Noch nicht genug von aufregenden Anime-Dungeon-Crawler für unterwegs? Dann könnte Mary Skelter: Nightmares für PlayStation Vita eventuell genau der richtige Titel sein. Versprochen wird eine verrückte Handlung und ein mehr als solides Gameplay. Ob der Titel aus dem Hause Compile Heart überzeugen kann, könnt ihr im nachfolgenden Test erfahren.
Eine ungewöhnliche Gefängnis-Stadt
In Mary Skelter: Nightmares schlüpft ihr in die Rolle des Protagonisten Jack. Dieser findet sich zu Beginn des Spiels in einer Gefängniszelle wieder. Merkwürdigerweise spiegelt die komplette Stadt ein eigenartiges Gefängnis wider. Vor lauter Geschrei und gestörten Insassen, findet Jack eine Möglichkeit, nach außen zu kommunizieren und lässt eine sogenannte Blood Maiden erscheinen.
Diese Damen sind nicht nur hübsch, sondern auch verdammt gefährlich. Ihnen gelüstet es nach allerhand Monsterblut, welches in großen Mengen sogar einen Blutrausch auslösen kann. Mit einer guten Menge an Blut werden ihre Kräfte nämlich gleichzeitig stärker. Um die Damen im Zaum zu halten erhält Jack die Mary Gun. Doch um die Damen sollte man sich stets gut sorgen.
Was die Charaktere in Mary Skelter: Nightmares anbelangt, sind diese überwiegend stereotypisch stilisiert. Gleichzeitig sind vor allem die Damen wunderbar verrückt und in jeder Situation unterhaltsam. Wer auf abgefahrene JRPG-Geschichten mit ansprechenden Damen steht, der wird auch hier wieder gut unterhalten. Doch wie schlägt sich das Gameplay des First-Person-Dungeon-Crawler? Wie gewohnt bewegt ihr euch durch die unzähligen Dungeons und erschließt dabei stets unterschiedliche Umgebungen.
Gegenüber anderen Dungeon-Crawler bringt Mary Skelter: Nightmares hingegen interessante Ideen mit sich. Unter anderem lassen sich allerlei Puzzle lösen sowie versteckte Geheimnisse entdecken, welche ihr mit euren Skill-Sets freischalten könnt. Die Interaktion mit den Umgebungen ist dabei gewiss lobenswert. Allerlei Minispiele dürfen natürlich auch nicht fehlen. Abseits der Kämpfe dürft ihr die Damen in den Schlaf schicken, mit Monster-Blut reichlich füttern und Herzen sammeln. Dabei könnt ihr allerhand Boni sammeln und ein Entkleidungsspiel ist natürlich inklusive. Fans dieser Spielereien können sich jedenfalls freuen.
Gelungenes rundenbasiertes Kampfsystem
Mary Skelter: Nightmares bietet ein aufregendes Kampfsystem mit allerhand Mechaniken, welche im ersten Moment gar nicht so einfach zu händeln sind. Die Damen greifen rundenbasiert der Reihe nach an und können verschiedene Skills nutzen. Jack hingegen kann seine Damen einerseits schützen und mit der Mary Gun im Zaum halten. Außerdem können die Damen Blut lecken, wodurch sich ein „Blood Soul Skill“ nutzen lässt. Das Kampfsystem jedenfalls sehr solide, leider gestalten sich die Kämpfe doch recht einfach. Auch ist die Variation an Gegnertypen recht gering. Bearbeiten könnt ihr eure Skills sowie die wichtigsten Einstellungen im „Liberated District“. Dort könnt ihr unter anderem Jobs wechseln und neue Blut-waffen herstellen oder verbessern.
Auch optisch macht das Spiel auf PS Vita einen guten Eindruck. Zwar gefällt mir persönlich die First-Person-Perspektive nicht, doch hat man sich visuell Mühe gegeben. Leider schwächelt das Spiel an fehlender Abwechslung. Weder Spielerisch werdet ihr gefordert, noch optisch warten groß unterschiedliche Areale auf euch, was den Eindruck doch etwas trübt. Die japanischen Synchronsprecher machen ihre Arbeit zudem gut und auch musikalisch wird das verrückte Abenteuer gut untermalt.
Unser Fazit
Wer Dungeon-Crawler gerne spielt, der kann sich mit Mary Skelter: Nightmares auf einen sehr soliden Titel in diesem Genre freuen. Sowohl die Handlung als auch die Charaktere sind gewohnt ausgefallen. Das Gameplay bietet außerdem allerhand Tiefe und zahlreiche Optionen. Lediglich die Kämpfe gestalten sich recht einfach und es fehlt wie so oft an wirklicher Abwechslung. Wer auf neue japanische Rollenspiel-Kost im Gewand eines Dungeon-Crawler gewartet hat, der sollte sich Mary Skelter: Nightmares für PS Vita mal näher anschauen.