Bereits mit Lords of the Fallen versuchten die Entwickler von Deck13 im Action-Rollenspiel-Genre Fuß zu fassen. An Genre-Giganten Dark Souls kam der Titel zwar nicht heran, doch bot das Spiel einen guten Mix mit einigen interessanten Elementen. Statt einer Fortsetzung der Serie, veröffentlichte man nun mit The Surge einen neuen Titel, welcher im gleichen Genre anzusiedeln ist, jedoch in einem völlig anderen Setting spielt. The Surge führt euch in ein futuristisches Science-Fiction-Szenario, in welchem ihr mit einem Exoskelett bewaffnet, gegen allerhand Maschinen kämpfen müsst. Inwiefern sich der Titel durchsetzen kann und welche Besonderheiten er mit sich bringt, wird euch unser Test verraten.
Die Postapokalyptische Bedrohung
The Surge spielt in einer Zukunft, in welcher die Erde unter der globalen Erwärmung und der Überbevölkerung zunehmend kollabiert. Der CREO-Konzern arbeitet jedoch mit dem Resolve-Projekt daran, der Katastrophe zu entgehen. Dabei soll das Wissen über die Technologie die Lösung sein. Der Spieler selbst schlüpft hierbei in die Rolle von Warren, welcher sich am Wiederaufbau der Erde beteiligen möchte. Obwohl dieser im Rollstuhl sitzt, erhält er ein Exoskelett, womit er sich ganz normal bewegen und zusätzlich enorme Kräfte erlangen kann.
Die Operation geht jedoch nicht allzu schmerzlos vonstatten und ihr verliert euer Bewusstsein. Nachdem ihr wieder aufwacht, scheint nichts mehr wie es war und ihr werden von Maschinen als auch CREO-Mitarbeitern angegriffen. Doch was hat es damit auf sich? Die Handlung von The Surge führt euch durch insgesamt sechs unterschiedliche Gebiete und ist interessant inszeniert. Gleichzeitig leidet die Handlung nicht selten auch an allerhand Klischees und hat meist keinen guten Ausgang. Immerhin warten auf euch im Vergleich zu Dark Souls richtige Dialoge, auch wenn bei The Surge die Handlung ebenfalls nur als Beiwerk fungiert.
Als Highlight stellt sich die Spielwelt von The Surge heraus, welche ein gelungenes Level-Design aufweist und viele verschiedene Wege für euch bereithält. Zwar sind die Gebiete nicht sehr groß und weitläufig, dafür bieten sie jedoch einige versteckte Plätze und allerhand Abkürzungen. Gleichzeitig wird euch ein kompletter Durchlauf mindestens 30 bis 40 Stunden beschäftigen. Auch das Kampfsystem macht so einiges her. Ihr könnt unter anderem gezielte Körperbereiche anvisieren und gezielt angreifen. Zudem ist es möglich, auch wenn es sich sehr makaber anhört, bestimmte Körperteile mit genügend Kraft abzutrennen und die daran befestigte Rüstung zu erlangen. Daraus könnt ihr später wiederum neue Ausrüstungen herstellen, wenn ihr genügend Material gesammelt habt.
Als Waffen stehen euch lediglich Nahkampf-Waffen, wie Schwerter, Stäbe und dergleichen zur Verfügung, welche sich noch mal in Einhand- und Zweihandwaffen unterteilen. Demzufolge müsst ihr stets in den direkten Kampf mit euren Gegnern treten. Das anvisieren bestimmte Bereiche des Gegners gelingt dabei stets problemlos. Nur in sehr engen Räumen kann es mit der Kamera zu Problemen mit der Übersichtlichkeit kommen.
Fehlende Abwechslung und solider Schwierigkeitsgrad
Die wohl größte Schwäche, wie so oft, liegt bei The Surge in der fehlenden Abwechslung. Auf Dauer wirkt das Spiel sehr monoton und spielerisch eintönig. Die verschiedenen Gegner unterscheiden sich optisch nur marginal. Immerhin werden eure Gegner immer stärker und schwerer zu bekämpfen, was zu dieser Art von Spiel dazugehört. Wirkliche Vielfalt hat The Surge demzufolge leider nicht zu bieten. Auch die sechs Gebiete sind sich recht ähnlich und man hätte hier gewiss mehr Variation schaffen können.
Zu guter Letzt warten lediglich sechs große Bossgegner auf euch. Die Zahl ist zwar gering, doch bietet jeder Boss eine neue Herausforderung und bringt keine recycelten Spielelemente mit sich. Doch wie steht es um den Schwierigkeitsgrad von The Surge? Kann der Titel mit den knüppelharten Genre-Kollegen mithalten? The Surge gestaltet sich auf jeden Fall als sehr anspruchsvoll und herausfordernd, bietet jedoch auch Verbesserungen eures Exoskeletts, welche so manche Kämpfe um einiges einfacher machen können. Unter anderem lassen sich mehrere Heilimplantate anlegen, womit ihr euch im Kampf automatisch regenerieren könnt.
Andererseits werdet ihr zugleich vor nervenzerreißenden Kämpfen bewahrt, die eine halbe Ewigkeit dauern können. Demzufolge richtet sich der Titel auch an weniger erfahrene Spieler im Action-Rollenspiel-Genre. Auch optisch und technisch macht The Surge einen guten Eindruck und weiß zu gefallen.
Fazit
Mit The Surge stand ein neuer Titel im Action-Rollenspiel-Genre im Haus, welcher ebenso anspruchsvoll als auch herausfordernd sein sollte. Die Ansprüche an einen derartigen werden erfüllt, doch könnte der Titel nichtsdestotrotz hartgesottene Dark Souls-Fans missfallen. Die Handlung ist solide und sowohl das Level-Design als auch das Kampfsystem wissen zu gefallen. Zwar fehlt dem Spiel die nötige Abwechslung, doch kann auch dies gekonnt kaschiert werden.
Vor allem das gezielte anvisieren einzelner Körperteile und erlangen neuer Materialien und Rüstungsteile macht einen gewissen Reiz aus und bereitet actionreichen Spaß. The Surge richtet sich jedoch auch an Einsteiger und unerfahrene Spieler, weshalb euch ihr durch das Exoskelett deutliche Vorteile erfahren könnt. Das könnte den ein oder anderen Spieler schlecht aufstoßen. Dafür konzentriert man sich jedoch auf den Spielspaß eines jeden Spielers und sorgt nicht nur für Verzweiflung und nervenzehrende Kämpfe. Alles in allem ein mehr als solider Action-Rollenspiel-Titel in einem interessanten Science-Fiction-Setting.