Battle-Royale-Titel sind momentan richtig am boomen. Auch The Darwin Project gehört gewissermaßen dazu, verfolgt dabei jedoch ein anderes Gameplay-Konzept, welches deutlich interessanter scheint. Hierbei stehen nicht nur die Kämpfe gegen andere Spieler im Vordergrund, sondern auch die Natur hat Einfluss auf euch und ein Spielleiter, welcher für Unterhaltung sorgt, darf auch nicht fehlen. Viel besser lässt sich The Darwin Project also mit „The Hunger Games“ vergleichen. Wir haben uns The Darwin Project für PC in der Early Access-Phase näher angeschaut.
Überleben ist alles
Dem ein oder anderen dürfte eventuell bereits die Laune an den 100-Spieler-Battle-Royale-Deathmatches vergangen sein und wünscht sich etwas Abwechslung für zwischendurch. Mir persönlich sagt Fortnite auch nicht unbedingt zu, auch wenn es vor allem mit Freunden Spaß macht. The Darwin Project bietet dabei einen komplett anderen Ansatz, welcher mir direkt deutlich besser gefallen hat und nicht nur, weil man nichts bauen muss. Bauen ist nun mal nicht für jedermann. Stattdessen treffen in The Darwin Project lediglich zehn Spieler aufeinander, welche zufällig in verschiedenen Zonen der Karte starten. Diese müssen dabei um ihr Überleben kämpfen und müssen in eisiger Kälte auch den Gegebenheiten der Natur widerstehen. Ein 11er Spieler übernimmt dazu die Rolle des Spielleiters und kann durch gezielte Aktionen für actionreiche Momente sorgen, wodurch The Darwin Project wie eine makabre Art einer TV-Show wirken kann.
Anders als in Fortnite oder PUBG hantiert ihr zudem nicht mit klassischen Waffen, sondern bekommt Pfeil und Bogen zur Seite gestellt, was natürlich deutlich besser zum Survival-Feeling passt und dem ein oder anderen auch besser gefallen dürfte, sofern ihr kein Freund klassischer Waffen seid. Ansonsten bekommt ihr noch eine schicke Axt für Nahkampfangriffe zur Verfügung gestellt, welche sich ebenso in den anderen Titeln vermissen lässt. Wie zuvor kurz angerissen startet ihr direkt auf der Karte ohne vorherigen Flug über die Karte. Die Karte selbst teilt sich in sieben sechseckige Areale, welche nacheinander geschlossen werden, wodurch sich das Gebiet zunehmend eingrenzt.
Doch bis die ersten Überlebenskämpfe anstehen, startet ihr allesamt in Ruhe an unterschiedlichen Punkten. Dort könnt ihr euch zunächst mit Ressourcen eindecken und auf die Kämpfe vorbereiten. Auch müsst ihr euch stets vor der drohenden Kälte schützen, weshalb ihr einerseits Feuer machen müsst oder euch aus Leder dickere Kleidung zulegen könnt. In The Darwin Project übernimmt die Herstellung von Gegenständen eine bedeutende Rolle. Statt schnöde auf Kistenjagd zu gehen, sammelt ihr verschiedene Materialien und könnt sehr abwechslungsreiche Objekte herstellen, welche euch im Kampf sehr nützlich sein werden. Unter anderem könnt ihr Holz und Leder sammeln und für besonders coolen Stuff erscheinen müsst ihr eines der Elektronik-Lager aktivieren. Daraus könnt ihr wiederum besonders hochentwickelte Technologien, wie Tarnfeld, Schutzschild oder Teleporter herstellen.
Ansonsten könnt ihr mit den gewöhnlichen Materialien verschiedene Pfeile, Schutzkleidung, Schuhe oder auch verschiedenste Fallen herstellen. Eure Axt könnt ihr in Bezug auf den Schaden auch mit Schleifsteinen verbessern. Für die Kälte gibt es zudem neben eurem Leben eine gesonderte Anzeige. Auch wird es optisch dargestellt, wenn ihr den Kältetod entgegen geht. Um das legen eines Feuers kommt ihr demnach nicht. Dieses verrät wiederum eure Position. Auch so lohnt es sich nicht, sich zu lange zu verstecken. Ihr seid deutlich besser dran, wenn ihr die Karte erkundet und die wertvollen Energie-Lager erbeuten könnt.
Auf der aktiven Jagd
Immerhin stehen stets immer nur zehn Spieler gegeneinander und daher bietet The Darwin Project auch ein interessantes System, um andere Spieler zu verfolgen. Jeder Spieler hinterlässt nicht nur Spuren im Schnee, sondern auch gesammelte Ressourcen hinterlassen Hinweise. So werden Position und Entfernung offenbart. Das fühlt sich vor allem besonders gut an, wenn ihr in die Rolle des Jägers schlüpft. Ihr nehmt die Fährte eures Opfers auf und geht gekonnt auf Jagd. Sind die Rollen jedoch vertauscht, fühlt es sich als Opfer nicht mehr so gut an und ein spannender Überlebenskampf entbrennt. Behaltet also stets im Hinterkopf, dass ihr vom Jäger auch zum Gejagten werden könnt.
Der größte Unterschied zwischen The Darwin Project und den anderen Battle-Royale-Titeln, neben dem Hunger Games-Ansatz, stellt jedoch der Spielleiter als elfter Spieler dar. Dieser verfügt über eine Kameradrohne und kann so das Geschehen entspannt beobachten und jeder Zeit in das Spiel eingreifen. Insgesamt stehen euch elf Aktionen zur Verfügung, welche ihr jeweils nur einmalig nutzen könnt. Unter anderem könnt ihr Spieler heilen, unverwundbar machen, aufwärmen oder sichtbar machen, eine Zone komplett sperren, ein Elektronik-Lager aktivieren, die Schwerkraft einer Zone reduzieren oder gar eine Bombe in eine Zone abwerfen, welche nach 40 Sekunden alle tötet.
Bis dahin müsst ihr jedoch zunächst sogenannte Action-Points aufbauen, welche ihr über jede Minute des Spiels erhaltet. Die einfacheren Aktionen kosten dabei zwei bis drei Punkte und die besonders einflussreichen Aktionen benötigen bereits fünf Punkte. Zudem kann der Spielleiter mit Hilfe des Voice-Chats auch mit den Spielern kommunizieren und so entweder Tipps geben oder Spieler in eine Falle locken. Je nachdem welche Art ihr bevorzugt, könnt ihr auch in der Rolle des Spielleiters jede Menge Spaß haben und vor allem die Zuschauer unterhalten. Es obliegt euch, ob ihr Spielern helft oder ihnen die Hölle heiß macht.
Optisch verfolgt auch The Darwin Project einen Comic-Stil, welcher sehr gut mit Fortnite zu vergleichen ist. Das sehr moderne Interface kann zudem auch überzeugen und ist sehr schnell verstanden. Die verschiedenen Crafting-Optionen könnt ihr nämlich aus einem entsprechenden Rad auswählen. Seit Ende April hat zudem das Modell gewechselt und The Darwin Project ist nun als Free2Play-Titel erhältlich. Demnach könnt ihr den Titel kostenlos mit euren Freunden ausprobieren. Im Ingame-Shop lassen sich lediglich kosmetische Gegenstände für euren Charakter finden, welche ihr über die virtuelle Ramen-Währung erwerben könnt. Zudem könnt ihr umfangreiche Statistiken einsehen sowie euer Crafting-Rad anpassen und zwischen unterschiedlichen Strategien varrieren.
Unser Eindruck
The Darwin Project verspricht im Vergleich zur Battle-Royale-Konkurrenz ebenso viel Spaß und kommt mit einer etwas anderen Spielidee daher. Noch befindet sich der Titel in der Early-Access-Phase und es wird einige Zeit dauern bis der Titel offiziell erscheinen wird. Auch hat man bereits das Geschäftsmodell auf Free2Play gewechselt um die Spielerzahlen hochzuhalten. Der erste Eindruck ist auf alle Fälle positiv und uns hat vor allem der Hunger Games-Ansatz gefallen.
Das Erlebnis auf der Jagd ist ein deutlich intensiveres. Zudem bietet auch der Modus als Spielleiter eine gelungene Abwechslung. Ebenso ist es wohl vom eigenen Geschmack abhängig, ob Bogen und Axt einem als Waffen besser gefallen, statt die üblichen Shooter-Waffen. Mir persönlich hat es jedenfalls mehr zugesagt. Immerhin kommen die vielfältigen Crafting-Optionen obendrauf.
Wir sind gespannt wie es mit The Darwin Project weitergeht und fügen eine Wertung sowie ein Update des Reviews nach der Veröffentlichung hinzu.