Mit allerhand Erwartungen und Hype an den Titel, ist vor Kurzem No Man’s Sky erschienen und sorgte für jede Menge Aufsehen. Leider zumeist mit negativen Kritiken und unzufriedenen Spielern, wovon wir uns jedenfalls nicht beirren lassen haben. Immerhin lockte man mit über 18 Trillionen unterschiedlichen Planeten, welche alle prozedural entstehen und ihr stets etwas anderes entdecken könnt. Wir sind ganz frisch und unvoreingenommen in das Abenteuer gestartet und möchten euch unser Fazit in unserem Test zu No Man’s Sky mitteilen.
Unbeholfener Start in das Erkundungsabenteuer
No Man’s Sky ist auf keinen Fall ein Spiel für Jedermann und das soll es auch nicht sein. Viele Spieler werden vor allem ein Problem damit haben, dass es keinen ersichtlichen Roten Pfaden im Spiel gibt und man nichts mit sich anzufangen weiß. Nach dem Start des Spiels landet man zufällig auf einem fremden Planeten und erfährt, dass das eigene Raumschiff beschädigt ist.
Eine wirkliche Einleitung oder eine Art Tutorial gibt es leider nicht. Es ist zwar kein Problem, in den Optionen nach der Steuerung zu schauen, doch wenigstens eine kleine Einleitung in die Spielwelt wäre nicht schlecht gewesen. Das Spielprinzip ist jedenfalls schnell erklärt. Es geht vor allem darum, allerhand Rohstoffe zu sammeln und in eurem Inventar eure Ausrüstung zu reparieren und mit der jeweils nötigen Energie aufzuladen.
Dabei werden euch in unteren rechten Bildschirmrand stets grobe Zielvorgaben ähnlich wie Quests dargestellt. Großes Ziel von No Man’s Sky ist es letztendlich, das Zentrum des Universums zu erreichen. Bis dahin ist es ein langer weg, welchen ihr mit Erkundung und Rohstoffe sammeln bewältigen müsst. No Man’s Sky bietet dabei mit jedem Planeten eine eigene offene Welt, welche andere Flora, Fauna und Wetterbedingungen bietet.
Somit gibt es natürlich auch giftige Planeten sowie tödliche Kreaturen. Angereichert wird eure Reise mit kleinen Story-Schnipseln in schriftlicher Form, sofern ihr einen Fortschritt macht oder ein bestimmtes Artefakt entdeckt. Eine ernstzunehmende Handlung oder ein tiefergehendes Quest-System wird man hingegen nicht finden.
Aller Anfang ist schwer
Ihr begebt euch also auf Erkundungstour, sammelt Rohstoffe und repariert eure Ausrüstung sowie euer Raumschiff. Habt ihr euren Startplaneten genug ausgekundschaftet, könnt ihr diesen nach belieben verlassen und euch in Richtung eines anderen Planeten begeben. Mit Hilfe eures Scanners könnt ihr stets verschiedene Rohstoffe und besondere Orte in der Umgebung analysieren. Darunter entdeckt ihr auch spezielle Orte und andere Basen, wo ihr auch immer nützliche Materialen finden könnt.
Leider stört oftmals der sehr kleine Inventar, welchen ihr nur in kleinen Schritten aufwerten könnt. Auch interessant ist es, die verschiedenen Pflanzen- und Tierarten auf jedem Planeten zu entdecken und zu analysieren. Mit jedem Eintrag bestimmter Orte und Erkundungen erhaltet ihr im Tausch dagegen Units, welche ihr in neue Waffen, Materialen und dergleichen bei Händlern investieren könnt. Des Weiteren findet ihr spezielle Steine, Monolithen genannt, welche ihr aktiveren könnt und so die fremde Sprache nach und nach erlernt.
Dadurch könnt ihr zunehmend auch die Händler verstehen, welche in dieser unbekannten Sprache sprechen und so gute Angebote daraus schlagen. Außerdem sammelt ihr Pläne für Verbesserungen wie den Hyperantrieb und könnt so zunehmend größere Strecken zurücklegen. Dabei müsst ihr jedoch auf eure Energie achten. Der Treibstoff benötigt besondere Rohstoffe, welche ihr am besten bei euch haben solltet. Manche Baupläne erfordern dann auch entsprechend seltene Materialen, welche ihr nur schwierig und eventuell auch nicht auf jedem Planeten finden könnt.
Da lohnt es sich auf jeden Fall die Angebote jeden Händlers anzuschauen. Diese tragen auch allerhand verschiedene Rohstoffe mit sich rum und lassen sich bequem von euch mit Units erwerben. Ihr solltet aber auch auf eure Units achten und diese gut ansammeln. Neben Rohstoffen, könnt ihr auf größeren Raumstationen auch andere Raumschiffe kaufen, welche eventuell einen größeren Inventar und weitere Extras bieten. Auch ist es möglich große Frachter zu überfallen und so Materialen zu erbeuten.
Sehr repetitiv aber emotional
Auf das reine Gameplay reduziert ist No Man’s Sky ein sehr repetitives Spiel, in welchem ihr stets das gleiche erledigt, um an das Ziel zu kommen. Das Spiel baut grundsätzlich darauf auf, dass ihr verschiedene Planeten bereist, nach Rohstoffen sucht, Kreaturen scannt, eure Ausrüstung verbessert und euch in die jeweils nächstgelegene Galaxie mit immer wieder neuen Planeten begebt. Wer sich darauf einlassen kann, wird sehr viel Zeit in No Man’s Sky verbringen können. Wem das nicht gefällt, wird hingegen bereits nach kurzer Zeit das Handtuch werfen. Denn großartig Abwechslung gibt es davon nicht und das ist auch nicht der Sinn hinter dem Titel.
No Man’s Sky soll vor allem zum Entdecken und Erkunden einladen und den Spieler nach einem harten Tag etwas zur Ruhe kommen lassen. Zwar wird keine Möglichkeit geboten, selbst etwas in dieser Welt zu erstellen, aber es hat eine beruhigende Wirkung auf den Spieler. Es ist wirklich etwas ganz besonderes, wenn ihr auf einen neuen Planeten landet und es jede Menge neues zu entdecken gilt. Alles was das Spiel mitsamt seiner prozedural generierten Welt an Entdeckungsvielfalt verspricht, wird euch auch entsprechend geboten. Wer sich mehr als das erhofft, wird leider enttäuscht werden. Sicherlich wäre noch eine Menge mehr Potenzial da gewesen.
Es wird ein wirklich tolles Erlebnis vermittelt, welches sich aber nicht jedem Spieler eröffnet. Auch uns erging es teils so und wir waren bereits schnell unmotiviert. Klar gibt es in dieser riesigen Welt von Trillionen von Planeten eine Menge zu entdecken, doch gibt es bislang kaum Gründe und Anreize, dies zu tun.
Die Steuerung ist sowohl an Land als auch im Raumschiff gut umgesetzt, wirkt jedoch gelegentlich recht ungenau. Das gewisse Sci-Fi-Feeling kommt während den Raumfahrten im Weltraum schnell auf, verfliegt aber ebenfalls nach kurzer Zeit. No Man’s Sky fehlt das packende, was den Spieler bei einem Spiel mit guter Handlung oder zielgerichteten roten Pfaden fesselt. Optisch schauen die verschiedenen einzigartig geschaffenen Welten auf jedem Planeten sehr hübsch und bunt aus. Grafisch macht der Titel nichtsdestotrotz auf PS4 keinen starken Eindruck. Da reicht es die matschige Bodentextur zu erwähnen. Der Sound ist sehr passend und trägt wunderbar zur Atmosphäre bei. Alles in allem passables Gameplay, in riesigen Welten, in welchen es zwar viel zu Entdecken, aber kaum etwas zu tun gibt.
Fazit
No Man’s Sky ist definitiv kein Spiel für Jedermann und richtet sich daher hauptsächlich an erkundungsfreudige Spieler, welche die nötige Geduld aufbringen, jeden Zentimeter eines jeden Planeten auszukundschaften. Wir können auf jeden Fall sehr gut die Enttäuschung mancher Spieler nachvollziehen, da No Man’s Sky auf jeden Fall eine Menge Potenzial hat.
Das Spielprinzip an sich ist gut und funktioniert auch super, doch vielen Spielern fehlt ein wirklich packender, motivierender Aspekt. Eine Handlung ist nicht zwingen nötig und der Freiraum, alles tun zu können was man will, ist auch in Ordnung. Doch wird man direkt in diese Welt geworfen, ohne irgendwelche Hinweise und ohne höher Ziel und verliert daher schnell die Lust. No Man’s Sky leidet für viele Spieler viel mehr unter dieser unendlich großen Welt, da es Abseits der Erkundung und dem Sammeln von Rohstoffen nichts für den Spieler zu tun gibt.
Andererseits bietet No Man’s Sky in gewisser Weise ein sehr beruhigendes Spielgefühl, welches euch in fremde Welten verfrachtet und euch beim Spielen entspannen lässt. Jeder Spieler der gerne fremde Welten in all ihrer Größe erkunden und erforschen möchte, wird mit No Man’s Sky auf alle Fälle auf seine Kosten kommen. Wem das nicht zusagt, sollte lieber einen Bogen drum machen und warten bis es günstiger ist.