Wir haben für euch das Strategie- und Aufbauspiel Valhalla Hills getestet, welches von Funatics, den Entwicklern hinter Die Siedler 2 oder Cultures entwickelt wurde. Veröffentlicht wurde der Titel zunächst als Early-Access-Version auf Steam, welche wir für euch auf PC getestet haben. In Valhalla Hills schlüpft ihr in die Haut von Leko dem Gott der Baumeister und versucht euren eigenen Wikingerstamm aufzubauen und Gott Odin gnädig zu stimmen. Ob sich der Titel für begeisterte Fans von Aufbauspielen lohnt, wird euch unser Test mit Einblick in Early-Access-Phase zeigen.
Vom Gottessohn zum Baumeister
Der größte Wunsch im Leben eines jeden Wikingers ist es, mit dem Gott Odin auf den legendären Valhalla Hils in Asgard gemeinsam zu feiern und zu speisen. Dabei gilt es möglichst viel Ehre im Leben eines Wikingers anzuhäufen, damit einem dieser Wunsch nach dem Tod gewährt wird. Jedoch haben sich die Zeiten geändert und Odin empfängt selbst die Helden der Wikinger nicht mehr. Grund dafür ist Odins Sohn Leko, welcher lieber Gebäude errichtete, als den Traditionen der Wikinger, wie das Kämpfen und das Trinken, zu folgen. Demzufolge ähnelt Leko dem traditionellen Wikinger durch seine ausufernde Kreativität und sein Talent für Bauten nur wenig. Somit verbannte Odin Leko auf die Erde und ernannte ihn zum Gott der Baumeister, um sich zumindest so nützlich machen zu können.
Von nun an gilt es Odin zu beweisen, dass sowohl Leko als auch die Wikinger ihm würdig sind. Deshalb schließen sich Leko und die Wikinger zusammen, um zahlreiche ruhmreiche Taten zu verrichten und dabei Ehre anzusammeln, um Odins Zuspruch zurückzuerlangen und wieder Einlass in das Reich der Götter zu finden.
Das simple Wuseln der Wikinger
Spielerisch läuft Valhalla Hills keiner linearen Kampagne hinter her. Stattdessen startet ihr stets von neuem und müsst jeweils nacheinander vorgegebene Missionen und Aufgaben erledigen, welche eurer ungefähren Stufe entsprechen. Die Insel wird zu Beginn immer neu generiert und das Spiel wird zunehmend anspruchsvoller. Präsentiert wird euch somit ein wirklich interessantes Spielprinzip, welches jedoch nichtsdestotrotz einen guten Einstieg bietet.
Zu Beginn einer jeden Mission landet ihr und eure Anhänger immer auf der jeweils zufällig generierten Karte und versucht euren Wikingerstamm aufzubauen und gedeihen zu lassen. Ziel eines jeden Levels ist es euer Volk durch das Portal zu führen und genügend Ehre zu sammeln, um letztendlich die Aufmerksamkeit Odins zurückzuerlangen. Die benötigte Ehre erhaltet ihr einerseits durch das Bauen von Gebäuden, durch Kämpfe gegen die Wächter sowie die Besänftigung durch Opfer. Also so gut wie jede Tat die ihr ausführt, wird in irgendeiner Art und Weise belohnt.
Durch die Welt wird klassisch mit Maus oder Tastatur gesteuert. Am rechten oberen Bildrand werden zudem stets aktuelle Benachrichtigungen über fertiggestellte Gebäude, Ereignisse oder erreichte Erfolge eingeblendet. Hauptsächlich müsst ihr euch um die Grundversorgung der Wikinger kümmern. Um jedoch neue Gebäude errichten zu können benötigt ihr natürlich ebenfalls notwendige Ressourcen wie Holz oder Stein. Deswegen empfiehlt sich zu Beginn der Bau von Holzfällern und Steinbrüchen. Um zudem die allgemeinen Bedürfnisse wie Hunger und Schlaf zu stillen, gilt es Fischerhütten sowie Wohnzelte zu errichten.
Es ist wichtig sich um die Moral des eigenen Volkes zu kümmern, denn erfüllt ihr nicht deren Bedürfnisse, so gehen sie anderen Tätigkeiten nach und erfüllen nicht die notwendigen Arbeiten. Die Gebäudetypen teilen sich in die drei Bereiche Produktion, Logistik und Militär auf. Mit zunehmender Spielzeit schaltet ihr dabei zahlreiche neue Gebäude sowie Anbauten frei, welche bekannte Gebäudearten erweitern. So könnt ihr in der Nähe von Holzfällern ebenfalls eine Försterei für neue Bäume oder einen Hackblock zum herstellen von Planken errichten. Somit baut ihr nach und nach euer Dorf auf und versucht alle Wikinger möglichst gut zu versorgen und möglichst viel aus den erwirtschafteten Ressourcen zu gewinnen.
Hierbei ist es jedoch genauso wichtig, die Gebäude auf die vorhandene Beschaffenheit des Untergrunds auszurichten. Demzufolge benötigt ihr weniger Rohstoffe zum Bau, wenn die angezeigten Felder grün und nicht rot oder orange sind. Auch ist je nach Gebäudetyp entscheiden wo ihr eure Gebäude platziert. Demzufolge lohnt sich eine Farm nur auf grünen Grasflächen und Holzfäller nur der Nähe von Wäldern. Immerhin verfügt jedes Gebäude über einen individuellen Radius. Habt ihr also auch erste Militärlager errichtet und Krieger eingestellt, kann es an die Portale gehen.
Kampf oder Opfergaben für die Wächter
Die Portale bieten eine Chance zum Bifröst zu gelangen, um nach Asgard zurückzukehren. Die Portale sind bereits zu Beginn sichtbar und Ziel eines jeden Levels ist es, letztendlich die Wächter der Portale zu bekämpfen und durch die Portale hindurchzuschreiten. Jedoch empfiehlt es sich stets gegen Ende, nachdem ihr alles nötige aufgebaut habt, die Portale zu öffnen. Denn auf euch warten unfreundliche Gegner, welche mit jedem Level zunehmend stärker und vielfältiger werden. Neben der Möglichkeit zum Kampf könnt ihr außerdem auch Opfergaben nutzen, um die Wächter zu besänftigen.
Wer gerne seine Stärken im Kampf beweisen möchte, dem empfehlen wir ebenfalls entsprechende Gebäude, um die eigenen Krieger zu stärken. Somit empfiehlt es sich die Waffenproduktion oder die Brauerei in der Nähe der Militärlager zu errichten. Einerseits können sich die Wikinger mit den nötigen Waffen ausrüsten und andererseits durch Malzbier stärken und ihre Lebensenergie steigern. Seid ihr zudem im Besitz von Gold, so könnt ihr auch die Angriffskraft der Wikinger zusätzlich stärken, um mehr Schaden zu verursachen.
Solltet ihr Probleme bekommen und die Wächter greifen euch an, so gilt es euer Startportal zu beschützen. Dies ist nämlich euer Startpunkt auf jeder Karte und wird dieser zerstört, so habt ihr das jeweilige Level verloren. Besteht ihr jedoch, so habt ihr die Mission abgeschlossen und schreitet zur nächsten, wo alles von neuem beginnt. Auch erhaltet ihr nach Abschluss einer Mission eine Übersicht über die errungenen Erfolge sowie die freigeschalteten Gebäude für die nächste Karte.
Zusätzlich findet ihr an der linken oberen Ecke außerdem stets die aktuelle Tageszeit und die Zeit die seit eurer Ankunft auf der Insel vergangen ist. Bei wem das Wikingerleben zu langsam verläuft, dem können wie die Erhöhung der Spielgeschwindigkeit in drei Stufen empfehlen.
Optik & Sound
Auch optisch weiß Valhalla Hills zu gefallen. Stilistisch richtet sich der Titel sehr an den Stil der zweiten Generation der Siedler. Auch wenn es zu Beginn zum Teil gewöhnungsbedürftig erscheint, finden wir den Stil unglaublich knuffig. Auch schaut der Titel generell recht gut aus und kann durch tolle Effekte und Details begeistern. Immerhin läuft das Aufbaustrategiespiel mit der neuen Unreal Engine 4. Das Spiel erzeugt somit eine sehr hübsche und freundliche Atmosphäre, die in die Wikingerwelt förmlich einlädt.
Untermalt wird euer kleines Abenteuer von sehr gemütlichen Klängen, welche passend zur Atmosphäre beitragen. Neben dem üblichen Orchesterinstrumenten kommen außerdem auch Flöten oder Harfenspiele zum Einsatz. Dazu murmeln die Wikinger verwunderlich amüsant in ihrer unverständlichen Sprache vor sich hin, was ebenfalls für gute Stimmung sorgt. Deutsch vertont wurde hingen nur das Intro, welches die Geschichte des Spiels einleitet.
Fazit
Als Fans von Aufbauspielen haben wir uns in die wundervolle Welt von Valhalla Hills gestürzt und können euch bereits jetzt als Fans des Genres verraten, dass euch dieser Titel gefallen wird! Bereits in der derzeitigen Early-Access-Phase konnte uns das Spiel vollends überzeugen und stellte sich als ein überaus gelungenes Aufbauspiel heraus. Selbstverständlich wird das Rad mit Valhalla Hills nicht neu erfunden, jedoch fällt der Titel durch seine besondere Optik, die putzigen Wikinger und die stets interessant gestalteten und zufallsgenerierten Karten auf.
Dazu wird euch ein simples, aber überzeugendes Gameplay und ein schöner Tag-und-Nacht-Wechsel geboten. Jedoch solltet ihr den Titel auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Vor allem der stets ansteigende Schwierigkeitsgrad sorgt für Motivation und Herausforderung. Wer ein Fan von Aufbauspielen ist und bereits die Siedler 2 mochte, der sollte sich unbedingt Valhalla Hills anschauen!