Die britischen Indie-Entwickler von Supergonk bringen mit Trailblazers einen ganz besonders interessanten Arcade-Racer auf PlayStation 4, welcher verschiedene bekannte Spielmechaniken miteinander vereint. Unter anderem lassen sich bei dem kooperativen Arcade-Racer Elemente aus Wipeout und Splatoon wiedererkennen. Ob der innovative Fun-Racer auf der Piste ordentlich durchstarten kann oder ob dem Titel auf halber Strecke die Luft ausgeht, könnt ihr in unserem Test erfahren.
Bunter Rennspaß
Im ersten Augenblick gestaltet sich Trailblazers wie ein normaler Arcade-Racer mit schwebenden Fahrzeugen. Ihr könnt Gas geben und solltet vor allem in Kurven auf die Bremse drücken und gekonnt driften. Doch einen wesentlichen Unterschied in der Spielmechanik von Trailblazers gibt es. Statt wie üblich, findet ihr in Trailblazers keinerlei Beschleunigungsstreifen auf der Strecke. Stattdessen könnt ihr und euer Teamkollege in eurer Farbe die Strecke einfärben und so eure eigenen Beschleunigungsstreifen malen.
Auf euren Farbstreifen bekommt ihr einen ordentlichen Tempo-Boost und desto länger ihr diesem folgt desto stärker wird dieser. Gleichzeitig bremst ihr auch Gegner aus, welche über euren Farbstreifen fahren. Gleiches gilt natürlich für euch. Damit hat man sich eine interessante Spielidee aus Splatoon geschnappt und zusammen mit dem Teamcharakter auf das Genre der Arcade-Racer projiziert. Neben dem normalen einfärben der Strecke könnt ihr in der Nähe von Gegnern auch gezielte Farbangriffe ausführen, wobei ein langer Streifen vor euch gefärbt wird und Gegner aus der Bahn wirft.
Zu jeder Zeit herrscht demnach auf der Strecke ein reger Farbkampf zwischen den verschiedenen Teams. Im Auge behalten müsst ihr jedoch eure Farbanzeige. Nur wenn diese vollgefüllt ist, könnt ihr die Farbangriffe ausführen. Und natürlich geht auch die Streckenmalerei auf Kosten eures Tanks. Daher spielt es eine wichtige Rolle, dass ihr als Team gut zusammenarbeitet, um vom Gegner eingefärbte zurückzugewinnen und möglichst problemlos über die Strecke zu kommen. Zu jeder Zeit könnt ihr dem Gegner mit einem gekonnten Manöver den erhofften Sieg vermiesen. Aber auch ihr solltet stets auf der Hut sein.
Obwohl die Spielmechanik eingängig ist und die Steuerung nur auf wenigen Tasten beruht, kann sich vor allem das Handling eures Flugfahrzeugs als schwierig erweisen. Nicht selten macht man Bekanntschaft mit den Streckenbegrenzungen und verliert so wertvolle Punkte und Zeit. Der Einstieg gestaltet sich demnach nicht als einfach und erfordert einiges an Fingerspitzengefühl, um vorne mitmischen zu können. Auch macht der erste Platz in den Rennen euch nicht automatisch zum Sieger. Eure Teampunktzahl bestimmt nämlich letztendlich über euren Sieg. Und besonders erfolgreich punkten könnt ihr nur durch ein überwiegend fehlerfreies Fahren sowie den gezielten Einsatz eurer Farbspritzer.
Koop-Fokus und Funky Style
Die Koop-Komponente steht in Trailblazers deutlich im Fokus. Ihr könnt entweder zu zweit oder in spannenden 3-gegen-3-Rennen in Teams antreten. Dabei spielt nicht nur euer eigenes Können eine Rolle, sondern auch auf eure Kollegen müsst ihr euch verlassen können. Trailblazers verfügt sowohl über einen lokalen Multiplayer als auch gewöhnliche Online-Matches. Online könnt ihr nur hoffen, dass ihr auf gute Spieler trefft. Im Online-Matchmaking könnt ihr lediglich zwischen Rennstrecken und Modi wählen. Darüber hinaus könnt ihr auf PS4 plattformübergreifend auch mit PC-Spielern zusammenspielen.
Lokal könnt ihr euch ganz klassisch im Splitscreen messen. Neben dem lokalen und dem Online-Multiplayer bietet Trailblazers auch einen Story-Modus für den Einstieg. Im Story-Modus werden euch einerseits die Grundlagen vorgestellt und andererseits könnt ihr euch auf eine solide Handlung mit verschiedenen Charakteren, Herausforderungen und Auseinandersetzungen freuen. Die Dialoge sind leider nur schnöde Textboxen. Damit sollten auch Solo-Spieler ihren Spaß haben. Immerhin stellen selbst die Computer-Gegner bei dem kniffligen Handling eine gute Herausforderung dar. Insgesamt hat Trailblazers zehn verschiedene Strecken sowie fünf Spielmodi zu bieten.
Sehr gut gefallen hat uns der coole Stil und die generelle Aufmachung von Trailblazers in den Menüs, dem Story-Modus sowie auf der Strecke. Die Charaktere sind sehr abwechslungsreich im Comic-Look visualisiert. Und wirkt zugleich klassisch als auch futuristisch. Trailblazers hat auf jeden Fall Stil. Auch auf den Strecken macht der Fun-Racer ordentlich Eindruck und wirkt schön farbenfroh. Zum Stil trägt ebenso der Funky-Sound bei, welcher in den Menüs gut entspannt und in den Rennen gut aufdreht. Auf PS4 kann es gelegentlich zu Framerate-Einbrüchen kommen. Die Grafik ist alles in allem solide und das Streckendesign kann überzeugen.
Unser Fazit zu Trailblazers
Wer nach einen kooperativen Arcade-Racer mit einer neuen interessanten Spielmechanik gesucht, der könnte bei Trailblazers fündig werden. Trailblazers vereint nämlich ein ähnliches Fahrgefühl wie Wipeout mit dem Farbspaß eines Splatoons in einen gelungen Fun-Racer für zwischendurch. Nur mit Geschick und Teamplay könnt ihr hier etwas erreichen. Hinterlasst gemeinsam mit eurem Team einen deutlichen Farbstreifen auf der Strecke und holt euch den Sieg.
Neben einem soliden Story-Modus bitet Trailblazers sowohl einen lokalen Splitscreen-Modus als auch eine Online-Multiplayer-Komponente. Schwächen lassen sich lediglich beim Handling eures Flitzers, dem Umfang und gelegentlichen Framerate-Einbrüchen finden. Sowohl der Stil der Präsentation als auch Hintergrundmusik von Trailblazers sind verdammt Funky! Schaut euch den Titel bei Interesse auf jeden Fall mal an.