Das Fantasy-Action-Rollenspiel Star Ocean: The Last Hope erschien bereits Anfang 2010 hierzulande für PlayStation 3. Sieben Jahre danach veröffentlichte Square Enix nun eine Full HD-Remaster bis hin zu 4K-Optik, je nachdem ob ihr auf der normalen PS4 oder einer PS4 Pro spielt. Wir haben uns das kosmische Abenteuer näher für euch angeschaut.
Die Reise zu fremden Welten
Nachdem die Lebenszeit der Menschen auf der Erde nach einem dritten Weltkrieg so langsam ihr Ende nimmt, nehmen sich die Menschen vor, in der baldigen Zukunft neue Hemisphären auszukundschaften und einen neuen bewohnbaren Planeten zu finden. Dabei schlüpft ihr in die Rolle des Protagonisten Edge Maverick, welcher zusammen mit seiner Kindheitsfreundin Reimi Saijoni sich auf diese Mission begibt. Edge ist ein typischer Jüngling, welcher voller Tatendrang sich naiv in fremde Welten begibt. Auf seinem Abenteuer macht er Bekanntschaft mit zahlreichen Charakteren, wovon sich einige seiner Gruppe anschließen. Auch einige weibliche Bekanntschaften macht er, weshalb er sich im Laufe der Handlung immer wieder in neue Probleme verstrickt. Auf der Suche nach einem neuen Heimatplaneten für die Menschheit, bereist ihr zudem unterschiedliche Planeten.
Dort trefft ihr nicht nur auf unterschiedlichste Kreaturen und Monster, sondern auch auf Bewohner unterschiedlicher Rassen. Neben euch Menschen können sich euch also auch Elfen, Engel oder andere Lebewesen anschließen. Nichtsdestotrotz bleibt das Spiel gegenüber JRPGs sehr tradtionell und scheut sich nicht vor verrückten Charakteren und stilistischen Fehlgriffen. Durch das Sci-Fi-Setting könnt ihr euch jedenfalls auf alles Mögliche gefasst machen. Die Haupthandlung wird euch jedenfalls rund 40 Stunden beschäftigen und unterhalten, auch wenn die Handlung uns nicht wirklich vom Hocker gehauen hat. Der Einstieg gestaltet sich jedenfalls etwas langwierig. Vor allem das Tutorial im Kampfsimulator ist ziemlich langweilig, weshalb man auch getrost bei der Hälfte der Ausbildung abbricht und nur vorwärtskommen möchte.
So bewegt ihr euch mit Edge zu Beginn durch die Raumstation und später über fremde Planeten und könnt mit allerhand Nebencharakteren quatschen. Dialoge gibt es gewohnt massig. Immerhin müsst ihr nicht Bange vor Zufallskämpfen haben. Die Gegner könnt ihr direkt vor euch wahrnehmen und sobald ihr einem Monster zu nah kommt, geht es in den Kampf. Die schnellen Gefechte laufen in Echtzeit ab und ihr könnt frei zwischen euren Gruppenmitgliedern wechseln. Nichtsdestotrotz wirkt das Kampfsystem irgendwie träge und vor allem das anvisieren bzw. fokussieren eines Gegners ist sehr ungünstig umgesetzt. Da hat mir das damalige Kampfsystem von Kingdom Hearts schon deutlich besser gefallen. Immerhin spielt Timing eine wichtige Rolle. Beim Blindside-System müsst euch nämlich aufladen und im richtigen Moment dem Gegner ausweichen, um ihn im Anschluss gekonnt von hinten anzugreifen und so auch kritische Treffer auszulösen. Auch Team-Combos lassen sich ausführen.
Für die Strategen unter euch bietet das Kampfsystem jedoch kaum nennenswerte Punkte. Lediglich der Wechsel zwischen den maximal vier Charakteren im Kampf kann sinnvoll genutzt werden. Auch lassen sich für eure Gruppen-Kollegen entsprechende Verhaltensmuster festlegen. Die KI ist jedenfalls nicht oft eine Hilfe, wenn es um sinnvolle Manöver geht. Ansonsten ist das Kampfsystem trotz fehlender Tiefe sehr solide und macht auch seinen Spaß. Auch optisch schauen die Gefechte ansprechend aus und wurden gut in Szene gesetzt. Abseits der Haupthandlung und unzähliger Kämpfe gibt es da noch jede Menge Nebenaufgaben, welche das Spiel schrecklich ziehen und weder tolle Nebengeschichten erzählen, noch euch sinnvoll unterhalten. Meist müsst ihr von A nach B und etwas Bestimmtes abliefern, sammeln oder jagen. Eben das übliche, was wirklich keinen Spaß macht. Hübsch anzuschauen ist dies zudem auch nicht, da vor allem die Umgebungen nicht mehr ganz so frisch ausschauen. Neue Gegenstände lassen sich zudem auch herstellen, sobald ihr entsprechende Rezepte erlangt und Ressourcen gesammelt habt.
Schick aufpoliert
Auch wenn Star Ocean: The Last Hope gewiss nicht mehr auf dem neusten Stand ist, schaut Star Ocean: The Last Hope für ein rund sieben Jahre altes Spiel auf Playstation 4 immer noch recht gut aus. Das Spiel bietet eine Auflösung von 1080p bis hin zu 4K auf PlayStation 4 Pro. Zudem läuft das Spiel flüssig in 60fps und bietet hochaufgelöste Texturen sowie neue Schatteneffekte. Abgesehen von den starren Gesichtern mit Porzellan-Feeling, profitiert das Spiel auf jeden Fall von den optischen Verbesserungen und schaut auch heute noch schick aus. Lediglich die Landschaften haben deutlich gelitten und sind wirklich mitsamt den Pflänzchen nicht mehr schön anzuschauen. Im Vergleich zur ehemaligen PS3-Version ist Star Ocean: The Last Hope auf PS4 oder PS4 auch auf dem großen TV-Screen immer noch überraschend schön anzusehen. Weniger gut gefallen hat die sehr amateurhafte englische Synchronisation.
Unser Fazit
Mit Star Ocean: The Last Hope erwartet euch ein kosmisches Fantasy-Abenteuer mit dem jungen Edge, welches euch gut unterhält, jedoch mit vielerlei Klischees und wenig Tiefe belastet wird. Immerhin trefft ihr auf zahlreiche weitere Charaktere, mit welchen ihr euch anfreunden könnt. Das Echtzeit-Kampfsystem ist sehr solide, wenn auch etwas gealtert selbst die Monster lassen sich in der Welt und nicht per Zufall begegnen. Vor allem Optisch ist Star Ocean: The Last Hope auf PS4 eine Überraschung gelungen.
Auch nach rund sieben Jahren schaut das Spiel mit angepasster Auflösung und neuen Effekten hübsch aus. Wären nur nicht die ätzend langweiligen Nebenmissionen. Wer mit der Hauptkampagne 40 Stunden gute Unterhaltung in einem fantasievollen Sci-Fi-Universum sucht, der sollte sich das entgangene Star Ocean: The Last Hope noch mal näher anschauen. Wer eher weniger auf altbacken steht, sollte einen Bogen um das doch recht klassische JRPG machen.