Eine gefühlte Ewigkeit ist vergangen, als zuletzt ein Spiel zu Digimon erschienen ist. Nach Petitionen und allerlei Bemühungen ist nun mit Digimon Story: Cyber Sleuth ein neues JRPG zum bekannten Anime mit süßen digitalen Monstern hierzulande exklusiv für PlayStation 4 und PS Vita erschienen. Welche Erfahrungen wir mit Digimon Story: Cyber Sleuth auf PS4 gemacht haben, könnt ihr in unserem Test nachlesen.
Unterwegs in der digitalen Welt
Digimon Story: Cyber Sleuth spielt in einer digitalen Welt namens Eden. Ihr befindet euch zunächst mit euren Freunden in einem Chat, während ein Admin mysteriöserweise auftaucht und euch an einen ungewöhnlichen Ort einlädt. Nur ihr und eure zwei Freunde Nokia und Arata folgen den Einladung. Auf dem Weg dorthin trefft ihr auf einen geisterhaften Jungen, welcher euch das Digimon-Capture-Programm überträgt, wodurch ihr eines aus drei Digimon auswählen könnt. Gleichzeitig macht ihr Bekanntschaft mit einem sogenannten Eater, welcher sehr angsteinflößend Daten frisst.
Dank der Hilfe von Arata, welcher sich als Hacker herausstellt, gelangt euch die Flucht. Bei dem versuch euch auszuloggen, werdet ihr jedoch noch von dem Datenfresser erwischt und es lief etwas schief. Plötzlich findet ihr euch als blaues Datenwesen in der realen Welt wieder. Kyoko Kuremi, Cyberdetektiv, nimmt euch mit in ihr Büro und stellt euch als Assistent und sogenannten Cyber Sleuth ein. Nachdem ihr euer normales Aussehen wiedererlangt habt, trefft ihr auf euer reales Ich, welches sich in einem Krankenhaus in einer Art Koma durch das Eden Syndrom befindet.
Demzufolge macht ihr es euch zur Aufgabe euch mit dem Eden Syndrom zu befassen und der Sache auf die Spur zu gehen. Bisher ist keine Heilung des Eden Syndroms in Sicht und immer mehr Menschen fallen ins Koma nachdem sie im Eden-Netzwerk unterwegs waren. Doch wäre das Problem nicht groß genug, kommt es auch generell in der realen Welt zu immer mehr merkwürdigen Ereignissen, welche mit der digitalen Welt zu tun haben. Um der Aufgabe gerecht zu werden, werdet ihr auf eurer Reise durch die digitale Welt von den digitalen Monstern, namens Digimon unterstützt, von welchen es insgesamt 242 verschiedene zu sammeln gibt.
Die Handlung von Digimon Story: Cyber Sleuth gestaltet sich als interessanter als Gedacht. Zwar gewohnt genretypisch, aber etwas ernster als die sonst so heilfrohe Welt der Digimon. Insgesamt erwarten euch 20 Kapitel, welche langsam voranschreiten. Präsentiert wird die Handlung sowohl durch die gewohnten Textdialoge sowie hin und wieder kurzer Videosequenzen.
Verschiedene Digimon-Arten und rundenbasierte Kämpfe
Während ihr euch durch die digitale Welt bewegt kommt es stets zu Zufallskämpfe, welchen ihr nicht entgehen könnt. Ihr selbst seid mit einer Gruppe von bis zu drei aktiven Digimon unterwegs, wobei ihr stets weitere auf der Reservebank halten könnt. Diese Reserve ist jedoch auf eure Speicherkapazität beschränkt, welche sich im Laufe des Spiels zunehmend vergrößert und ihr so mehr und bessere Digimon mitnehmen könnt. Dazu gibt es verschiedene Arten von Digimon, welche sich nach den Datentypen: Virus, Vaccine und Data einordnen lassen.
Im klassischen Stein, Schere, Papier-Prinzip ist jede Klasse jeweils der anderen überlegen. Demzufolge stellen sich Virus gegen Data, Data gegen Vaccine oder Vaccine gegen Virus-Typen als besonders effektiv heraus. Zusätzlich besitzen die digitalen Monster unterschiedliche Elemente, welche den Schaden eines Digimons weiter erhöhen können. Wer Digimon kennt, der weiß das jedes über unterschiedliche Entwicklungsstufen verfügt. Jedoch könnt ihr ein Digimon nur entsprechend digitieren, wenn ihr die Entwicklungsstufe bereits gesehen habt. Ansonsten könnte euch ein zufälliges Ergebnis erwarten.
Die Kämpfe selbst werden in Digimon Story: Cyber Sleuth rundenbasiert ausgetragen. Somit könnt ihr aus verschiedenen Aktionen auswählen und eure Monster nacheinander angreifen lassen, bis der Gegner dran ist. Wie gewohnt könnt ihr normal angreifen, Spezialattacken ausführen, Items wirken, Digimon auswechseln oder auch fliehen. Das Gameplay geht jedenfalls sehr einfach von der Hand und bereitet vor allem Fans der Serie viel Spaß. Die größten Herausforderungen erwarten euch hauptsächlich durch die meist sehr mächtigen Bossgegner. Vom Aufbau der des Spiels verläuft dieses zudem relativ linear, auch wenn ihr gelegentlich kleinere Nebenaufgaben erledigen könnt.
Weitere Aktivitäten und Sammelspaß
Abseits der Kämpfe gibt es noch allerhand in Digimon Story: Cyber Sleuth zu entdecken. Unter anderem gibt es eine kleine digitale Rückzugsbasis. Dort könnt ihr eure Digimon verwalten und auch auf eine digitale Farm schicken. Dort werden Digimon automatisch trainiert, können Items herstellen oder auch auf Suche geschickt werden. Die Anzahl dieser Farmen könnt ihr dann später zudem auf bis zu vier Farmen erhöhen und diese auch jeweils vergrößern. Selbstverständlich ist es ähnlich wie bei Pokemon ein mögliches Ziel, möglichst alle 242 Digimon zu sammeln.
Habt ihr euer möglichst starkes Team zusammengestellt könnt ihr zudem Online gegen andere Spieler antreten. Aber auch offline gibt es für euch ein spannendes Kolosseum, in welchem auf euch mächtige Gegner warten. Somit könnt ihr euch durch die Ränge Bronze, Silber, Gold und Platin spielen und so zum wahren Digimon-Meister werden. Des weiteren gibt es in der Welt von Digimon Story: Cyber Sleuth jede Menge Medaillen zu sammeln, welche ihr einem Sammler abgeben könnt. Einerseits ist auch dies eine Herausforderung, alle 500 Münzen zu sammeln, und erhaltet zudem noch etwas Yen für eure Leistung. Wer zudem einen weiteren Durchgang wagen möchte, dem steht der Neues Spiel-Modus zur Verfügung, in dem ihr abgesehen von Story-Elementen eure Digimon sowie weitgehend alles behaltet und nochmal das Spiel bewältigen könnt. Somit könnt ihr verpasste Medaillen oder harte Herausforderungen nachholen.
Die hübsche, aber eintönige digitale Welt
Digimon Story: Cyber Sleuth schaut vor allem auf PlayStation 4 sehr hübsch aus, macht aber auch auf PlayStation Vita einen sehr guten Eindruck, weil es auch ursprünglich erst nur die PS Vita-Fassung gab. Vor allem die Modelle der Digimon sind äußerst hübsch und detailgetreu umgesetzt wurden. Da springt das Herz eines jeden Digimon-Fans förmlich höher! Die Optik ist gut, aber leider auch sehr steril und leblos gehalten. Abgesehen von euch, ist nicht viel in der digitalen Welt los.
Der Sound ist auch sehr passabel. Je nachdem wo ihr euch befindet erwartet euch unterschiedliche Hintergrundmusik. Das bringt nochmal etwas mehr Abwechslung in das Spielgeschehen, auch wenn die Musik ab und zu doch schon etwas nervig werden kann. Am meisten hat und dabei wohl die original japanische Sprachausgabe gefallen. Wir können es nur immer wieder empfehlen. Wer Fan von Animes ist, dem wird auch vor allem die japanische Tonspur stets am meisten zusagen. Dazu werden euch englische Untertitel präsentiert, welche gut lesbar übersetzt wurden.
Fazit
Wer großer Fan von Digimon ist der sollte sich Digimon Story: Cyber Sleuth nicht entgehen lassen! Wir haben so unendlich lange warten müssen und nun endlich nach gefühlt über zehn Jahren erschien mit Digimon Story: Cyber Sleuth endlich wieder ein großartiger Digimon-Titel hierzulande. Die Handlung ist interessant und die rundenbasierten Kämpfe gestalten sich vor allem durch die unterschiedlichen Typen als taktisch unterhaltsam. Im Mittelpunkt des Geschehens stehen natürlich die wirklich großartigen und vielfältigen Digimon, von welchen es allerhand zu sammeln und zu trainieren gilt.
Zusätzlich könnt ihr euch außerdem offline im Kolosseum oder auch online gegen menschliche Spieler messen. Auch wenn Digimon Story: Cyber Sleuth kleinere Schwächen aufweist, so solltet ihr euch unbedingt von dem Titel überzeugen. Wer Fan ist oder gerne kleine Monster sammelt, diese trainiert und mit diesen kämpft, um ein möglichst starkes Team aufzustellen, dem können wir das Spiel definitiv empfehlen! Wir wünschen euch einen wundervollen Ausflug in die spannende Welt der Digimon!