Am 11. April 2017 ist die Konsolenumsetzung von Skyforge offiziell als Free-2-Play-Titel für PlayStation 4 erschienen. Bereits zwei Wochen vor der offiziellen Veröffentlichung war das MMORPG bereits für Early-Access-Käufer spielbar. Nun können alle Spieler in die Welt der Götter eintreten und spannende Missionen erleben. Wir haben für euch reichlich Zeit mit Skyforge verbracht und möchten gerne unsere Eindrücke in diesem Test mit euch teilen.
Wiederbelebt als Gottheit
Die Handlung von Skyforge beginnt relativ unscheinbar. Die Menschheit wird wieder ein mal von dunklen Wesen und allerhand Monstern heimgesucht und ihr seid Teil eines intergalaktischen Einsatzkommandos, um ein Dorf von den Angreifern zu befreien. Das gelingt zunächst sehr gut, bis die Monster Verstärkung erhalten und euren Trupp komplett niedermetzeln. Nachfolgend landen eure Leiche und die eurer Kollegen auf einem Haufen an einem düsteren Ort. Unerwartet steht ihr jedoch als einziger von den Toten auf. Was könnt das zu bedeuten haben? Schnell wird euch im Prolog klar, dass ihr von nun an ein Gott seid und zu einer bestimmten Gruppe von mächtigen Kämpfern gehört.
Der längste Teil des Prologs und der ersten Spielhälfte stellt das Tutorial des Spiels dar. Nach und nach werden euch die verschiedenen Spielmechaniken näher gebracht. Unter anderem begebt ihr euch kurzzeitig auch in eine Arena, wo ihr eine von drei Klassen auswählen und mit dieser üben könnt. Insgesamt werden euch im später Verlauf bis zu 13 verschiedene Klassen zur Verfügung stehen, zwischen welchen ihr zu jeder Zeit wechseln könnt.
Diese erstmal freizuschalten wird jedoch sehr viel Zeit in Anspruch nehmen, da ihr sehr große Summen an Ingame-Währung ansammeln müsst. Neben allgemeiner Erklärungen zur Steuerung und dem sehr dynamischen Kampfsystem, warten auch weitere Aufgaben für euch, welche euch den Einstieg erleichtert und alle Facetten des Spiels näherbringen sollen.
Einerseits die Missionen an sich, die verschiedenen Klassen und deren spezielle Fertigkeiten, freischaltbare Gebäude, um eure Fähigkeiten zu erweitern und zu verbessern sowie vieles weiteres. Der Einstieg wird euch bereits einige Stunden beschäftigt und es benötigt etwas Zeit, um in das Spiel zu finden. Dafür ist die Menüführung jedoch wirklich gut umgesetzt wurden und nach etwas Eingewöhnung findet man sich gut zurecht.
Zahlreiche Instanzen warten auf euch
In Skyforge warten auf euch zahlreiche Missionen, welche ihr in Form von weitläufigen Instanzen bewältigt. Zeitlich umfasst eine Instanz rund 15 Minuten und kann entweder allein oder zu viert angegangen werden. Die Gegnerstärke wird entsprechend an die Gruppe angepasst. Hauptsächlich bei so manchen Bosskämpfen empfiehlt sich der Antritt als Gruppe, auch wenn die Gegner selten eine wirkliche Herausforderung darstellen. Nach jeder abgeschlossenen Mission wartet eine entsprechende Belohnung auf euch. Anschließend kann jede Mission auch noch mal auf einem höheren Schwierigkeitsgrad mit besserer Belohnung bestritten werden.
Weitere Boni gibt es zum Beispiel beim täglichen Login sowie täglichen Quests, die ihr absolvieren könnt. Bis zu 35 dieser Instanzen warten auf euch, bis ihr letztendlich den Aufstieg zum echten Gott schafft und entsprechend neue Kräfte freischaltet. Dementsprechend warten auch noch härtere Bosse auf euch im späteren Spielverlauf, was schon einigen Reiz verspricht. Meist bewegt ihr euch dabei durch recht abwechslungsreiche Gebiete und müsst allerhand Gegner erledigen. Zwischendurch werden dabei vereinzelt eher mäßige Ingame-Zwischensequenzen gestreut. Ebenfalls müsst ihr wie auch zu Beginn ab und zu Dörfer verteidigen und Feinde in die Flucht schlagen.
Im späten Spielverlauf gibt es außerdem Inhalte für bis zu zehn Spieler, welche ihr allein kaum schaffen könnt und euch mit legendären Waffen sowie Upgrades belohnen. Daher lohnt es sich später auch eventuell einer Gruppierung von Spielern bzw. einem Clan beizutreten. Immerhin ist bereits eine entsprechende Gruppensuche eingebaut und ihr könnt so problemlos mit bis zu zehn Spielern in manche, sehr weitläufige Gebiete starten und habt ein Gefühl wie bei einem klassischen MMO.
Dort trefft ihr dann entsprechend auch auf große Gegnergruppen. Hierbei ist es sehr praktisch, dass Aufgaben während jeder Mission automatisch aktiv sind und je nach zu erlegenden Monstern selbständig aktualisieren. Sowohl die Story-Questreihe als auch die zahlreichen Nebenquests bieten zu Beginn der Konsolenfassung bereits einen guten Anfang und führen euch durch die gesamte Spielwelt mitsamt abwechslungsreichen Gegenden. Neben der Ingame-Währung sammelt ihr außerdem auch Wissen, Glauben sowie Anhänger, welche euch zu noch mehr Macht und Ruhm verhelfen und euch zu einer noch mächtigeren Gottheit werden lassen.
Die angepasste Steuerung als wichtiger Kernaspekt
Damals hatte ich bereits zur Veröffentlichung der PC-Version mal reingeschnuppert und war leider wegen der fehlenden Controller-Unterstützung enttäuscht. Mit der offiziellen Veröffentlichung für PlayStation 4 erwartet uns natürlich eine umfangreich angepasste Controller-Steuerung, welche mir sehr gut gefällt und einfach zu meistern ist. Spezial-Angriffe und Zauber lassen sich zum Beispiel einfach mit R1 und R2 ausführen. Mit L1 könnt ihr Gegner anvisieren und mit L3 könnt den Gegnern hervorragend ausweichen. Auch ansonsten lässt sich Skyforge recht intuitiv bedienen und auch die Menüs wurden hervorragend an das Spiel angepasst.
Das Menü lässt sich zum Beispiel in drei Ebenen navigieren. An oberster Stelle steht dabei die Klassenwahl. Insgesamt könnt ihr zwischen 14 spielbaren Klassen im späteren Spielverlauf frei wählen. Zu Beginn könnt ihr euch für den Paladin, den Kryomant oder auch den Lichthüter entscheiden und müsst die restlichen freischalten. Zu jeder Zeit, auch während Missionen, könnt ihr zwischen den freigeschalteten Klassen wechseln. Jede Klasse bringt eigene Waffen und Fertigkeiten mit sich und kann unterschiedliche Rollen im Spiel einnehmen. Ob Tank, Schaden, Zauber oder auch Support. Je nach Gruppenaufstellung und Boss kann sich daher ein schneller Klassenwechsel für euch lohnen.
Alles in allem ist Skyforge ein solides MMORPG, welches kostenlos gespielt werden kann. Auch kann man jegliche Ingame-Inhalte, wie Charakterklassen, Kostüme oder Reittiere mit viel Zeit sich mit Ingame-Geld erwirtschaften. Andererseits könnt ihr auch Echtgeld investieren und euch so nicht nur Zeit sparen, sondern kommt auch schneller im Spiel vorwärts. Unter anderem kann man den Premium-Service für einen bestimmten Zeitraum abonnieren und erhält einige Vorteile dadurch. Darunter mehr Erfahrung sowie Ingame-Geld während der Missionen. Wirkliche Pay-2-Win-Vorteile lassen sich damit jedoch gott sei Dank nicht erwirtschaften.
Hübsche Grafik und schwacher Sound
Optisch macht Skyforge auf der PS4 auf jeden Fall einen guten Eindruck und wirkt mit seinen verschiedenen Gegenden recht abwechslungsreich und auch detailliert. Zwischendurch schwankt hierbei jedoch auch die Grafikqualität etwas. Die Kampfanimationen sind jedenfalls gelungen und auch die Charaktermodelle mitsamt verschiedenen Rüstungen wissen zu gefallen. Rüstungen bringen zudem nur kosmetische Vorteile und verbessern nicht eure Werte. Lediglich Waffen und Accessoires können gefunden und ausgerüstet werden. Daher ist die Ausbeute generell eher gering.
Gegenüber der hübschen Optik hat uns der Sound des Spiels ziemlich enttäuscht. Abgesehen von den relativ schwach geschriebenen Texten, ist die englische Synchronisation nicht sehr qualitativ. Auch kommt es nicht selten zu Sound-Bugs und Sprachaussetzern. Auch liegt keine Synchronität der Lippen vor. Auch generell sind die Soundeffekte, abgesehen von den eigenen Waffensounds, nicht sehr überzeugend. Die Hintergrundmusik ist dagegen recht schön. Doch an vielen Stellen fehlt ein auffälliger Track, welcher auch actionreichere Momente gekonnt untermalt.
Unser Fazit
Über die Ankündigung der Konsolenfassung von Skyforge hatte ich mich sehr gefreut. Geboten wird euch nämlich ein interessantes und zudem kostenlos spielbares MMORPG, in welchem ihr aus bis zu 14 verschiedenen Klassen wählen könnt. Dabei bereist ihr verschiedene Gegenden entweder allein oder in einer Gruppe und absolviert Instanzen in verschieden Schwierigkeitsgraden. Hierbei erwarten euch stets immer stärkere Bossgegner, welche zwar kaum eine Herausforderung darstellen, aber trotzdem Spaß bereiten und cool ausschauen. Zudem ist das Echtzeitkampfsystem sehr gelungen und die Steuerung ist gut an den Controller angepasst.
Was den Umfang anbelangt, werdet ihr auf jeden Fall viel Zeit in Skyforge verbringen können, bis ihr überhaupt alle Instanzen erledigt, alle Klassen freigeschaltet und zunächst den ersten Teil der Handlung abgeschlossen habt. Weitere zwei Handlungsabschnitte werden folgen. Dazu schaut das Spiel für ein MMORPG auch wirklich hübsch auf PS4 aus. Einzige Schwächen liegen in der flachen Handlung, den platten Dialogen sowie dem schlechten Sound. Da das Spiel kostenlos ist, solltet ihr auf jeden Fall mal reinschauen. Einen Versuch ist Skyforge auf jeden Fall wert und vielleicht gefällt es euch ja ebenso gut wie mir und ihr werdet ebenfalls zum Gott? 😉