Mit Megadimension Neptunia VIIR erwartet euch eine erweiterte Fassung des 2016 hierzulande für Playstation 4 erschienenen japanischen Rollenspiel-Titels Megadimension Neptunia VII. Hinzugefügt wurden unter anderem VR-Szenen für PS VR, bei welchen ihr die bekannten CPU-Damen in eurem virtuellen Wohnzimmer erleben könnt. Was der Titel darüber hinaus zu bieten hat und wie es um die Rettung von Gameindustri steht, könnt ihr in unserem Test erfahren.
In einer fremden Dimension unterwegs
Wie mag es auch anders sein, steht bereits wieder eine Neuwahl der CPU von Gameindustri an. Während sich die bekannten Heldinnen Neptune und Nepgear sich vollstens auf die Wahlen vorbereiten, finden sie eine mysteriöse Spielkonsole, welche sie zuhause angeschlossen, kurzerhand in eine andere Dimension verfrachten. Diese fremde Dimension schaut so gar nicht gut aus und wird von einem fiesen Monster verwüstet. Schnell wird den beiden klar, dass sie sich nicht mehr in ihrer Dimension befinden. Dabei treffen sie auf die CPU dieser Dimension namens Uzume Tennouboshi, welche die beiden über die Geschehnisse dieser Welt aufklärt. So ist das mächtige Wesen in Wirklichkeit eine dunkle CPU, welche für die Zerstörung der sogenannten Zero Dimension verantwortlich ist.
Natürlich bieten unsere bekannten Heldinnen ihre Hilfe im Kampf gegen die dunkle CPU an. Zusätzlich zu diesem Handlungsstrang mit dem Titel „Zero Dimension Neptunia Z: Twilight of the Desperate CPU2 warten mit „Hyper Dimension Neptunia G: The Golden Leaders, Reconstructors of Gamindustri“ und „Heart Dimension Neptunia H: Trilogy Finale: Into Legend“ zwei weitere Szenarien auf euch, welche die Handlung noch umfangreicher gestalten. Dazu laufen die ersten beiden Handlungsstränge in der dritten Episode zusammen, was besonders interessant werden dürfte. Im Vergleich zu anderen Serienablegern gestaltet sich die Handlung von Megadimension Neptunia VIIR etwas düsterer. Dabei verzichtet man jedoch keinesfalls auf den bekannten Humor der Reihe. Nach wie vor steht der Fanservice an vorderster Stelle und Anspielungen zur Spieleindustrie kommen ebenfalls nicht zu kurz.
Leider gestaltet sich der Einstieg für Neulinge nicht so vorteilhaft. Zwar kommt es zu Beginn des Spiels natürlich nochmal zu einer kurzen Vorstellung der Charaktere, doch ohne Vorwissen oder Kenntnis über die Reihe fühlt man sich etwas verloren. Hinzugekommen sind wie anfangs erwähnt die VR-Sequenzen im Laufe des Spiels. In diesen könnt ihr mit den Damen in einem virtuellen Wohnzimmer einen Plausch halten. Hierfür wird jedoch nicht zwingen die PSVR benötigt und ihr könnt auch mittels der normalen Controllersteuerung eure Bewegungen steuern. Am interessantesten sind diese Szenen wohl für Fans.
Das Gameplay von Megadimension Neptunia VIIR ist ganz solide. Ihr könnt ihr freu in den Realen bewegen und Gegner gezielt angreifen. Die Spielwelt ist dabei relativ linear angelegt und lässt euch kaum Möglichkeiten auf Abwege zu kommen. Wer bereits andere Titel der Megadimension Neptunia-Reihe kennt, wird sehr schnell in das Spiel finden. Das Kampfsystem und das Schema der Kämpfe lässt sich dabei recht einfach erklären. Während der Kämpfe könnt ihr euch nur in einem bestimmten Bereich bewegen und könnt Gegner entweder aus der Nähe oder auch mit Spezialattacken und Zaubern aus größerer Entfernung angreifen. Für Angriffe müsst ihr euch auch stets entsprechend positionieren, da ihr nur eine bestimmte Reichweite habt, welche durch Felder vor euch dargestellt werden. Die Charaktere könnt ihr zudem miteinander verlinken und so mächtige Spezialattacken ausführen.
Jeder Charakter verfügt über individuelle Fähigkeiten und ist in seiner Rolle nützlich im Kampf. Auch starke Kombos lassen sich mit Verlinkungen erzeugen. Die Spezialattacken werden zudem mit effektvollen Sequenzen präsentiert. Leider sind die tollen Spezialfähigkeiten meist nicht notwendig, da die einfachen Gegner mit normalen Angriffen deutlich schneller zu bewältigen sind. Lediglich in Bosskämpfen bietet sich der Einsatz an. Natürlich könnt ihr euch auch wieder in den HDD Modus begeben, indem ihr besonders stark seid und zusätzliche Boni erhaltet. Alles in allem wird das Kampfsystem Serien- und Rollenspiel-Fans zusagen.
Die Optik lässt sich mit der eines jeden anderen Serientitels vergleichen. Ganz hübsch und farbenfroh, reißt jedoch keine Bäume aus. Vor allem die Umgebungsgrafik und die Dungeons sind sehr simpel. Die Charaktermodelle und die effektvollen Animationen bei Spezialfertigkeiten wissen jedoch zu gefallen. Auch während der Dialoge sind die Charaktere animiert. Im Hintergrund könnt ihr zudem wieder den gewohnten elektronischen Klängen lauschen. Bei der Sprachausgabe könnt ihr zwischen der englischen und japanischen Vertonung wählen.
Unser Fazit
Mit Megadimension Neptunia VIIR erwartet euch ein rundum solides JRPG aus dem Hause Compile Hearts. Die Handlung, welche sich in drei Episoden teilt ist sehr ordentlich und das Gameplay mitsamt dynamischen Kampfsystem weiß zu gefallen. Zudem wird jede Menge Fanservice geboten und der Titel richtet sich damit vor allem an Kenner der Reihe. Auch wenn das Spiel einen eher düsteren Ton anschlägt, fehlt es Megadimension Neptunia VIIR keinesfalls an Humor.
Zudem dürft ihr euch auf optionale VR-Szenen freuen, welche natürlich nur mit PS VR wirklich zur Geltung kommen. Optisch wäre bei der Umgebungsgrafik auf jeden Fall noch etwas mehr möglich und für den Einstieg braucht man etwas Zeit. Alles in allem ist Megadimension Neptunia VIIR ein gelungenes JRPG, jedoch allein für den VR-Zusatz lohnt sich der erneute Kauf nicht. Für alle Fans ist der Titel jedoch einen Blick wert.