Die Entwickler von Epic Games sind vor allem durch die Unreal Engine sowie die Spielereihen Unreal Tournament und Gears of War bekannt geworden. Somit hat man sich vor allem auf die Optik und Technik im Shooter-Genre konzentriert. Mit Paragon erschien nun das erste Moba von Epic, welches bereits im März als Early Access-Fassung für PlayStation 4 und PC veröffentlicht wurde und nun im August in die offene Beta starten soll. Wie sich Paragon in der Welt der Mobas schlägt und ob der Titel mehr zu bieten hat als eine tolle Optik, möchten wir euch in unserer Vorschau präsentieren.
Klassisches Moba aus der Third-Person-Perspektive
Paragon ist im Kern ein klassisches Moba, was so viel heißt wie Massively Online Battle Arena, bei welchen auf einer Karte meist zwei Teams von mehreren Spielern kompetitiv gegeneinander antreten. Auch bei Paragon tretet ihr in Teams von jeweils fünf Spielern auf einer recht umfangreichen Karte gegeneinander an und müsst die gegnerischen Türme sowie die Basis des Gegners zerstören. Unterteilt wird die Karte in drei sogenannte Lanes, auf welcher sich sowohl die Spieler als auch die Vasallen bewegen.
Vor jedem Spiel wählt jeder der Spieler einen individuellen Champion aus, welche alle mit einzigartigen Fähigkeiten ausgestattet sind und sich verschiedenen Rollen zuordnen lassen. Darunter Assassin, Ranger, Tank, Fighter oder auch Caster, welche allesamt auf ihrem Gebiet von Vorteil und für jedes Team essentiell sind.
Zu Beginn jedes Spiels startet ihr wie gewohnt auf Stufe eins und müsst Erfahrung sammeln durch das töten von Vasallen oder Champions. Zudem gibt es wie gewohnt auch einen Shop, in welchem ihr ähnlich Items besondere Karten kaufen könnt, welche je nach Rolle und Champion aufeinander abgestimmt sind und während eines Spiels euren Champion enorm stärken und in Paragon zudem verbessert werden können.
Der einzige Unterschied gegenüber Mobas wie League of Legends oder Dota 2 ist die Perspektive. Da ihr aus der Third-Person-Perspektive spielt ist Paragon eher mit Smite zu vergleichen und kommt daher auch mit einem anderen Gameplay daher. Deshalb gestaltet sich auch der Einstieg als etwas schwierig. Anfänger werden einige Zeit benötigen um sich mit dem Gameplay auseinanderzusetzen und vor allem zunächst alle Champions samt ihrer Fähigkeiten kennenzulernen.
Schwerer Einstieg mit träger Steuerung
Anders als bei anderen Mobas dauert es einige Zeit bis man erste Erfolge verzeichnen kann. Das liegt einerseits an der fehlenden Erfahrung, das notwendige Gefühl für die Champions und der ungewohnten Steuerung. Wer bereits Smite gespielt hat wird sich sicherlich schnell in Paragon einfinden können. Doch als Spieler von LoL oder Dota 2 wird man es nichtsdestotrotz nicht allzu einfach haben. Das liegt einerseits an der ungewohnten Perspektive sowie der präzisen jedoch trägen Steuerung. Jede Fähigkeit besitzt unterschiedliche Reichweiten, welche zunächst erkundet werden müssen und sich über das verfügbare Fadenkreuz nur schwer einschätzen lassen.
Abgesehen von den Fähigkeiten könnt ihr auch normale Angriffe tätigen und sofern ihr ein Vasall mit dem letzten Schlag trefft erhaltet ihr auch wie gewohnt Bonus-Erfahrung in Form von farbigen Kugeln. Abseits der Lanes darf natürlich auch ein Jungle nicht fehlen, welcher mit zahlreichen neutralen Monstern aufwartet, welche allesamt unterschiedliche Boni für euch bereithalten. Auch hier ist der Überblick über die Karte aufgrund der Perspektive sehr unübersichtlich gestaltet. Auch hat es wenig nutzen ohne das Team planmäßig bestimmte Objekte gemeinsam zu erringen. Alleine werdet ihr kaum weit kommen und schnell vom gegnerischen Team getötet werden.
Da der Titel nun schon einige Monate im Early Access ist gibt es sicherlich mittlerweile einige fähige Spieler, welche jedoch Anfänger sofort vernichtend schlagen. Das frustriert sehr schnell und erschwert den Einstieg in Paragon. Spielerisch ist es auf jeden Fall eine Abwechslung und bereitet sehr viel Spaß. Dazu gibt es zahlreiche einzigartige Helden und weitere werden stets hinzugefügt. Zudem ist zu erwähnen das sowohl PC- als auch PS4-Spieler zusammen gegeneinander antreten können. Auch dies haben wir natürlich getestet und müssen auch hier zugeben, dass Spieler an der PS4 klar im Vorteil sind. Eine Steuerung mit Maus und Tastatur ist auch in Paragon deutlich überlegen und können weitaus schneller reagieren.
Interessantes Kartensystem
Neben der Erfahrungspunkte für euren Helden erhaltet ihr auch Erfahrungspunkte für das Kartensystem, womit ihr neue Karten erwerben könnt. Mit jedem Stufenaustieg erhaltet ihr drei weitere Punkte, welche ihr in neue Karten oder Verbesserungen eurer Karten investieren könnt. Darunter gibt es aktive Karten wie Heil- oder Mana-Tränke oder auch die üblichen Wertverbesserungskarten. Je nach Held und Rolle steht euch ein anderes vorgefertigtes Deck zur Verfügung, welches individuell auf eine Rolle abgestimmt und später von euch ab Stufe 5 auch verändert werden kann. Mit jedem Stufenaufstieg durch absolvierte Spiele erhaltet ihr zudem neue Karten.
Alles in allem gestaltet sich die Idee mit dem Kartensystem statt eines gewöhnlichen Item-Shops als äußert interessant, aber auch als unübersichtlich und komplex. Bis ihr da den Dreh raus habt wie ihr euren Helden während der Partie am besten ausstattet wird jede Menge Zeit vergehen. Auch der Deck-Builder gestaltet sich noch als etwas unübersichtlich und es benötigt viel Zeit um ein sinnvolles Deck zusammenzustellen. Auch innerhalb der Spiele dauert es als Anfänger sehr lange um sich in das Kartensystem einzufinden und Karten zu kaufen und sich damit auszurüsten.
Paragon verfügt über vielerlei interessanter Gameplay-Elemente an die man sich erstmal gewöhnen muss. Auch wird es schwer für Paragaon gegenüber der Konkurrenz zu bestehen. Dazu gehört neben der Optik auch ein oft simples und intuitives Gameplay, was bezogen auf die träge Steuerung und das scheinbar komplexe Kartensystem noch einige Probleme bei Paragon macht. Denn sicherlich wird kein Spieler viel Zeit investieren wollen um sich zunächst erstmal mit allen Mechaniken auseinanderzusetzen, auch wenn es noch zu interessant erscheint. Paragon muss noch um einiges flotter in der Bedienung werden, damit auch Casual-Spieler eine wahre Chance haben.
Wie bereits erwähnt ist zumindest die Optik von Paragon für ein Moba sehr beeindruckend und weiß zu gefallen. Zwar sind noch nicht alle Assets final und einige Bestandteile wie der Jungle fehlen noch oder Animationen wirken noch nicht ganz rund, aber für ein Spiel im Early Access macht Paragon sowohl optisch als auch technisch einen sehr guten Eindruck. Das Spiel läuft sehr flüssig und bietet euch angefeuert mit der neuen Unreal Engine 4 eine großartige Grafik mit tollen Effekten.
Unser Fazit zur Early Access Preview von Paragon
Paragon befindet sich derzeit als Early Access-Fassung noch in Entwicklung, geht jedoch bereits mitte August in die offene Beta-Phase. Sowohl auf PlayStation 4 als auch auf PC kann der Titel erworben und auf beiden Plattformen gespielt werden. Wir empfehlen jedoch aufgrund der Steuerung klar die PC-Version, da diese nicht nur etwas schicker ausschaut sondern sich deutlich einfacher bedienen lässt und ihr somit gegen Spieler mit Controller klar im Vorteil seid. Gegenüber den uns bekannten Moba-Titeln ist Paragon wahrlich eine gelungene Abwechslung, welche mit einer großartigen Optik und neuen Spielmechaniken auftrumpft.
Vergleichen lässt sich Paragon vom Kern her vor allem wegen der Perspektive mit Smite und Konsorten. Wir sind jedenfalls auf die weitere Entwicklung gespannt und freuen uns vor allem darauf wenn weitere Spieler und vor allem auf Freunde in der offenen Beta-Phase hinzustoßen können. Wir müssen jedoch zugeben das der Einstieg für Genre-Neulinge nicht sonderlich einfach ist und ihr oft frustriert sein werdet. Es fehlt oft der Überblick über die Karte, das eigene Team und generell wie ihr mit eurem Helden sowie dem Karten-System richtig umgehen sollt. Es bedarf auf jeden Fall etwas Zeit um sich bei diesem Titel einzufinden. Einen eigenen Eindruck könnt ihr euch ab dem 16. August verschaffen, sobald die Open Beta auf PC und PS4 startet!