Final Fantasy-Fans aufgepasst! In Zusammenarbeit mit Team Ninja, hat Square Enix wieder eine Reihe bekannter Krieger aus verschiedenen Serienablegern zusammengebracht und präsentiert euch mit Dissidia Final Fantasy NT erneut einen actionreichen Kampf zwischen Licht und Dunkelheit. Ob die Arcade-Portierung von Dissidia Final Fantasy NT viel Freude auf PlayStation 4 verspricht, wird euch unser Test in Erfahrung bringen können.
Licht trifft auf Dunkelheit
Zuletzt kann ich mich wohl an den PSP-Ableger von Dissidia Final Fantasy erinnern, welcher mir damals sehr viel Spaß bereitet hat. Seitdem ist jedoch einiges an Zeit vergangen. Nicht nur optisch, sondern auch spielerisch hat die Serie mit ihrem jüngsten Ableger Fortschritte gemacht. Zunächst startet der Titel jedoch mit einem gewohnt epischen Render-Intro, welches die verschiedenen Kämpfer schon mal perfekt in Szene setzt. Im Anschluss könnt ihr euch als Einsteiger mit Hilfe eines Tutorials in drei Stufen mit der Steuerung und den Zielen der Kämpfe vertraut machen. Was die Steuerung anbelangt, so gelingt diese wunderbar, doch gibt es viel zu beachten. Anders als in herkömmlichen Kampfspielen, gibt es neben der Lebensleiste außerdem auch eine Mut-Anzeige.
Desto mehr Mut ihr während eines Kampfes ansammelt, desto mehr Schaden könnt ihr an euren Gegnern austeilen und letztendlich auch deren Lebensanzeige reduzieren. Gleiches gilt natürlich für euch. Sollte eure Mut-Anzeige auf Null fallen, so seid ihr demoralisiert und könnt deutlich Schaden an eurer Lebens-Anzeige wahrnehmen. Bringt ihr das Leben eurer Gegner auf Null, so erreicht ihr euer Ziel. Doch es kann verschiedene Ziele gebe. Neben dem Kampf gegen die dunklen Krieger steht auch die Kristallschlacht zur Auswahl, wo ihr nicht möglichst viele Gegner ausschalten, sondern Kristalle für euch gewinnen müsst. Die Kämpfe selbst finden stets in Teams bestehend aus je drei Kriegern statt. Wird ein Kämpfer besiegt, so kann er innerhalb von zehn Sekunden wieder zurückkehren und sich neu im Kampf positionieren.
Das Hauptmenü hält für euch verschiedene Spielmodi bereit. Darunter ein Story-Modus, welcher jedoch keine wirkliche Kampagne wiederspiegelt, sondern euch nur hochwertige Zwischensequenzen präsentiert, welche ihr zunächst mit sogenannten Memoria freischalten müsst. Diese erhaltet ihr jedoch nur beim Stufenaufstieg, wenn ihr online oder offline kämpft. Dazu ist die Story recht schnell durch, wenn auch schön anzuschauen. Jedenfalls sehr schade, dass man hier keinen ordentlichen Story-Modus umgesetzt hat. Da Dissidia Final Fantasy NT jedoch von einem Arcade-Spiel abstammt, liegt der Fokus mehr auf den Kämpfen selbst und orientiert sich eher an der kompetitiven Szene. Darüber hinaus könnt ihr natürlich im Arcade-Modus euch gegen die CPU beweisen und Belohnungen sammeln. Mit jedem Kampf verdient ihr nämlich Gil, die typische Final Fantasy-Währung, sowie Icons, womit ihr euch schmücken könnt.
Mit dem Ingame-Geld könnt ihr wiederum Lootboxen erwerben, welche neue Charakter-Skins, Waffen oder Hintergrundmusik für euch bereithält. Am meisten Zeit werdet ihr als interessierter Spieler jedoch im Online-Modus verbringen, da dort die wirklich herausfordernden Kämpfe auf euch warten. Für die Kämpfe erhaltet ihr zudem Erfahrung und steigt im Rang auf.
Interessante Kämpfer-Auswahl und Beschwörungen
Insgesamt stehen euch bislang 28 verschiedene Krieger, bekannt aus der Final Fantasy-Reihe, zur Auswahl. Sechs weitere Kämpfer sollen mit dem Season Pass als optionale DLCs folgen. Grundsätzlich gefällt uns die Auswahl der Kämpfer aus dem Basisspiel recht gut. Sowohl klassische Charaktere, wie der Krieger des Lichts, Garland, Cloud, Squall oder Sephiroth sind wieder mit dabei, als auch neue Serien-Charaktere wie Noctis, Vaan oder auch Lightning. Neben der üblichen dunklen Seite und der Seite des Lichts, wird jeder Charakter zudem einer Klasse zugeordnet.
Darunter die kräftige Vorhut, welche gut austeilen und ebenso gut einstecken können, die schnellen Assassinen, die Spezialisten wie Exdeath oder auch der Zwiebelritter und zu guter Letzt die Fernkämpfer. Jede Rolle spielt sich in gewisser Weise anders und hat andere Aufgaben im Team.
Lediglich die Spezialisten sind bisher in der deutlichen Unterzahl. Jede Klasse besitzt somit ihre eigenen speziellen Besonderheiten. Als besonders Gefährlich stellen sich hierbei jedoch die Assassinen heraus, da sie recht schnell Angreifen und ebenso schnell aus dem Kampf verschwinden können. Da können euch glatt nur andere Assassinen zur Gefahr werden. Daher ist eine gute Balance im Team ratsam. Die Kämpfe selbst kommen uns recht chaotisch vor.
Nicht selten geht der Fokus und somit generell der Überblick im Kampf verloren. Zwar könnt ihr jedes Ziel einzeln anvisieren, jedoch gelingt das nicht wirklich so sauber, da überall Kämpfer umherschwirren. Ansonsten gilt das zuvor erläuterte Prinzip: zunächst mit Mut-Angriffen die Gegner demoralisieren und anschließen die Lebensanzeige auf Null reduzieren. Zudem verfügt jeder Kämpfer nochmal über individuelle Spezialangriffe, worüber jedoch kaum ein Wort verloren wird.
Neben den Charakteren gibt es außerdem noch sieben Beschwörungen zur Auswahl, welche ihr zunächst freischalten müsst. Während der Kämpfe könnt ihr Beschwörungskristalle auf dem Schlachtfeld finden, welche sich zerstören lassen. Habt ihr genügend Beschwörungsenergie gesammelt, könnt ihr einen der sieben mächtigen Esper beschwören. Diese unterstützen euch temporär im Kampf und verleihen euch auch abseits davon mit passiven Boni. Gleichzeitig trägt jeder Effekt zu einem noch größeren Chaos bei. Was das Anvisieren der Gegner, die Kamera und die generelle Übersicht anbelangt, hatten wir dabei Probleme mit Dissidia Final Fantasy NT.
Tolle Optik und schöner Sound
Grafisch strahlt Dissidia Final Fantasy NT nur so vor Effekten und macht einen hervorragenden Eindruck auf PlayStation 4. Die hochauflösenden Modelle der beliebten Final Fantasy-Kämpfer wissen zu gefallen. Vor allem die Spezialangriffe sowie die Esper-Beschwörungen sind wirklich beeindruckend. Die Umgebungen hingegen sind zwar schlicht, können aber trotzdem mit schicken Details gefallen. Zudem könnt ihr euch auf ein fantastisches Aufeinandertreffen von klassischen, neu arrangierten Klängen aus über 30 Jahren Final Fantasy freuen. Sehr süß ist zudem der kleine Mogry, welcher euch Tipps gibt. Wählen könnt ihr zudem zwischen japanischen und englischen Synchronstimmen.
Unser Fazit
Dissidia Final Fantay NT hat gegenüber den Vorgängern deutlich den Fokus geändert. Der Fokus liegt nun deutlich auf der Online-Multiplayer-Komponente und weniger auf dem Einzelspieler. Der Story-Modus ist leider kein wirklicher Story-Modus mehr und abseits davon steht lediglich ein Arcade-Modus mit kämpfen gegen die KI zur Auswahl. Demnach müsst ihr vor allem daran Spaß haben, gegen andere Spieler anzutreten.
Die Kämpfe gestalten sich jedenfalls hervorragend actionreich und sind geladen mit eindrucksvollen Effekten sowie epischen Beschwörungen. Schwächen lassen sich hierbei größtenteils bei der Steuerung sowie der schwierigen Übersicht finden. Auch der Einstieg gestaltet sich nicht allzu einfach. Zuvor gilt es ein dreistufiges Grundlagen-Tutorial abzuschließen, um nicht den roten Faden zu verlieren. Freizuschalten gibt es jedenfalls jede Menge. Darunter Filmsequenzen für die Story, jede Menge Ingame-Objekte und neue Skins sowie Waffen für eure Kämpfer.
Wer gerne online unterwegs ist und sich kompetitiv messen möchte, für den ist Dissidia Final Fantasy NT genau der richtige Titel. Vor allem Final Fantasy-Fans dürften sich über ihre Lieblinge freuen. Wer sich erst einmal darauf einlässt, kann sich stets auf taktisch anspruchsvolle Kämpfe im Final Fantasy-Universum freuen.