Idea Factory und die Entwickler von Compile Heart haben mit Dark Rose Valkyrie ein neues JRPG hierzulande veröffentlicht. Ich habe mich wieder einmal überraschen lassen und verrate euch im Test, was euch mit diesem Titel für PlayStation 4 erwartet.
Der Kampf gegen die Chimären – eine öde Erzählung
Die Handlung von Dark Rose Valkyrie lässt sich recht einfach erläutern und ist zunächst auch recht interessant. Zunächst inst ein Meteor auf die Erde gestürzt, welcher einen unbekannten Virus mit sich gebracht hat. Dieser wird als Chimära-Virus betitelt und verwandelt alle Infizierte zugleich nach einiger Zeit in Chimären. Selbstverständlich sorgen die Monster für allerhand Chaos und Zerstörung auf der Erde, weshalb sich eine neue Task Force bilden muss. Ihr selbst schlüpft dabei in die Rolle des Soldaten Asahi, welcher bereits eine Chimäre mit bloßen Händen besiegen konnte.
Darauf wird er zum Caption der neu gebildeten Special Task Force Valkyrie ernannt und soll mit seiner Einheit, bestehend aus jeweils acht männlichen und weiblichen Soldaten, mit experimentellen Waffen gegen die Bedrohung vorgehen. Leider fehlt es dem Spiel an einer ordentlichen Inszenierung der Geschehnisse. Demzufolge fehlt es deutlich an aufregenden Zwischensequenzen, welche die Vorkommnisse dem Spieler näherbringen. Stattdessen werdet ihr mit öden Dialogen und einfachen Standbildern abgespeist.
Spielerisch teilt sich Dark Rose Valkyrie in drei Abschnitte. Einerseits das Hauptquartier, worüber ihr die wichtigsten Aktionen zur Vorbereitung auf anstehende kämpfe treffen könnt. Darunter lassen sich zum Beispiel neue Ausrüstungen erwerben, verbessern oder reparieren. Außerdem lassen sich Missionen annehmen und neue Items erwerben. Auch könnt ihr hier euren erschöpften Soldaten eine Auszeit gönnen und allerlei Dialoge mit euren Kollegen führen.
Sobald ihr eine Mission angenommen habt, könnt ihr die Außenwelt betreten, wo ihr wiederum auf allerhand gefährliche Chimären trefft. Das Kampfsystem von Dark Rose Valkyrie ist dem aus anderen Genre-Vertretern sehr ähnlich. Insgesamt nehmen vier eurer Soldaten aktiv am Kampf teil und die anderen vier versuchen euch von außerhalb zu unterstützen. Für jeden einzelnen Charakter lassen sich einzelne Aktionen ausführen. Sobald sich der Aktionsbalken gefüllt hat, ist der jeweilige Charakter am Zug und führt die zuvor festgelegte Aktion aus. Die Auswahl an Aktionen ist dabei überraschend umfangreich.
Neben normaler Angriffe, erlernten Skills, dem Einsatz von Items, lassen sich außerdem besondere Effekte wie Ignition oder Overdrive ausführen. Auch könnt ihr in die Verteidigung gehen und das ist noch nicht mal alles. Zusätzlich führen die unterstützenden Charaktere in bestimmten Momenten entsprechende Kombinationsangriffe aus. Nicht selten können die Kämpfe dadurch etwas undurchsichtig werden. Ansonsten erwartet euch hier gewohnte Rollenspiel-Kost.
Gelegentliche Dungeons, maue Optik und unnötige Features
Abseits der üblichen Außenwelt lassen sich auch allerhand Dungeons in auf den Missionen finden. Diese lassen sich über entsprechende Zugangspunkte betreten. Leider sind auch die Dungeons ziemlich linear und warten lediglich mit einer Reihe von unmotivierten Gegnern auf euch. Darauf folgen dann wiederum einzelne Events, gefolgt von Dialogsequenzen und einem anschließenden Bosskampf. Immerhin sind die Bosskämpfe ganz nett. Gegenüber der trüben Außenwelt sind die Dungeons zwar etwas detaillierter, machen aber nichtsdestotrotz nicht sonderlich viel her.
Über entsprechende Punkte könnt ihr zudem in euer Hauptquartier zurückkehren oder euch zu anderen Punkten in der Außenwelt teleportieren. Optisch macht Dark Rose Valkyrie leider wirklich nicht viel her. Die Texturen sind matschig und die Spielwelt ist überwiegend detailarm. Auch das Monsterdesign wirkt hierbei recht einfallslos. Ebenfalls hätten wir uns hübschere Animationen gewünscht. Was wäre ein JRPG zudem ohne ungewöhnlich oder gar unnötige Features?
Abgesehen von klischeebehafteten Charakteren darf natürlich ein Feature nicht fehlen: zerstörbare Rüstung bzw. Kleidung. Nach und nach erhält eure Ausrüstung Schaden und eure Kämpfer verlieren ihre Kleidung bis auf die Unterwäsche. Und wäre das nicht genug, könnt ihr im Hauptquartier natürlich auch die Unterwäsche anpassen. Einerseits gar nicht cool, da die Charaktere recht jung sind und andererseits ein ziemlich unnötiges Feature, wie so oft in japanischen Titeln.
Unser Fazit
Weder die Inszenierung, die Grafik oder das Gameplay von Dark Rose Valkyrie konnten uns wirklich überzeugen. Auch technisch wirkt das Spiel größtenteils veraltet und ist maximal ein durchschnittliches JRPG, wie es jedes andere sein könnte. Wenigstens die Handlung hätte man interessanter verpacken können. Damit versinkt Dark Rose Valkyrie in den Tiefen der generischen JRPGs, welche es schon zuhauf gibt. Wer jedoch schon alles im JRPG erlebt hat und etwas neues sucht, kann dem Spiel schon mal eine Chance geben.