2017 erschien mit Prey eine komplette Neuinterpretation des Sci-Fi-Titels Prey, welcher vieles anders machte und eine interessante Mischung aus Ego-Shooter und Action-Adventure mit Rollenspiel-Elementen darstellte. Einen Test zu Prey könnt ihr natürlich ebenfalls bei uns finden.
Nun ist mit „Mooncrash“ ein interessanter DLC für Prey erschienen, welcher wiederum neue spielerische Ansätze, eine neue Kampagne sowie neue Gegner mit sich bringt. Dazu soll der DLC vor allem dafür sorgen, selbst die besten Spieler ins Schwitzen zu bringen. Wie es uns dabei ergangen ist, könnt ihr im Test erfahren.
Die verhängnisvolle Flucht von der Mondbasis
Habt ihr in Prey selbst noch als Wissenschaftler Morgan Yu gespielt, schlüpft ihr in Mooncrash in die Rolle des Hackers Peter. Dieser arbeitet für das Konkurrenzunternehmen Kasma Corp. und begibt sich über eine Simulation auf die Mondbasis Pythea, welche ebenfalls von den Typhon-Aliens überrannt wurde. Dafür erlebt er aus der Sicht verschiedener Charaktere die dort stattgefundenen Geschehnisse. Trotz neuer Story-Sequenzen steht größtenteils das spielerische Geschehen im Fokus. Ihr könnt fünf verschiedene Charaktere spielen und euch stehen ebenso verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl, um von der Mondbasis zu entkommen. Jeder der Charaktere besitzt eine andere Hintergrundgeschichte und verfügt über andere Fertigkeiten, welche im Charakterauswahlbildschirm nachgelesen werden können.
Die Mondbasis selbst teilt sich in vier unterschiedliche Areale, welche mit zufällig generierten Gegnern, Waffen, verschiedenen Gegenständen sowie Anzugverbesserungen daherkommen. Demnach gestaltet sich jeder neue Lauf wie ein neues Erlebnis und wirkt daher sehr dynamisch. Nutzt die gefunden Waffen sowie eure Psi-Fähigkeiten um gegen die verschiedenen Gegner zu bestehen und von der Basis zu flüchten. Des Weiteren warten stets neue Ziele auf euch, welche zusätzlich Anreiz geben. Hierfür müsst ihr zum Beispiel eine Gegnerart mit einer speziellen Waffe erledigen, Crewmitglieder finden oder die Flucht erfolgreich abschließen. Dafür verdient ihr entsprechend Simulationspunkte. Damit ergibt sich für euch eine spannende und sich stets wandelnde Herausforderung, welcher ihr euch anpassen müsst.
Das große Ziel ist es natürlich mit jedem der fünf unterschiedlichen Charaktere die Flucht zu schaffen, was sich jedoch nicht als Zuckerschlecken herausstellt. Die Charaktere schaltet ihr nach und nach frei und sollte mit einem Charakter die Flucht gelungen sein oder ihr habt ins Gras gebissen, geht es mit dem nächsten Charakter weiter. Hierfür müsst ihr jedoch die zuvor durch die Nebenziele verdienten Simulationspunkte einsetzen. Darauf wird die Simulation zurückgesetzt und der Spaß geht von vorne los. Hierbei wird die Karte mitsamt Gegner und Gegenstände sowie Missionsziele natürlich neu generiert. Alle gesammelten Chipsätze für den Anzug, bereits freigeschaltete Fähigkeiten eines Charakters sowie Fabrikatorpläne bleiben euch jedoch erhalten. Damit gestaltet sich ein Neustart für euch demnach schon mal deutlich besser.
Ebenfalls lassen sich die Simulationspunkte für Waffen, Neuromods und Chipssätze investieren, um einen besseren Start zu gewährleisten. Die Kernmechaniken des Hauptspiels sind demnach erhalten geblieben. Jedoch gibt die Art und Inszenierung der Simulation mit den mehrfahren Zurücksetzungen zum Anfang dem Mooncrash-DLC den entsprechenden Rogue-Like-Charakter, welcher sowohl herausfordernd als auch reizvoll daherkommt. Da jeder Charakter andere Stärken besitzt und unterschiedliche Ziele besitzt, werdet ihr nicht drumherum kommen, mit den Charakteren mehrere Anläufe zu wagen. Nur mit den entsprechenden Fähigkeiten lassen sich durch bestimmte Aktionen im Laufe des Spiels bestimmte Fluchtmöglichkeiten freischalten. Dafür müsst ihr praktisch zusammenarbeiten, wenn auch jeweils nur mit einem Charakter nacheinander. Unter anderem schlüpft ihr in die Haut eines Volontärs, einer Technikerin, einer Putzkraft, eines Sicherheitsexperten sowie der Direktorin dieser Basis. Der Einstieg gestaltet sich jedenfalls deutlich einfacher, da euch recht früh zahlreiche Kräfte und starke Waffen zur Auswahl stehen. Das macht es jedoch nicht automatisch einfach.
Auch noch Zeitstress
Darüber hinaus ereilt euch auch noch zusätzlich ein gewisses Zeitlimit, welches die Zeit für Erkundungsausflüge eingrenzen soll. Dieses geht von der von euch genutzten Technik aus, um diese Simulation nachzuerleben. Diese Technik hat gewissermaßen ihre Probleme, was über eine Beschädigungsstufe angezeigt wird. Jeden Augenblick den ihr länger in der recht instabilen Simulation verbringt, wird es gefährlicher für euch. Das geht damit einher, dass zahlreiche neue, stärkere Gegner auf den dunklen Korridoren erscheinen. Damit steht euch ein weiterer Stolperstein im Weg, welcher den erfolgreichen Abschluss der Mission gefährdet. Spielerisch kann Prey: Mooncrash durch sein sehr dynamisches und abwechslungsreiches Spielprinzip punkten. Die Handlung rückt hierbei deutlich in den Hintergrund.
Technisch läuft die Erweiterung jedenfalls wunderbar flüssig. Lediglich die langen Ladezeiten sowie die etwas sehr überladene Tastenbelegung fallen störend auf. Optisch gleicht der DLC natürlich dem Hauptspiel. Zwar warten unterschiedliche Areale auf euch, doch hätte man sich atmosphärisch doch mehr Abwechslung wünschen können. Vieles wirkt damit sehr trist und unspektakulär. Immerhin bewegt man sich doch über längere Zeiträume durch die zufallsgenerierten Abschnitte. Nach wie vor können sich eure Ohren auf einen sehr gelungenen elektronischen Soundtrack freuen, welcher mit sphärischen Klängen für eine gute Stimmung sorgt.
Unser Fazit zu Prey: Mooncrash
Der Mooncrash-DLC zu Prey ist gewiss nicht für jedermann geeignet. War das Hauptspiel noch sehr auf die Handlung fokussiert, rückt diese im DLC sehr in den Hintergrund. Dafür präsentiert sich Mooncrash mit einem sehr interessanten spielerischen Ansatz, welcher sowohl in die Richtung Rogue-Like als auch Arcade geht. Euch erwartet eine Simulation der besonderen Art, in welcher ihr in die Rolle von fünf unterschiedlichen Charakteren schlüpft und euch in zufallsgenerierte Gebiete auf der Mondbasis Pythea begebt.
Dabei stellt Mooncrash eine mehr als gelungene Herausforderung dar. Schwächen lassen sich lediglich bei den langen Ladezeiten, der überladenen Steuerung sowie den etwas tristen Umgebungen finden. Sollte euch das Spielprinzip zusagen, werdet ihr mit der Prey-Erweiterung Mooncrash einige Stunden Spaß haben.