Seit längerem ist schon kein guter Tower Defense-Titel mehr erschienen. Nun beglückt uns mit Hero Defense ein Tower Defense-Titel der besonderen Art. Gemixt mit seichten Rollenspiel-Elementen und etwas Echtzeitstrategie könnt ihr verschiedenste Helden anstatt von Towern steuern und streunende Monstermassen bekämpfen. Ob sich der Titel für PlayStation 4 lohnt, wird euch unser Test verraten.
Helden statt Türme
In Hero Defense schlüpft ihr in die Rolle eines aus fünf Helden bestehenden Teams, welches gegen den finsteren Grafen Necrosis und seine dunklen Schergen ankämpft. Dieser hat nämlich eure Heimatstadt zerstört und es gilt diese mit Gold und Juwelen wiederaufzubauen, was wiederum neue Boni für euch mit sich bringt. Vielmehr ist zur Rahmenhandlung nicht zu sagen. Jeder der Helden besitzt besondere Fähigkeiten und ist in seinem Wirken einzigartig. So bekämpft ihr auf verschiedenen Schauplätzen die heranströmenden Gegner, bestehend aus allerhand Skeletten, Zombies, Vampiren oder auch Werwölfen.
Gegenüber konventioneller Tower-Defense-Titel baut ihr keine Türme, sondern setzt geschickt eure Helden ein. Jeder Held verfügt über unterschiedliche Eigenschaften und lässt sich jederzeit bewegen. Somit könnt ihr relativ frei agieren und eure Helden immer neu positionieren. Diese greifen dann automatisch die Gegner an. Ziel ist es natürlich die Gegner von den Barrikaden fernzuhalten. Sollte ein Feind in das Ziel vorstoßen, so müsst ihr das jeweilige Level erneut starten. Dargestellt wird zudem wie viele Wellen euch noch erwarten, womit ihr etwas planen könnt.
Herangeführt werdet ihr an das Spiel durch ein umfangreiches Tutorial zu Beginn. Bis ihr erstmal alle Elemente des Spiels wirklich verstanden habt vergeht etwas Zeit. Immerhin könnt ihr auch eure Helden aufwerten, mit neuen Fähigkeiten sowie Ausrüstungsgegenständen ausstatten. Durch verdiente Talentpunkte könnt ihr so bestehende Fähigkeiten verbessern sowie neue freischalten. Durch im Kampf erhaltene Runen könnt ihr zudem auch die Waffen der Helden anpassen. Hierfür gilt es auch Orbs zu sammeln, welche von den Gegnern fallen gelassen werden. Habt ihr genügend Orbs gesammelt, könnt ihr verschiedene Verbesserungen für den Kampf freischalten.
Darüber hinaus könnt ihr auch selbst etwas auf den Kampf mit verschiedenen Elementar-Effekten einwirken. Darunter Eis zur Verlangsamung oder auch Feuer, um den Gegnern ordentlich einzuheizen. Sollte es mal wirklich knapp werden, könnt ihr sogar eine wütende Meute beschwören, welche kurzerhand die Gegnermenge aus dem Weg befördert. Jeder Held ist besonders effektiv gegen eine bestimmte Gegnergruppe, weshalb ihr die fünf Helden geschickt auf Grundlage ihrer individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten einsetzen solltet. So ist der Vampirjäger Jack Sanders zum Beispiel besonders effektiv gegen Vampire. Jeder Held besitzt zudem unterschiedliche Schadens-, Bewegungsgeschwindigkeits- sowie Reichweiten-Werte.
Zusätzliche Boni erhaltet ihr durch das Erbauen bestimmter Gebäude, welche vorübergehend eure Helden stärken können. Außerdem kann jeder Held eine Spezialfertigkeit ausführen, welche besonders stark sind und euch im letzten Moment noch retten können. Besonders hart wird es sobald die Bosse für mächtig Ärger sorgen und nochmal die letzte Herausforderung darstellen. Ebenso nerven euch Gegner, welche plötzlich alternative Wege nehmen, Spezialattacken einsetzen oder allgemein besonders flink sind. Für eine notwendige Verschnaufpause sorgt hierbei der Pause-Modus, welcher euch einen Moment überlegen lässt.
Spielerisch hat Hero Defense sicherlich einiges zu bieten und hat einige interessante Spielelemente, welche positiv hervorzuheben sind. Nichtsdestotrotz hat das Spiel zum jetzigen Stand mit einigen Problemen zu kämpfen. Dazu gehört unter anderem die sehr durchwachsene Cursor-Steuerung, welche sehr ungenau ist. Auch gibt es noch einige Bugs und fehlerhafte Darstellungen, welche den Spielfluss deutlich stören können. Zudem ist es sehr ärgerlich, wenn das Spiel abstürzt oder gar der Speicherstand verloren geht. Auch optisch kann Hero Defense kaum punkten. Nervig sind zudem die recht kleinen Bildschirmtexte, welche schwer zu lesen sind.
Ebenso fragwürdig ist die lückenhafte Lokalisierung des Spiels. So sind manche Texte in Deutsch lokalisiert und andere wiederum nicht. Auf PS4 fehlt zudem die Bildnachjustierung und auf den Mehrspielermodus müssen Konsolenspieler gar komplett verzichten. Ziemlich schade und gewiss etwas enttäuschend. Technisch hätte man da auf jeden Fall etwas mehr am Spiel arbeiten sollen. Die 12-stündige Kampagne ist dahingehend jedoch sehr solide.
Unser Fazit zu Hero Defense
Hero Defense vereint das klassische Spielprinzip eines Tower Defense-Titels mit innovativen Gameplay-Elementen und einer Prise Rollenspiel. Statt Türme zu bauen, stehen euch hierbei fünf abwechslungsreiche Helden zur Seite, welche allesamt ihre individuellen Stärken und Fähigkeiten besitzen. Über die zwölfstündige Kampagne hinweg bereitet das taktische Gameplay mit den Helden sowie den verschiedenen RPG-Elementen kurzweiligen Spaß.
Getrübt wird das Spielerlebnis jedoch von einigen technischen Schwächen. Darunter die mäßige Steuerung, einige Bugs sowie die wechselhafte Lokalisierung. Auf einen Multiplayer-Modus müsst ihr auf Konsole zudem auch verzichten. Damit wird der Spielspaß des sehr soliden Genre-Mix sehr eingedämpft. Hier wäre auf alle Fälle mehr möglich gewesen.