Japanische Rollenspiele sind derzeit wieder sehr stark vertreten und feiern große Erfolge. Neben zahlreichen bekannten Marken sowie Neuzugängen, feiern ebenso Klassiker oder ältere Titel ihre Rückkehr. Mit Shining Resonance Refrain veröffentlicht Atlus nun ein JRPG welches hierzulande nie erhältlich war. Der Titel erschien nämlich bereits 2014 in Japan für PlayStation 3. Neben den in Englisch lokalisierten Texten, bringt Shining Resonance Refrain zudem den namensgebenden Refrain-Modus mit sich, welcher unter anderem neue spielbare Charaktere und weitere Inhalte mit sich bringt. Ob uns die Neuauflage des japanischen Rollenspiels zugesagt hat, wird euch unser Test näherbringen können.
Mystischen Klängen und mächtigen Drachen
Bevor ihr in Shining Resonance Refrain startet, könnt ihr zunächst zwischen zwei verschiedenen Modi wählen. Darunter der klassische sowie der Refrain-Modus. Hierbei wird empfohlen zunächst das Spiel im klassischen Modus zu spielen. Mit dem Refrain-Modus kommen nämlich zwei neue spielbare Charaktere und neue Story-Inhalte hinzu. Zu viel möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht verraten. Wir können nur sagen, dass es etwas ungewöhnlich wird und um dem vorzubeugen, spielt lieber erstmal auf normal. Was die Geschichte von Shining Resonance Refrain anbelangt, gestaltet sich der Einstieg für ein JRPG gewohnt langwierig und nicht für jedermann verständlich.
Um es nochmal kurz zusammenzufassen: Vor langer Zeit lebten sowohl die mächtigen Drachen als auch die Hochelfen friedlich in der Welt von Alfheim auf einer Insel. Wie so oft wurde dieser Frieden natürlich von einer bösen Macht gestört. Hierbei handelte es sich um Deus, ein finsteres und zugleich mächtiges Wesen, welches einen Krieg hervorgebracht hat, um die Welt zu zerstören und nach seinen eigenen Vorstellungen neu zu errichten. Nach unzähligen Verlusten konnte Deus jedoch besiegt werden, hierbei wurde die Insel jedoch deutlich im Mitleidenschaft gezogen, weshalb die Elfen sich einen neuen Ort zum Leben suchen mussten und auf das Festland gezogen sind. Zusammen mit den dort angesiedelten Menschen wurde das Königreich Astoria gegründet. Nicht lange und schon bald stand ein neuer Konflikt ins Haus, welcher durch das lombardische Imperium entflammt ist.
Zugleich wurde bereits während des Kriegs gegen Deus die Zahl der Drachen stark dezimiert, wodurch sie zur Seltenheit wurden. Protagonist Yuma hingegen trägt die Seele des legendären „Shining Dragon“ in sich, welche sowohl eine große Macht als auch große Verantwortung mit sich bringt. Ebenso gibt es als einige wenige Instrumental-Waffen, welche aus den Schuppen des Shining Dragon geschmiedet wurden und für ein Gleichgewicht in der Welt sorgen sollen. Die Träger dieser Waffen werden als Dragoneer bezeichnet, wozu ein Großteil der Hauptcharaktere in Shining Resonance Refrain gehören. Da Yuma selbst die Macht seiner Kraft bewusst ist und niemand unschuldiges verletzen möchte, nutzt er seine Kraft nur sehr selten und zögerlich.
Zu Beginn des Spiels wird euch zunächst die Steuerung mit Hilfe eines kleinen Tutorials zu jedem Charakter nähergebracht. Das actionreiche Echtzeit-Kampfsystem erinnert dabei vor allem an die Tales of-Reihe und macht einen recht guten Eindruck. Sobald ihr einem Gegner begegnet, geht es in den Kampf und ihr könnt in einem begrenzten Areal eure Aktionen ausführen. Hierbei stehen euch verschiedene Kampfmanöver zur Verfügung. Effektiv sind dabei vor allem aneinandergereihte Kombos. Ihr solltet jedoch stets auf euren Ausdauerbalken achten, sonst lässt sich kein Angriff mehr ausführen. Seid ihr besonders erfolgreich, könnt ihr entsprechend starke Angriffe ausführen. Im Laufe des Spiels schließen sich sehr unterschiedliche Charaktere eurer Gruppe an, welche allesamt unterschiedliche Fähigkeiten besitzen und sich damit im Kampf auch unterschiedlich anfühlen. Der Charakterwechsel geht jedenfalls sehr flüssig von der Hand und die Kämpfe machen eine Menge Spaß.
Selbstverständlich kann sich Yuma im Laufe des Spiels als Träger der Drachenseele auch später selbst in einen Drachen verwandeln und schier übermächtige Angriffe ausführen. Dabei besteht jedoch das Risiko, dass er die Kontrolle verliert und sich das Blatt stark wendet. Dabei kann eure Gruppe sehr schnell zu Grunde gehen. Eine wirkliche taktische Ausrichtung lässt sich eurer Gruppe zudem nur sehr ungenau mitgeben. So wird unter anderem mit wichtigen Ressourcen, wie Mana nicht sehr sparsam umgegangen. Das kann schon mal nach hinten losgehen. Was die Gegnerstärke anbelangt, müsst ihr vor allem zu Beginn des Spiels doch etwas grinden, damit ihr den ein oder anderen Boss bezwingen könnt. Später warten zudem zufallsgenerierte Dungeons auf euch, in welchen ihr gut Stufen sammeln könnt. Was die Quests anbelangt, lassen sich diese überwiegend auf einfache Fetch-Quests reduzieren, welche nicht sonderlich fordernd sind.
Des Weiteren dürfen natürlich auch nicht besondere Events fehlen, in denen sich die Gruppenmitglieder untereinander kennenlernen und Beziehungen eingehen können. Darüber hinaus gibt es ein sogenanntes B.A.N.D.-System. Demnach baut sich während der Kämpfe eine entsprechende Energie-Leiste für eure Helden auf und eure Gruppe fungiert mit ihren Waffen-Instrumenten wie eine Art Band. Je nach Aufstellung erhalten die Mitglieder verschiedene positive Effekte. Ach übrigens wird auch in Shining Resonance Refrain noch recht klassisch an Speicherpunkten gespeichert.
Trotz stereotypen bei den Charakteren hat uns das Design des ein oder anderen Charakters doch gut gefallen. Vor allem die Entwicklung der Charaktere im Laufe des Spiels rückt positiv ins Licht. Zwar ist der Titel schon etwas älter, doch macht er auf PlayStation 4 optisch einen guten Eindruck. Sowohl Charaktermodelle, Monster, Menüs und Illustrationen wissen zu gefallen. Lediglich die altbackene Umgebung erinnert an frühere Zeiten. Untermalt wird das JRPG von angenehmen Klängen, japanischen Gesängen und aufregenden Kampfsounds. Die Texte sind zudem lediglich wie gewohnt in Englisch. Ebenso stehen sowohl eine englische als auch eine japanische Tonspur zur Auswahl.
Unser Fazit zu Shining Resonance Refrain
Mit Shining Resonance Refrain gesellt sich ein weiteres sehr solides JRPG in eure Sammlung, welches euch sicherlich noch gefehlt hat. Die Handlung ist wie so oft zugleich schwer durchschaubar als auch irgendwie generisch und mit Klischees behaftet. Doch immerhin gibt’s Drachen! Gleiches gilt für die stereotypischen Charaktere, wovon uns der ein oder andere jedoch vom Stil sehr zugesagt haben. Vor allem die neuen Refrain-Charaktere sind recht interessant und bringen zusätzliche Story-Inhalte mit sich. Dafür wartet immerhin ein sehr ordentliches Action-Echtzeit-Kampfsystem auf euch, welches vielfältig Spaß verspricht. Leider sind auch die Quests nicht besonders anspruchsvoll. Gut gefallen hat uns jedenfalls der Stil und der allgemeine Charme, den der Titel versprüht.
Da der Titel hierzulande nie erschienen ist, richtet sich der Titel vor allem an Fans des JRPG-Genres. Sollte euch demnach der Stil sowie das Kampfsystem zusagen, könnt ihr einen Blick wagen, auch wenn Shining Resonance Refrain in manchen Punkten Potenzial verschenkt hat.