Mit Sonic Forces geht ein neues 3D-Abenteuer des beliebten Igels an den Start, welches mit neuen Gameplay-Features und neuen Welten begeistern und die Serie wieder voranbringen soll. Dem 2D-Ableger Sonic Mania gelang es, das Spielerpublikum zu begeistern und größtenteils positive Wertungen abzustauben. Doch kann auch der neue 3D-Ableger mithalten und der altbekannten Serie zu neuer Stärke verhelfen? Das möchten wir gerne in unserem Test für Playstation 4 klären.
Sonic, Sonic und der Namenlose
Sonic Forces geht mit einer neuen Handlung voran, welche zu Beginn gar nicht so schlecht wirkt. Erneut tritt der altbekannte Antagonist Dr. Eggman in Erscheinung und schafft es zum ersten Mal die Welt zu erobern. Gleichzeitig wird Sonic für tot erklärt und der Rest der bunten Truppe begibt sich in einen unerbittlichen Kampf gegen den Doktor und seine neue Erfindung „Infinite“. Die Weltuntergangsthematik ist ganz unterhaltsam, wobei sich das Spiel selbst etwas zu ernst nimmt. Kurz danach kommt bereits ihr ins Spiel, denn ein neuer Rekrut stößt zur bunten Gruppe. Erstmals könnt ihr nämlich auch euren eigenen Igel erstellen und im Laufe des Spiels sets nach euren Wünschen anpassen.
Der Charaktereditor ist ganz solide und lässt euch zahlreiche Anpassungen tätigen. Unter anderem stehen sieben verschiedene Rassen sowie unzählige Augen und Siegerposen zur Auswahl. Die Farbe lässt sich selbstverständlich auch anpassen. Jede der Rassen bietet individuelle Fähigkeiten. Zusätzlich könnt ihr den Charakter mit einer Vielzahl von Accessoires aufwerten, welche ihr nach jeder abgeschlossenen Mission erhaltet. Euer Charakter spielt sich ähnlich zu Sonic, bietet jedoch hingegen der üblichen Boost-Mechanik sogenannte Wispons, welche unterschiedliche Waffen widerspiegeln, womit ihr den Gegnern auf den Kursen einheizen könnt. Auch könnt ihr damit versteckte Abschnitte in den Levels erreichen.
Der zwar etwas charakterlose Avatar stellt eine gelungene Neuerung dar und bringt für den Spieler an sich etwas Individualität ins Spiel. Natürlich kehrt nach einiger Zeit auch Sonic zurück auf den Bildschirm. Neben dem aktuellen Sonic, welcher wie gewohnt mit Boosts glänzt, trefft ihr auch den klassischen Sonic wieder. Dieser entspringt der Welt von Sonic Mania und lässt euch entsprechend auch eher klassische Level-Abschnitte in 3D-Optik mit 2D-Perspektive erleben. Zudem geht die Jagd nach dem Phantomrubin weiter, für alle die Sonic Mania erlebt haben.
Gelungenes Igel-Gameplay?
Abseits der scherzhaft ernsten Handlung, steht natürlich das Gameplay sowie das grundsätzliche Leveldesign im Fokus von Sonic Forces. Erneut durchstreift ihr mit hoher Geschwindigkeit bekannte Landschaften wie Green Hill und erlebt dabei auch neue Abschnitte. Ob Wüstenlandschaft oder Strandparadies, auch vom Kampf gezeichnete Umgebungen sowie futuristische Städte sind Schauplätze in Sonic Forces. Insgesamt warten 30 unterschiedliche Level auf euch, welche sich zwischen dem neuen und klassischen Sonic sowie euren Avatar als spielbaren Charakter abwechseln. Spielerisch erinnern die Sonic-Abschnitte an bereits vorangegangene Ableger. Lediglich euer Avatar mit seinen speziellen Wispons bringt etwas Abwechslung in das Geschehen.
Mit dem modernen Sonic absolviert ihr die üblichen 3D-abschnitte, welche sich nach wie vor recht gut spielen und ein gutes Geschwindigkeitsgefühl aufkommen lassen. Vor allem optisch bestechen die 3D-Abschnitte und werden zusätzlich von kurzen Filmsequenzen unterstützt. Darauf folgt dann meist auch ein kurzes Quick-Time-Event. Da diese Sequenzen nicht allzu oft vorkommen, ist das ganz erträglich, da sonst der Spielfluss ungemein gestört werden würde. Auch der moderne Sonic darf sich ab und zu in kurzen 2D-Abschnitten wiederfinden. Grundsätzlich hat man jedoch ab und an das Gefühl, als würde man hierbei die Kontrolle über den Charakter verlieren und landet nicht selten im Abgrund.
Meister in der Diziplin der 2D-Abschnitte ist jedoch der klassische Sonic, welche im Vergleich zu Generations nochmal deutlich verbessert wurde und sich besser in diesen Abschnitten anfühlt. Mit dabei ist unter anderem auch der aus Sonic Mania bekannte Drop Dash. Zwar kann dieser Sonic nicht mit dem klassischen ganz mithalten, doch ist die Physik dahinter schonmal viel besser und auch so geht das Spielgefühl in eine gute Richtung. Demzufolge schafft man mit dem Wechsel zwischen den drei Akteuren eine gelungene Abwechslung, stört jedoch mit dem modernen Sonic sowie dem Avatar in der 2D-Umgebung deutlich das Spielgefühl, da hier lediglich der klassische Sonic hingehört.
Grafisch macht Sonic Forces auf Playstation 4 grundsätzlich einen recht guten Eindruck und besticht mit zahlreichen Details, auch wenn der Titel kaum Bäume damit ausreißt. Abseits der Optik macht vor allem der Soundtrack deutlich etwas her. Euch wird eine abwechslungsreiche Mischung aus den Bereichen Rock, Pop, Metal und Electro geboten und jedes der Stücke untermalt die verschiedenen Level wunderbar. Nur wenn ihr immer wieder an der gleichen Stelle sterbt und die Musik immer von vorne beginnt, wird es nach einiger Zeit ätzend. Ansonsten hervorragender Soundtrack, den man gerne hört.
Auch die Technik auf der PlayStation 4 ist solide. Sonic Forces läuft mit 1080p bei überwiegend konstanten 60 Bildern pro Sekunde über die Flimmerkiste. Damit steht dem Spielspaß zumindest von dieser Seite nichts im Weg.
Unser Fazit zu Sonic Forces
Nach Sonic Mania waren die Hoffnungen groß, dass auch Sonic Forces wieder ein erfolgversprechender 3D-Ableger werden könnte. Und grundsätzlich ist Sonic Forces auch ein solider Plattformer geworden, welcher über einige Stunden hinweg viel Spaß verspricht. Zwar nimmt sich die Handlung mal wieder viel zu ernst, doch startet auch diese zum Beginn recht gut durch. Spielerisch hat Sonic Forces sowohl seine Höhen und seine Tiefen. Hierbei bringt vor allem der Wechsel zwischen dem modernen Sonic, dem klassischen Sonic und eurem eigenen Avatar eine gelungene Abwechslung, auch wenn die Avatar-Level etwas gewöhnungsbedürftig scheinen.
Ab und an ist die Kamera etwas problematisch und die modernen 2D-Level stören bezogen auf die Physik und Steuerung des modernen Sonics. Hierbei kann jedoch der klassische Sonic wieder glänzen. Dazu ist der Soundtrack auch noch wirklich Bombe und alles in allem wartet eine gelungene Sonic-Erfahrung auf euch, welche zwar nicht mit Sonic Mania mithalten, aber doch auch unterhalten kann.