle Fans werden sich daran erfreuen, doch hat selbst das neue Rollenspiel-Konstrukt nicht genügend Einfluss um ein richtiges Langzeit-Spielerlebnis zu erzeugen. So ist Toki Toki-Stadt einfach viel zu langweilig gestaltet und nur ein Zwischenpunkt neben den ganzen bekannten Inhalten, welche wir alle schon mal gesehen haben. Man hätte Konsequenter sein müssen und eventuell eine offenere Welt gestalten müssen, in welcher man sich frei durch die Welt von Dragon Ball bewegen kann. Wenn schon Rollenspiel-Elemente, dann auch richtig und mit einer eigens dafür entwickelten Spielwelt.
Immerhin ist die Technik auf der PlayStation 4 etwas besser. Die Ladezeiten sind äußerst kurz, das Spiel läuft flüssig und sieht gut aus. Aber viel zu oft merkt man nichtsdestotrotz auch die sowohl optischen als auch technischen Überreste der letzten Konsolengeneration. Auf den neuen Konsolen wäre auf jeden Fall weitaus mehr möglich. Ebenfalls störend empfanden wir die unübersichtliche Kameraführung sowie die bislang anhaltenden Online-Probleme. Immerhin erwartet euch ein passender Soundtrack gemäß der Original-Serie und den original japanischen Synchronstimmen.
Fazit
Wir haben uns über die Veröffentlichung von Dragon Ball Xenoverse für PlayStation 4 gefreut, jedoch merkt man nach wie vor die Wurzeln aus der vorherigen Konsolengeneration dem Spiel an. Immerhin könnt ihr nun einen eigenen Charakter erstellen, diesen individuell entwickeln und anpassen und könnt die wichtigsten Ereignisse der Dragon Ball-Geschichte nachspielen.
Demzufolge erfüllt das Spiel alle Wünsche eines jeden Dragon Ball-Fans, doch welche Neuerungen bringt der Titel wirklich mit sich mit? Wer das Spiel soweit erst mal durchgespielt hat, bei dem tritt ebenfalls die Ernüchterung ein, dass das Spiel leider nicht viel mehr bietet, als die Spiele zuvor. Auf jeden Fall hat man vor allem bei den neuen Rollenspiel-Elementen das Potenzial noch kaum ausgeschöpft. Die Kämpfe sind jedenfalls wirklich großartig, doch gibt es auch außer den Kämpfen absolut nichts zu tun. Vielleicht sollte man den Rollenspiel-Faktor weiter ausbauen und sich trauen die Dragon Ball-Serie erstmals in eine offene freibegehbare Welt verlagern? Ansonsten bietet euch das Spiel nach wie vor einen soliden Prügler, an dem sich alle Dragon Ball-Fans nur erfreuen können. Wir sind gespannt wie es mit der Serie in Zukunft weitergehen wird.