Lange ist es her, seit uns das Tower-Defense-Genre mit Titeln wie Pixeljunk Monsters auf PS3 und PS Vita begeistern konnte. Pixeljunk Monsters hat sich dabei mit seiner charmanten Aufmachung, dem süchtig machenden Spielprinzip und gelungenen Herausforderungen zu einem der besten Titel im Genre mausern können. Nun ist mit Pixeljunk Monsters 2 endlich die heißersehnte Fortsetzung für PlayStation 4 erschienen. Ob die geschätzte Spielmechanik des Originals uns erhalten geblieben ist und welche Neuerungen es uns bietet, möchten wir euch in unserem Test nicht vorenthalten.
Schützt die Chibis!
Wer schon mal Pixeljunk Monsters zuvor gespielt hat, der wird sich auch recht flott in Pixeljunk Monsters 2 einfinden können. Auch dieses Mal schlüpft ihr in die Rolle von Tikiman und müsst den Stamm der Chibis vor den anbahnenden Monstern beschützen. Dabei warten wieder zahlreiche Level unterschiedlicher Schwierigkeitsstufen auf euch. Ganz klassisch befinden sich zahlreiche Bäume an den Wegen, welche ihr zu Türme umbauen könnt, um die Geschütze auf die Gegner loszulassen, bevor diese in die Nähe des Dorfs kommen. Desto mehr Chibis ihr rettet, desto besser. Die Spielmechanik ist damit im Kern der Reihe treu geblieben und ist sowohl schnell verstanden als auch strategisch fordernd. Es gibt auch wieder drei verschiedene Kategorien von Türmen. Einerseits die Standard-Geschütze für Boden-Truppen, Luftgeschütze sowie eine Kombination aus beidem.
Jeder Turm verfügt dabei über seine eigenen Besonderheiten. So können die Standard-Pfeiltürme sowohl Boden- als auch Luft-Truppen angreifen, verursachen dabei jedoch weniger Schaden. Kanonen hingegen können nur Bodentruppen und Luft-Maschinengewehre nur Luft-Truppen angreifen, machen dabei jedoch deutlich mehr schaden. Ihr müsst demnach eine gute Kombination aus den drei Arten von Türmen finden, um alle gegnerischen Angriffe möglichst effektiv zu dezimieren. Dabei spielt auch die taktische Positionierung eurer Türme eine Rolle. Für den Bau von Türmen braucht ihr wiederum Münzen, welche ihr von besiegten Monstern oder Bäumen erlangen könnt. Stärkere Türme können wiederum die selteneren Edelsteine benötigen. Hierbei müsst ihr gut abwägen, für welchen Turm ihr diese investiert.
Dazu könnt ihr nicht nur neue Türme für jeden Anlass bauen, sondern natürlich auch eure bestehenden Türme aufwerten. Funktioniert eure Strategie demnach recht gut, genügt es bereits, wenn ihr die Türme erstmal zu verstärkt. Manche Türme, wie der Kanonen-Turm, teilen ohnehin flächendeckend Schaden aus. Zudem bleibt euch auch nicht allzu lange Zeit zur Vorbereitung und auch nicht zwischen den Wellen. Die Gegner warten nicht auf euch und Entscheidungen müssen daher recht flott getroffen werden. Damit gestaltet sich das Spiel jedoch auch recht schnell. Ihr solltet euch zu jeder Zeit bewegen und das Geschehen im Blick haben. Sammelt die Münzen besiegter Monster auf, baut neue Türme oder verbessert eure bestehenden.
Pixeljunk Monsters 2 ist den ursprünglichen Echtzeit-Strategie-Elementen treu geblieben und bietet dabei zugleich einen einfachen Einstieg als auch eine überraschende Tiefe in Bezug auf die Komplexität. Auch bringt jedes Level einen gewissen Wiederspielwert mit, da ihr stets herausgefordert werdet, die bestmögliche Aufstellung von Türmen herauszufinden, um möglichst wenige Gegner durchzulassen. Das wird vor allem bei den sehr schweren Leveln besonders knackig.
Tikiman schlägt zurück, Anpassungsmöglichkeiten und neuer Look
Kommen wir nun zu den Neuerungen und Spielmechaniken, welche mit der Fortsetzung einhergehen und sich damit spielerisch deutlich von dem Original abheben. Unter anderem könnt ihr euch mit Tikiman nun erstmals wehren und selbst Angriffe ausführen. Zwar ist der Schaden recht gering, doch besser als nichts. Ob ihr einen Angriff ausführen könnt, wird entsprechend durch ein Ausrufezeichen symbolisiert. Des Weiteren lassen auch die Bäume verschiedene Früchte fallen, welche effektiv genutzt werden können. Diese könnt ihr geschickt auf dem Weg platzieren und je nach Frucht wird gut Schaden mit unterschiedlichen Effekten angerichtet. Kombiniert mit euren Türmen stehen euch nun also weitere Möglichkeiten zur Verfügung, um die ankommenden Wellen im Zaum zu halten.
Edelsteine die ihr gesammelt habt könnt ihr zudem auch gegen Früchte und andere nützliche Gegenstände während jedes Levels eintauschen. Zudem lässt sich Tikiman erstmals optisch anpassen. Hierfür müsst ihr gesammelte Masken und Muscheln eintauschen. Im Zusammenhang mit dem Spielgeschehen hat sich vor allem optisch nochmal etwas getan. Unter anderem habt ihr nicht mehr die komplette Sicht über das Geschehen und seht nur einen Teil eines Levels. Alleine deswegen müsst ihr euch aktiv über die Karte bewegen, die Pfade erkunden und die Türme im Blick behalten.
Schwenken lässt sich die Kamera problemlos mit dem Analog-Stick. Auch hinsichtlich des Looks hat sich etwas getan. Statt der 2D-Optik des Vorgängers erhält PixelJunk Monsters 2 einen deutlich plastischeren 3D-Look mit einer richtigen 3D-Umgebung. Das gibt dem Spiel nochmal deutlich mehr Tiefe, wirkt jedoch auf dem ersten Blick auch ungewohnt. Das Spiel macht optisch zumindest einen guten Eindruck und wirkt sehr sauber. Auch könnt ihr individuell in das Geschehen hereinzoomen. Gleichzeitig wird das Spiel durch diesen Umstand und dass man nicht mehr das komplette Level sehen kann gewissermaßen kniffliger.
Des Weiteren hat PixelJunk Monsters 2 einen Koop-Modus zu bieten, indem ihr zu zweit Türme gegen die ankommenden Monster errichten könnt. Hier ist es jedoch etwas schwierig, da beide Spieler in einer gewissen Reichweite bleiben müssen, ansonsten wird der zweite Spieler zurück zu Spieler eins teleportiert. Online könnt ihr sogar zu viert einige Level absolvieren, was jede Menge Spaß bereitet. Untermalt wird das taktische Strategie-Abenteuer mit angenehmen Sounds.
Unser Fazit
PixelJunk Monsters 2 entpuppt sich als eine gelungene Fortsetzung zum sehr geschätzten Original. Spielerisch ist der Titel der Kernmechanik treu geblieben und bietet nach wie vor taktisch sehr anspruchsvolles Tower-Defense-Gameplay. Vor allem Fans werden sich darauf freuen, sich wieder in die Welt von PixelJunk Monsters stürzen zu dürfen. Dabei vermittelt das Spiel zeitgleich ein Gefühl von angenehmer Entspannung und stressiger Tower-Verwaltung.
Spaß habt ihr dabei sowohl allein, zu zweit oder zu viert mit Freunden. Gleichzeitig hat sich doch umfangreich mit der neuen 3D-Optik einiges geändert. Das Spiel schaut deutlich plastischer aus und bekommt mehr Tiefe, ist jedoch zugleich auch weniger Übersichtlich und der Aufwand die Türme zu warten wird größer. Dazu bietet das Spiel die ein oder andere interessante Neuerung, welche euch spielerisch weitere Möglichkeiten geben. Doch bis ihr den perfekten Plan für besonders schwierige Level habt, braucht es einige Anläufe. Wer lange Zeit eine Fortsetzung herbeigesehnt hat, der wird mit PixelJunk Monsters 2 jede Menge Spaß haben. Nur an die neue Optik und die damit einhergehenden Veränderungen muss man sich gewöhnen.