Seit August ist Brawlout auch für PlayStation 4 erhältlich und bietet unterhaltsame Multiplayer-Kämpfe für die nächste Party. Entwickelt wurde der Titel von dem Indie-Entwickler Angry Mob Games und erinnert vor allem ein ganz besonderes großes Vorbild. Ob der Party-Spaß jedoch gleichermaßen motivieren kann und Spaß mit sich bring, wird euch unser Test verraten.
Kein einfaches Pflaster
Brawlout ist ein typisches 2D-Fighting Game, welches man am besten mit der Smash Bros.-Reihe oder auch mit PlayStations All-Stars Battle Royale vergleichen kann. Dem gleichen auch so ziemlich die grundlegenden Spielmechaniken von Brawlout. Demnach begeben sich mehrere Kämpfe in teils zerstörbare, dynamische Arenen und müssen sich so lange bekämpfen, bis nur noch einer übrig ist. Hierfür gilt es die Widersacher zwingend aus der Arena zu befördern. Ebenso gibt es auch keine übliche Lebensleiste, sondern eine Prozentanzeige, welche sich mit jedem genommenen Schaden füllt.
Desto höher diese Prozentzahl steigt, desto stärker wirken die Angriffe auf diesen Charakter und er wird umso weiter weggeschleudert. Nur mit dem höchsten Geschick vermeidet ihr einerseits möglichst Schaden, teilt andererseits aber auch ordentlich aus und rettet euch zu guter Letzt auf die sichere Plattform. Selbst wenn ihr weit außerhalb der Arena landen solltet, verfügt ihr über einige Fähigkeiten, welche nochmal die Lage im letzten Moment retten können und euch zurück in das Kampfgeschehen finden lassen.
Bevor ihr jedoch in das Spielgeschehen findet, solltet ihr euch zunächst mit Hilfe des Tutorials mit der Steuerung und den Grundlagen vertraut machen. Zu allererst werdet ihr im Startmenü jedoch vom Login-Bonus begrüßt. Dort erhaltet ihr Tag für Tag eine kleine Belohnung für eure tägliche Anmeldung. Darauffolgend findet ihr im Menü eine Übersicht über die verschiedenen Modi. Darunter ein lokaler Couch-Multiplayer, der Online-Modus, Einzelspieler-Kämpfe, Turniere sowie dem Shop. Über Brawlout TV könnt ihr zudem auch anderen Spielern zuschauen. Neben den Kämpfen gegen die KI, könnt ihr im Einzelspieler auch die Grundlagen-Tutorials finden.
Jeder der Charaktere verfügt über ein Set an Standard-Angriffen, welche ihr sowohl zu Fuß als auch in der Luft ausführen könnt. Bodenangriffe lassen sich darüber hinaus auch aufladen und sind so deutlich effektiver bei euren Gegnern. Ebenso besitzt jeder Charakter fünf besondere Spezial-Fertigkeiten. Auch wenn es sich relativ einfach anhört, braucht die Steuerung ein wenig Zeit zur Eingewöhnung und gestaltet sich nicht ganz so intuitiv wie erhofft. Einen wirklichen Einzelspieler-Modus mit Kampagne gibt es leider nicht. Zur Auswahl steht lediglich ein Arcade-Modus, in dem ihr jedoch nur einen Gegner nach dem anderen bekämpft. Zwischendurch gibt es nur ein paar einfache Texteinblendungen. Unterteilt wird der Modus nochmal in verschiedene Schwierigkeitsgrade, wodurch ihr gegen einen oder mehrere Gegner kämpft.
Im Anschluss erhaltet ihr für jeden Kampf etwas Ingame-Währung und Erfahrung als Belohnung. Auch lassen sich täglich verschiedene Missionen absolvieren. Hierfür müsst ihr zum Beispiel eine bestimmte Anzahl von Online-Matches abschließen. Auch dafür gibt es wieder ein paar Münzen oder Piñatas. Diese Piñatas spiegeln praktisch Lootboxen wieder, in welchen zufällige Inhalte wie Skins und neue Kämpfer enthalten sein können. Immerhin lassen sich diese nur durch die Ingame-Währung und nicht durch Echtgeld erwerben. Da sich die Inhalte sehr in Grenzen halten, ist diese Art der freischaltbaren Inhalte etwas nervig.
Die Zahl der spielbaren Charaktere fällt nämlich ziemlich dürftig aus. Zu Beginn stehen euch lediglich acht Kämpfer zur Auswahl und weitere müssen zunächst freigeschaltet werden. Hierbei handelt es sich jedoch auch überwiegend um verschiedene Variationen der Kämpfer. Überwiegend besteht die Kämpferriege im Vergleich zu anderen Konkurrenz-Titeln lediglich auch Titeleigenen Charaktere. Nur der ein oder andere Indie-Held bekommt bei Brawlout seinen Gastauftritt. Darunter Juan Aguacete aus Guacamelee, Drifter aus Hyper Light Drifter sowie der jüngste Neuzugang Yooka-Laylee aus dem gleichnamigen Titel. Außerdem drei Arenen direkt zur Auswahl und neun weitere lassen sich im Spielverlauf durch den Levelfortschritt freischalten.
Abseits des müden Einzelspielers steht natürlich der Mehrspieler-Modus im Fokus von Brawlout. Diesen könnt ihr entweder lokal auf der Couch mit Freunden genießen oder online mit Spielern aus aller Welt. Gegner sind schnell gefunden und ihr könnt euch so direkt mit anderen Spielern messen. Stören können dabei nur gelegentlich auftretende Lags. Lokal solltet ihr jedoch keine Probleme haben und die flotte Action flüssig genießen können. Optisch macht Brawlout einen sehr soliden Eindruck. Die Charaktere und Arenen sind sehr farbenfroh und auch vom Design her gut gelungen. Sollte es auch mal chaotisch werden, sorgt Brawlout auf alle Fälle für Spaß. Leider fehlt es dem Spiel nicht nur etwas an Inhalt, sondern auch ansprechenden Gameplay-Mechaniken, welche über die eines einfachen Brawler-Klons hinausgehen.
Unser Fazit zu Brawlout
Mit Brawlout lässt sich dank des Entwicklers Angry Mob Game auch ein solider Brawler auf PlayStation 4 finden, welcher vor allem im lokalen Mehrspielermodus Spaß mit Freunden verspricht. Die actionreichen Gefechte mit bis zu vier Kämpfern spielen sich flott und gehen mit etwas Übung auch gut von der Hand. Doch auch hier gilt: Übung macht den Meister. Größtes Manko ist wohl der geringe Umfang und die Notwendigkeit, die Charaktere und Arenen zunächst langwierig erspielen zu müssen. Auch etwas mehr Abwechslung bei den Charakteren und Spielmodi hätten wir uns gewünscht. Am beliebtesten sind hierbei wohl die wenigen Gastcharaktere aus verschiedenen Indie-Titeln. Als Einzelspieler kann Brawlout kaum punkten. Zusammen mit ein paar Freunden erwartet euch jedoch eine sehr solide Alternative für unterhaltsame Multiplayer-Abende.