Es ist offiziell das Jahr von Borderlands. Doch bevor im September endlich Borderlands 3 erscheint, dürfen wir uns nochmal ordentlich mit dem Remaster von Borderlands vergnügen, welches als Game of the Year Edition mitsamt jeglichen Download-Inhalten den Weg auf die PlayStation 4 gefunden hat. Darüber hinaus verfügt die ultimative Version auch über visuelle Verbesserungen. Auch spielerisch wurden ein paar Verbesserungen für ein besseres Spielerlebnis vorgenommen. Ob uns der nun schon zehn Jahre alte Koop-Looter- Shooter immer noch begeistern konnte, wird euch im folgenden Test präsentiert.
Die Kammerjäger sind zurück in Pandora
Borderlands hat förmlich das Genre der Looter-Shooter vor rund zehn Jahren definiert. Seitdem sind nicht nur Nachfolger der Reihe erschienen, sondern auch zahlreiche andere Titel haben sich in dem Genre breitgemacht. Borderlands vereint dabei ein actionreiches Ego-Shooter-Gameplay mit interessanten Rollenspiel-Elementen. Die Jagd nach immer besserer Beute durch unzähligen Waffen-Variationen, was zuvor hauptsächlich aus Rollenspielen wie Diablo bekannt war, stand dabei deutlich im Fokus. Und so prägte Borderlands damals maßgeblich den Begriff der „Looter-Shooter“.
Nun kehrt ihr auf den trostlosen Planeten Pandora zurück und erlebt beginnend in Fyrestone erneut die belebte Handlung mit all ihren skurrilen und zynischen Bewohnern. Dabei durchstreift ihr das Ödland bestehend aus Wüsten und Gebirgen und kämpft euch den Weg in Richtung der Kammer. Doch bis dahin stehen euch nochmal unzähligen Stunden Spaß ins Haus. Neben die völlig klischeehaft überspitzten Charaktere steht vor allem der schwarze Humor und natürlich die bombastische Action im Vordergrund.
Erneut könnt ihr einen der vier sehr unterschiedlichen Charaktere wählen, wobei jeder eine andere Klasse repräsentiert. Diesen könnt ihr nun abgesehen vom Farbschema auch etwas mit verschiedenen Gestaltungselementen unter „Köpfe“ individualisieren. Nach wie vor bewegt ihr euch durch die raue Welt, in welcher es nur so vor grimmigen Monstern und ruchlosen Banditen wimmelt. Diese könnt ihr frei wegballern wie es euch beliebt. Am meisten lohnen sich jedoch natürlich die Haupt- und Nebenmissionen. Nebenmissionen lassen sich dazu auch über das schwarze Brett annehmen. Das Missionsdesign gestaltet sich dabei recht simpel. Oft müsst ihr irgendwen oder irgendwas an einem bestimmten Ort ausschalten oder etwas Bestimmtes sammeln. Die Missionen variieren dabei vordergründig in der Schwierigkeit bzw. Stärke der Gegner. Gegner mit denen ihr euch auf keinen Fall einfach anlegen solltet sind zum Beispiel mit einem Totenkopf gekennzeichnet. Diese haben meist nur eine höhere Stufe und ihr solltet es später nochmal versuchen. Solltet ihr nämlich mal sterben, habt ihr noch eine letzte Chance um zurückzukehren, sofern ihr noch einen Gegner ausschalten könnt.
Abgesehen von der reizvollen Suche nach immer besseren Waffen, bei welchen die Werte zufällig generiert werden, kann vor allem das hervorragende Waffen-Gameplay überzeugen. Ob erfahrener Shooter-Spieler oder Neuling, das Gameplay machte einfach unglaublich viel Spaß. Dazu kann der Spaß gar verdoppelt und vervierfacht werden, wenn ihr lokal im Splitscreen oder online mit euren Freunden im Koop-Modus spielt. Damit stürzt ihr euch von einer explosiven Action-Sequenz zur nächsten und statt zu Fuß könnt ihr euch auch in bewaffnete Fahrzeuge setzen und damit die Gegend unsicher machen. Dazu präsentiert sich das erste Borderlands im Gewaltgrad nochmal deutlich höher gegenüber seinen Nachfolgern. Ungeschnitten dürft ihr nun auch spektakulär den Gegnern die Gliedmaßen oder den Schädel wegblasen. Das Grundprinzip des Looter-Shooters ist jedenfalls nach wie vor äußerst motivierend.
Umfangreich mit sinnvollen Verbesserungen
Dass die Borderlands: Game of the Year Edition mit all ihren zusätzlichen Inhalten umfangreich ist, steht wohl außer Frage. Das Komplettpaket enthält nämlich neben nigelnagelneuen legendären Waffen auch die vier Erweiterungen The Zombie Island of Doctor Ned, Mad Moxxi’s Underdome Riot, The Secret Armory of General Knoxx und Claptrap’s New Robot Revolution, welche neue Herausforderungen und Gebiete mit sich bringen. Darüber hinaus hat man auch zahlreiche Komfort-Verbesserungen am Spiel vorgenommen. Das Alter merkt man dem Spiel auf jeden Fall an und nicht alle technischen Schwächen konnten ausgebügelt werden. Doch alles in allem hat man das bestmöglichste aus dem Titel rausgeholt.
Dazu gehört unter anderem das automatisierte Aufsammeln einfacher Beute, wie Munition, Geldscheine oder Gesundheitspacks. Auch das Inventarsystem mit dem Handling der verschiedenen Gegenstände wurde nochmal etwas verbessert und geht wunderbar einfach von der Hand. Ebenso hat auch die Miniaturkarte aus dem zweiten Teil Einzug gehalten und vereinfacht die Koordination durch die Spielwelt.
In der Originalfassung war zudem nur ein Zwei-Spieler-Splitscreen möglich. Nun können auch auf der Couch bis zu vier Spieler zusammenspielen. Hierbei empfiehlt sich jedoch ein möglichst großer TV. Andernfalls könnt ihr auch wie gewohnt online zusammenspielen. Darüber hinaus dürft ihr sogar eure originalen Spielstände hochladen und diese wieder in der PS4-Fassung importieren.
Und zu guter Letzt kommen wir zu den visuellen Verbesserungen. Nach wie vor ist der Comic-Stil von Borderlands zeitlos. Nichtsdestotrotz wirkt der Titel schon etwas angestaubt. Verbessert wurden jedoch sowohl Lichteffekte, Texturen als auch die Charaktermodelle. Zudem könnt ihr den Titel sogar in 4K mit HDR auf PS4 Pro erleben. Sogar manche neue Level-Elemente wurden hinzugefügt, welche es auf den alten Plattformen nicht gab. Der Sound mitsamt Synchronstimmen ist nach wie vor gewohnt großartig.
Unser Fazit zu Borderlands: Game of the Year Edition
Mit Borderlands begann die Blütezeit der Looter-Shooter. Nun können erstmals auch PS4-Besitzer mit dem Komplettpaket der Game of the Year Edition in die Welt von Pandora einsteigen und die Anfänge der Kammerjäger miterleben. Auch wenn man nun nach knapp zehn Jahren dem Titel das Alter anmerkt, hat man dem Spiel sinnvolle Komfort-Verbesserungen sowie visuelle Optimierungen spendiert, welche den explosiven Spaß des Klassikers auf ein neues Level heben. Darüber hinaus könnt ihr nun auch lokal mit vier Spielern im Splitscreen auf die Jagd gehen.
Auch wenn die Handlung etwas schwächelt und das Missionsdesign noch etwas sehr repetitiv erscheint, kann der Titel mit seinen einfachen, aber dafür sehr motivierenden Spielmechaniken überzeugen. Die Jagd nach immer besserer Beute macht förmlich süchtig! Dazu erwartet euch mitsamt den Erweiterungen ebenso ein wunderbarer Umfang für unzählige Stunden Spaß entweder allein oder mit euren Freunden. Ein Blick zurück zu den Anfängen der Borderlands-Reihe lohnt sich auf jeden Fall. Immerhin kann man sich so nochmal perfekt auf Borderlands 3 vorbereiten!
Vielen Dank an 2K für die Bereitstellung eines Review-Keys.