Vor kurzem haben wir bereits einen Vorschaubericht zu Dragon Ball Xenoverse 2 aus der Beta veröffentlicht. Nun durften wir auch das fertige Spiele aus dem Hause Namco Bandai ausgiebig für euch testen und verraten euch welche Neuerungen die Fortsetzung mit sich bringt.
Wieder auf Zeitpatrouille
Bereits die Beta zu Dragon Ball Xenoverse 2 gab einen guten Ausblick auf den Einstieg in den neuen Ableger. Waren einige Bereiche in der Beta selbstverständlich noch gesperrt, könnt ihr diese nun ebenfalls Auskundschaften. Darunter die Zeitspalte, welche bekannte Orte aus der Serie wiederspiegeln und mit zahlreichen zusätzlichen Quests und Handlungssträngen verknüpft sind. Auch trefft ihr bei der Akademie sowie in Canton-City auf verschiedene Ausbilder, welche euch trainieren lassen und euch neue Techniken beibringen. Zunächst erwartet euch jedoch ein hübsches Intro, welches noch mal die Bösewichte von Xenoverse Mira und Towa in Erinnerung ruft. Unterstützt werden die zwei von weiteren neuen Fieslingen aus der Geschichte von Dragon Ball, wie Turles oder Slug.
Danach erwartet euch die Charaktererstellung, wo ihr aus fünf Klassen wählen könnt. Darunter die Klassen Majin, Erdling, Saiyajin, Namekianer oder Freezer-Klan. Jeder der Klassen besitzt minimale Vorteile in der Ausprägung von Grundwerten. Sind die Majin stark in der Verteidigung, die Erdlinge generell sehr ausgeglichen, so haben die Saiyajin zwar weniger Gesundheit, aber dafür sehr starke Nahkampfangriffe. Euren Charakter könnt ihr nach euren Vorstellungen frei gestalten und könnt im Anschluss direkt in das Abenteuer starten und Bekanntschaft mit dem Kaioshin der Zeit machen, welcher euch zunächst noch mal alles erklärt. Generell erwarten euch zu Beginn des Spiels erst einmal eine Menge Hinweise und Erklärungen zur Steuerung sowie allen Tätigkeiten. Auch könnt ihr allerhand Basics bei der Akademie üben und Fortschrittstests absolvieren.
Zudem wählt ihr auch einen ehemaligen Helden aus dem Vorgänger aus und könnt generell Boni für die Importe der alten Speicherdaten sowie für die Teilnahme an der offenen Beta ergattern. Was die Handlung anbelangt, hat sich an der Ausgangslage nichts geändert. Nach wie vor ist die Zeitlinie bedroht und Son Goku und seine Freunde werden von den vorhin erwähnten Bösewichten ordentlich aufgemischt. Immer wenn es besonders brenzlig für unsere altbekannten Dragon Ball Helden wird, hat euer Charakter seinen Auftritt und muss die Lage retten. Ihr reist begonnen zurück in die Zeit und greift ihnen unter die Arme. Zwar wundern sich die Helden über euer Erscheinen, doch geht so die Geschichte ihren ursprünglichen Gang.
Fans der Serie finden sich schnell ins Geschehen ein und kämpfen Seite an Seite mit ihren Dragon Ball Helden gegen die Vielzahl von bekannten Widersachern. Zwar spielt ihr zahlreiche bereits bekannte Kämpfe ein weiteres mal, jedoch ist die Handlung durch die Eingriffe in die Zeitlinie sehr interessant gestaltet. Auch sind neue Kämpfe und abgeänderte Kampfbedingungen dazugekommen, welche nicht in der Originalserie so vorgekommen sind. Die Gefechte selbst gestalten sich gewohnt actionreich und fordern ein gewisses Verständnis von der Steuerung, auch wenn ihr Gegner problemlos mit einer Vielzahl von Kombos auseinandernehmen könnt. Schwer wird es hingegen bei besonders mächtigen Gegnern in Übergröße, wie die Weraffen von Vegeta und Nappa zu beginn. Die Kämpfe finden wie gewohnt in sehr weitreichenden, offenen Arealen statt, in welchen ihr euch frei bewegen könnt. Auch werden mehrere Areale manchmal durch Portale verbunden, durch welche ihr zwischen Orten in der Handlung wechseln könnt.
Jede Menge Action und guter Umfang
Die Kämpfe sind rasant und effektgeladen. Ihr fliegt mit hoher Geschwindigkeit auf euren Gegner zu und verpasst einen Schlag nach dem anderen, werft ihn weg und teleportiert euch hinter ihn. Darauf folgen noch einige Distanzangriffe mit euren Energiebällen sowie starken Spezialtechniken. Es geht in der Arena auf jeden Fall gut zur Sache. Dabei solltet ihr aber auch auf eure Ausdauer- und Ki-Anzeige achten. Euch stehen wirklich sehr viele Möglichkeiten offen, die Kämpfe erfolgreich zu gewinnen. Was bei den Computer-Gegnern noch einfach ist, wird später gegen echte Spieler im Gefecht eins gegen eins umso härter. Das Kampfsystem ist im Kern recht Komplex und alle Tasten sind umfangreich bzw. mehrfach belegt. Beat’em Up-Anfänger brauchen dafür erstmal ihre Zeit, um bei Dragon Ball Xenoverse 2 mit der Steuerung ordentlich durchzusteigen. Für Übung ist jedoch dank der Akademie, ihren Ausbildern und des lehrenden Kaioshins gut gesorgt.
Was den Umfang und die Auswahl an Missionen anbelangt, wird euch mit Xenoverse 2 ein gutes Stück mehr Inhalt geboten. Neben der Reise durch die Zeit, bewegt ihr euch durch die Conton Stadt, welche die neue Basis der Zeitwächter darstellt. Gegenüber der noch recht schmalen Tokitoki-Stadt ist Conton-City gut sieben mal größer und bietet allerhand neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Bereisen könnt ihr diese kleine Stadt recht frei. Entweder zu Fuß, mit einem fliegenden Fahrzeug, durch Teleportation oder mit einer Fluglizenz, bewegt ihr euch durch die Stadt mit allerhand bekannten Gesichtern und einer großen Zahl anderer Spieler. Auch könnt ihr eure verdienten Zeni sowie Medaillen gegen neue Kleidungsstücke und Kampfgegenstände bei den Händlern eintauschen. Damit verbessert ihr außerdem zusätzlich eure Statuswerte und investiert so sinnvoll eure verdiente Ingame-Währung in eine bessere Optik und mehr Stärke.
Dragon Ball Xenoverse 2 wie auch sein Vorgänger einige Rollenspiel-Elemente und ist nicht nur ein Beat’em Up. Nach jedem Kampf erhält euer Charakter Erfahrung und steigt so in der Stufe aus. Im Anschluss könnt ihr die gesammelten Punkte durch die Aufstiege in verschiedene Statuswerte bzw. Attribute verteilen. Ihr könnt damit eure Gesundheit, Ausdauer, maximale Ki oder auch die stärke von Nah- oder Fernkampfangriffen erhöhen. Des Weiteren warten auf euch neben der Haupthandlung sehr viele Missionen, welche ihr in der Stadt annehmen könnt. Unterteilt werden diese freie Aufträge, welche sowohl offline oder auch online, allein oder gemeinsam erledigt werden können. Der altbekannte lokale Multiplayer mit Freunden oder die hart umkämpfe Online-Rangliste dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Grundsätzlich ist die Idee, die Stadt durch ihre unterschiedlichen Gebiete, in welchen ihr verschiedene Missionen und Tätigkeiten annehmen könnt, recht schick. Leider sind die vielen Laufstrecken durch die Stadt doch sehr anstrengend und langwierig. Möchte man nur mal kurz schnelle eine runde zu zweit spielen, wird dies schon zur kurzen Reise bis zum richtigen Terminal. Denn wer sich nicht in Conton-Stadt auskennt, wird oft ziellos umherirren. Neben den Missionen gibt es ebenfalls die neuen Zeitspalte, welche spezielle Orte wiederspiegeln. An diesen könnt ihr ebenfalls besondere Missionen annehmen, aber auch bestimmte Aufgaben erledigen, welche sich etwas vom Rest abheben. Das Leben als Zeitwächter ist auf jeden Fall kein Zuckerschlecken. Neben der großen Auswahl an Missionen, ist ebenfalls die Zahl der verfügbaren Kämpfer wieder ein mal beeindruckend.
Wählen könnt ihr aus bis zu 70 unterschiedlichen Charakteren bzw. Auch Transformationen einiger Charaktere. Darunter natürliche jegliche bekannte Helden und Schurken aus der langjährigen Dragon Ball-Saga. Bei Team-Missionen, könnt ihr selbst auswählen, welche Lieblingscharaktere ihr mit auf die Mission nehmt. Weitere Charaktere und Inhalte wie Kostüme sollen zudem über den Season Pass in den kommenden Monaten folgen.
Solide Optik und nerviger Sound
Optisch macht auch Dragon Ball Xenoverse 2 einen guten Eindruck und die Helden wissen nach wie vor durch ihre detailgetreue Umsetzung zu gefallen. Auch sind die effektvollen Attacken wunderbar umgesetzt und animiert. Euch werden spannende Gefechte auf den Bildschirm gezaubert, welche jeden Fan der Reihe begeistern dürften.
Dagegen sind die Schauplätze aus der Serie an sich zwar ebenfalls getreu der Vorlage gestaltet, wirken jedoch nach wie vor sehr einfach gehalten und wenig aufregend. Auch gibt es keinerlei sehenswerte Interaktion mit der Umgebung. Zwar macht es sich bemerkbar, wenn die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen wird, jedoch warten da nur kleinere Effekte auf euch, welche jedoch schnell wieder verschwinden und leider keine großen Spuren hinterlassen. Kämpfe unter Wasser wirken kaum aufregend und sind eher billig inszeniert hinsichtlich des Effektes.
Was aber wirklich stark aufgefallen ist, ist die wirklich ätzende Hintergrundmusik des Spiels. Diese untermalt das Spiel allenfalls mittelmäßig bis schlecht. Diese grausame, sich immer wiederholende Hintergrundmusik ist irgendwann nicht mehr auszuhalten. Da wünsche ich mir wirklich, dass andere Hintergrundmusik oder bekannte Stücke aus der Serie zur Wahl stehen würden. Abgesehen davon, werden euch jedoch eine gute Synchronisation in japanisch und englisch angeboten, sowie äußerst hübsche und qualitativ hochwertige Anime-Sequenzen und Zwischensequenzen sowie eine überzeugende Lokalisierung. Zu erwähnen ist lediglich die fehlende Lippensynchronität bei der englischen Sprachausgabe. Diese wurde leider nicht extra angepasst, was schon sehr auffällt.
Fazit
Mit Dragon Ball Xenoverse 2 erwartet euch vor allem eine Fortsetzung für Fans von Dragon Ball, welche bestenfalls bereits den Vorgänger gespielt haben. Aber auch ohne wäre das kein Problem. Wer jedoch noch nie von Dragon Ball gehört hat, wird mit dem Titel schwer einen Einstieg mit Zusammenhang finden.
Nach etwas Zeit zur Eingewöhnung mit der Steuerung, macht das Gameplay auf jeden Fall Spaß und die Kämpfe sind schnell und abwechslungsreich. Dazu tragen die Rollenspiel-Elemente zur Motivation bei und euer Ziel ist es, den möglichst stärksten Zeitwächter heranwachsen zu lassen.
An manchen Stellen ist die Steuerung doch recht überladen und Komplex. Auch ist es etwas ungünstig und unübersichtlich, dass man gewöhnliche Mehrspielerkämpfe, vor allem Lokal, nicht einfach über das Menü starten kann und für jedes Anliegen durch halb Conton City latschen muss. Abgesehen davon, ist die störende Hintergrundmusik das einzige Manko. Denn alles in allem macht Dragon Ball Xenoverse einen wirklich guten Eindruck.
Vergleicht man den Titel jedoch mit dem Vorgänger, wird euch auf jeden Fall jede Menge mehr geboten und die Fortsetzung scheint etwas runder zu sein. Jedoch unterscheidet sich der zweite Ableger nur minimal vom Vorgänger und die Neuerungen sind auch eher marginal gehalten.
Wir können die Fortsetzung jedenfalls allen Fans nur empfehlen, welche bereits auf einen neuen Titel aus dem Dragon Ball-Universum gelauert haben.