Die Atelier-Reihe ist nach wie vor sowohl in Japan als auch hierzulande sehr beliebt. In regelmäßigen Abständen werden immer wieder neue Ableger der Serie veröffentlicht. Mit Atelier Firis – The Alchemist and the Mysterious Journey erschien nun ein neuer Titel der Reihe, in welchem ihr vom Lehrling zum Alchemie-Meister heranwachsen möchtet. Wir haben den Titel für euch getestet.
Firis Weg der Alchemie-Ausbildung
In Atelier Firis – The Alchemist and the Mysterious Journey schlüpft ihr in die Rolle von Firis Mistlud, einem jungen Mädel aus der Bergstadt Ertona. Die Stadt ist jedoch von der Umwelt abgeschnitten und nur wenige Bewohner besitzen die Erlaubnis, die Stadt verlassen zu dürfen. Die Stadt ist bekannt für den Abbau verschiedener Erze und Metalle im Berg. Hierbei ist Firis besonders hilfreich, da sie sogenannte „Ore“ erhören und aufspüren kann. Selbstverständlich sehnt sie sich danach, die Stadt zu verlassen und die Außenwelt erkunden zu können. Hierfür benötigt sie zunächst jedoch die Erlaubnis.
Dabei trefft ihr unter anderem auf die Charaktere Sophie und Platcha aus dem Vorgänger „Atelier Sophie: The Alchemist of the Mysterious Book“. Da Sophie das Talent von Firis erkennt, lehrt sie ihr die Alchemie und beginnt mit ihrer Ausbildung. Firis sieht ihre Chance und darf auf Nachfrage ihrer Schwester Liane die Stadt unter einigen Bedingungen für einen Monat verlassen. Es gilt zu beweisen, dass ihr den alchemistischen Künsten mächtig seid und müsst daher die Prüfung zur Alchemistin ablegen. Von da an begibt sich Firis auf ihre Reise. Zugleich trennt sich hier auch die Wege von Firis und Sophie, welche euch immerhin die Grundlagen beigebracht hat.
Eure Aufgabe wird es sein, von Stadt zu Stadt zu reisen und Empfehlungsschreiben verschiedener Alchemisten einzuholen, welche die Prüfung bereits erfolgreich bestanden haben. Hierfür müsst ihr jedoch stets eure Fähigkeiten unter Beweis stellen, indem ihr entsprechende Aufgaben für die Alchemisten erledigt. Auf eurer Reise trefft ihr auf viele unterschiedliche Charaktere, wovon einige auch eurer Reisegruppe beitreten und euch in Kämpfen unterstützen.
Ein wichtiger Aspekt des Spiels ist das Sammeln verschiedener Materialien und Rezepte, welche ihr für die Herstellung unterschiedlicher Objekte benötigt. Diese könnt ihr entweder frei in der Spielwelt finden oder durch gewonnene Kämpfe erlangen. Mit neu gesammelten Materialien und erledigten Quests schaltet ihr dann stets neue Rezepte frei. Doch um so manches Rezept ausprobieren zu können, müsst ihr zunächst euer Alchemielevel steigern, indem man durch die Herstellung neuer Gegenstände Erfahrung sammelt.
Herstellen lassen sich zum Beispiel unterschiedlichste Tränke, welche euch in Kämpfen oder generell beim Vorwärtskommen in der Handlung helfen können. Grundsätzlich unterscheidet sich das Gameplay von Atelier-Firis nur geringfügig gegenüber anderen Serienablegern.
Zeitmanagement im Hinterkopf
Die Zeit spielt in Atelier Firis eine nicht unwesentliche Rolle und das ihr nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung habt, war nicht nur handlungstechnisch so gemeint. Jede eurer Aktionen benötigt Zeit und es vergehen dabei entweder einige Stunden bis hin zu mehreren Tagen. Das Zeitsystem ist wirklich interessant umgesetzt und es vergeht Zeit beim Sammeln von Zutaten, der Synthese neuer Objekte, bei Kämpfen oder auch beim alltäglichen Schlaf. Zusätzlich gibt es außerdem auch ein spezielle LP-System. Firis besitzt insgesamt 100 LP, welche mit jeder gesammelten Zutat und jedem Kampf verringert werden.
Habt ihr nur noch wenig LP, sammelt ihr weniger Zutaten und müsst entweder schlafen oder Tränke nutzen. Schlafen könnt ihr an jeder beliebigen Feuerstelle, indem Firis ihr Atelier-Zelt aufbaut. Ebenso ein sinnvolles Feature ist die Schnellreise zu bereits entdeckten Orten, was euch jedoch ebenso Zeit kostet. Auch ein Wechsel von Tag und Nacht findet statt, hat aber keinen direkten Einfluss auf Firis selbst. Jedoch könnt ihr manche Materialien und Monster nur zu bestimmten Zeiten treffen.
Das Kampfsystem ist ebenso zeitlich basiert und jeder Kämpfer kann in bestimmten Abständen angreifen. Dargestellt wird die Reihenfolge an der rechten Bildschirmecke. Vergleichen lässt sich der Ablauf sehr gut mit dem Kampfsystem von World of Final Fantasy. Je nachdem wie hoch die Geschwindigkeit eines Charakters ist, desto schneller kann dieser wieder angreifen und auch andere überrunden. Bei bis zu vier Mitgliedern habt ihr natürlich die besten Chancen gegen die Monster. Gleichzeitig füllt ihr die „Bust“-Anzeige auf, mit welcher ihr bei voller Leiste starke Kettenreaktionen mit den Teammitgliedern auslösen könnt.
Außerdem könnt ihr selbst festlegen, welche Aktion jeder einzelne Charakter ausführt, sobald er dran ist. Besondere Zauber und Spezialangriffe führt ihr wie gewohnt mit MP auf. Sollten die Lebenspunkte aller Charaktere mal auf Null sinken, so kehrt die Gruppe automatisch zum letzten Rastplatz zurück. Dort legt ihr euch am besten erstmal schlafen, damit eure HP und MP wieder aufgeladen werden.
Hübsche Optik und seichter Soundtrack
In Atelier Firis – The Alchemist and the Mysterious Journey besucht ihr viele hübsche Orte, während ihr durch die Welt reist. Die Grafik präsentiert sich dabei im gewohnten Stil der Reihe und wird vor allem JRPG-Fans ansprechen. Die Charaktere sind sehr liebevoll und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Die Umgebungsgrafik ist nicht ganz so hübsch und weniger detailliert. Außerdem könnt ihr aus verschiedenen Kleidern wählen und Firis hübsch einkleiden.
Der Soundtrack des Spiels hebt sich kaum von anderen Spielen ab und bietet eher seichten Klang. Hierbei sei jedoch gesagt, dass der Soundtrack eines jeden Atelier-Titels einen gewissen Wiedererkennungswert bietet. Auch die Hintergrundmusik von Atelier Firis – The Alchemist and the Mysterious Journey untermalt eure Reise gekonnt mit schönen Klängen. Hierbei könnt ihr sogar entscheiden, welche Titel zum Beispiel im Kampf gespielt werden. Auch könnt ihr den Soundtrack des Vorgängers Atelier Sophie freischalten. Neben der Musik stehen euch zudem die japanische als auch die englische Synchronisation des Spiels zur Verfügung.
Fazit
Mit Atelier Firis: The Alchemist and the Mysterious Journey erwartet euch ein neuer Ableger der Atelier-Reihe, welche sowohl Fans als auch Neueinsteigern gefallen wird. Wieder einmal könnt ihr euch in der Alchemie beweisen und euren Weg zum Alchemie-Meister bestreiten. Das Spiel setzt dabei nach Atelier Sophie ein, kann jedoch auch ohne jegliche Vorkenntnisse begonnen werden. Das Gameplay bereitet aufgrund der sehr interessanten Mechaniken von Alchemie, Kämpfen sowie dem Zeit- und LP-System viel Spaß. Dazu werden euch eine unterhaltsame Handlung sowie liebevoll gestaltete Charaktere geboten. Alles in allem könnt ihr euch mit Atelier Firis: The Alchemist and the Mysterious Journey auf ein solides JRPG freuen, welches auf bewährte Stärken der Serie setzt.