Mit Uncharted 4: A Thief’s End erwartet uns der vierte und letzte atemberaubende Abenteuer-Ableger rund um den Schatzjäger Nathan Drake. Bereits im Vorfeld gab es allerhand Aufmerksamkeit für Uncharted 4. Alle waren gespannt ob es Naughty Dog wieder einmal schaffen würde, mit Uncharted neue Maßstäbe in Sachen Optik zu setzen und dazu ein Gameplaytechnisch gelungenes Spiel abzuliefern. Ob das letzte Abenteuer den sehr hohen Erwartungen der Fans gerecht wird, möchten wir euch im folgenden Test verraten.
Ein letztes mal gemeinsam mit seinem Bruder
Uncharted 4: A Thief’s End setzt nach einigen Jahren nach den Ereignissen von Uncharted 3 ein. Nathan lebt gemeinsam mit seiner Frau Elena ein eher ruhiges und bodenständiges Leben. Die Karriere als Schatzjäger hat er bereits an den Nagel gehängt und gegen den öden Büroalltag eingetauscht. Dies hat er Elena zu liebe getan, jedoch wird er nichtsdestotrotz ein allerletztes Mal aufbrechen und sich in ein letztes Abenteuer stürzen. Grund dafür ist die Wiederkehr des totgeglaubten Bruders Sam. Dieser steckt so ziemlich in der Klemme und muss sich quasi sein Leben freikaufen. Deshalb machen sich die beide auf den Weg, um den Schatz des Piraten Henry Avery zu finden. Elena darf davon natürlich nichts wissen, weshalb Nathan ihr vorhaben verheimlicht.
Wer die Vorgänger kennt, wird sich schnell in das Spielgeschehen einfinden können. Die Handlung wird dabei direkt fortgesetzt und behandelt ebenso die Gefühlswelt von Nathan. Zwar hat er an Reife gewonnen, doch sehnt er sich nach wie vor nach jeder Menge Abenteuerlust und Nervenkitzel. Neben Nathan und Sam schließt sich eurer Unternehmung ebenfalls der altbekannte Sully an. Somit könnt ihr euch wieder auf starke und vor allem gewohnt humorvolle Dialoge freuen. Zudem könnt ihr gelegentlich auch aus unterschiedlichen Antwortmöglichkeiten wählen, was jedoch keinen Einfluss auf die Handlung hat.
Heiße Gefechte in einer offeneren Welt
Gegenüber den Vorgängern erwarten euch gegenüber den bekannten Schlauchleveln weit größere Areale, welche ihr umfangreich erkunden und auch mit Autos oder Motorbooten befahren könnt. Dies bringt zusätzlich etwas Abwechslung in das übliche Leveldesign und auch die Steuerung der Fahrzeuge geht gut von der Hand. Gelegentlich kann es vorkommen, dass man von der Strecke abkommt, doch diese kurzen Passagen bereiten sehr viel Spaß. Des Weiteren hat man etwas die Klettermechanik angepasst und den weg lediglich mit Kreidemarkierungen gekennzeichnet. Ansonsten hangelt ihr euch wie gewohnt von der einen Felskante zur nächsten.
Ein neues wirklich sehr nützliches Werkzeug ist dabei der Greifhaken. Dieser erleichtert das Kletter um einiges. Mit Hilfe der L1-Taste könnt ihr den Greifhaken an Ästen oder Vorsprüngen befestigen und auch größere Abgründe überwinden oder auf höhere Orte gelangen. Neu sind außerdem auch die Rutsch-Passagen, bei welchen ihr oftmals steile Felswände oder Hügel herunterrutscht.
Ebenfalls hat das Gameplay auch einige Überarbeitungen am Kampfsystem erhalten. Einerseits stehen nun vor allem auch Kämpfe ohne Waffen mehr im Mittelpunkt. Neu sind darunter Markierungen, welche euch symbolisieren inwieweit Gegner bereits alarmiert sind. Dies wird durch verschiedene Farben (Grau, Gelb oder Orange) entsprechend von nicht alarmiert bis hin zu alarmiert dargestellt. Auch eine neue Waffenphysik ist mit an Bord. Die Gewehre verziehen sich nun deutlich bei Dauerfeuer und zusätzlich wird euch über das Fadenkreuz angezeigt, wo die Kugeln eintreffen. Dabei unterscheidet sich natürlich das Waffenverhalten stark je nach gewählter Waffe. Insgesamt wirken die Auseinandersetzungen nun weitaus dynamischer, weshalb ihr euch auf spannende Gefechte gegen große Gegnergruppen freuen könnt.
Nach wie vor steht euch eine Zielhilfe zur Verfügung, welche über das Menü aktiviert werden kann, jedoch standardmäßig deaktiviert ist. Dadurch zielt das Fadenkreuz direkt auf sichtbare Gegner und das Gameplay wird dadurch sehr vereinfacht. Wer demzufolge nicht so gut im Umgang mit der Waffe ist oder mit den Überarbeitungen nicht so gut klar kommt, kann gerne diese Zielhilfe aktivieren und dieses Abenteuer in vollen Zügen genießen. Ebenfalls deutlich vereinfacht erscheinen die nur wenigen Rätsel. Diese sind kaum herausfordernd und auch schnell gelöst. Das finden wir etwas schade, da vor allem Rätsel einen großen Reiz bei derartigen Abenteuern ausmachen.
Die grafische Referenz auf PS4
Mit Uncharted 4 erwartet euch ganz klar die neue grafische Referenz auf PlayStation 4, welcher mitsamt ihrer Präsentation neue Maßstäbe auf Konsolen setzt. Dazu tragen unter anderem die sehr detaillierte Spielwelt, die sehr guten Texturen und auch die großartigen Animationen bei. Dabei kommt es auf dem Bildschirm zu Events epischem Ausmaßes, wobei das Spiel nach wie vor zu jeder Zeit flüssig mit einer Bildrate von 30 Bildern pro Sekunde dargestellt wurde. Demzufolge hat sich Naughty Dog mit Uncharted 4 wieder einmal den Platz des wohl schönsten Spiels für PlayStation 4 gesichert und sammelt auch weitere Pluspunkte bei der Technik.
Dazu gehören unter anderem die nicht mehr vorhandenen Ladezeiten sowie die Zwischensequenzen in Ingame-Optik, bei welchen spannende Kamerafahrten oder Perspektivenwechsel perfekt in den Spielfluss übergehen. Des Weiteren kann der Titel nicht nur optisch, sondern auch akustisch vollends überzeugen. Euch wird ein großartiger, imposanter Soundtrack geboten, welcher jede Situation im Spielgeschehen perfekt untermalt. Dazu stehen euch wieder zahlreiche Optionen im Audiomenü zu Auswahl.
Zu guter Letzt ist zu erwähnen, dass das Spiel über eine moderate Spielzeit von rund 13 bis 14 Stunden je nach Schwierigkeitsgrad verfügt und es wieder jede Menge sammelbare Schätze zu sammeln gilt. Auch wieder dabei sind zahlreiche Modifikationen sowie Kostüme und Cheats, welche ihr nach dem ersten Durchgang aktivieren könnt. Als kleines Extra neben der großartigen Einzelspieler-Kampagne gibt es natürlich ebenfalls wieder einen Multiplayer, bei welchem ihr in zahlreichen bekannten Modi wie Team Deathmatch oder Plünderung gegen andere Spieler antreten könnt.
Fazit
Mit Uncharted 4: A Thief’s End erwartet euch der gebührende Abschluss eines wahren Schatzjägers. Der vierte Ableger der Reihe erfüllt wohl alle Ansprüche und Wünsche der Fans und bringt daher zahlreiche Überarbeitungen, Verbesserungen und Neuerungen mit sich. Euch wird eine gewohnt interessante Handlung geboten, welche über zahlreiche Höhepunkte, gute Dialoge und jede Menge Humor verfügt. Das Gameplay ist dynamischer und bereitet jede Menge Spaß. Dazu stehen euch nun größere Areale zur Erkundung zu Fuß oder mit Fahrzeug offen.
Neben dem guten Gameplay sticht jedoch die unglaubliche Grafikpracht des Spiels hervor und setzt so neue Maßstäbe in Sachen grafische Präsentation und Technik auf PlayStation 4. Gerne hätten wir uns noch etwas mehr Rätsel gewünscht, doch abgesehen davon gibt es an Uncharted 4 wirklich kaum etwas zu meckern. Naughty Dog hat mit Uncharted 4 ein neues Meisterwerk abgeliefert, welches die Geschichte rund um Nathan Drake imposant zum Abschluss bringt. Wir sprechen für diesen Titel eine klare Kaufempfehlung für alle PlayStation 4-Spieler aus!